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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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sie sich schmerzlich an ihren eigenen Bruder erinnert.
    »Nö, nichts Besonderes.« Mit der Fußspitze kickte sie ein Steinchen von der Brücke. Sie beobachtete, wie es in den träge dahinfließenden Fluss plumpste und kleine Ringe auf der Oberfläche zog. »Ich wollte dich einfach sehen.«
    Ein Wagen überquerte die Brücke, wirbelte rötlichen Sand, Staub und ein paar trockene Blätter auf.
    »Ich würde dein grinsendes Gesicht auch gern sehen, Süße. Wir holen das nach. In Ordnung?«
    »Jake und Sandy sind wieder zusammen.«
    »Was?« Emma schrie ins Telefon.
    Nele zuckte zusammen. »Es ist wahr. Sie hat es mir eben gesagt.«
    »Und du glaubst dieser Kuh? Die würde doch alles sagen, um dich von ihm fernzuhalten.«
    »Ich weiß nicht.« Nele starrte auf ihre Turnschuhe. »Es klang ziemlich glaubwürdig.«
    »Ha!« Emma lachte auf. »Schatz, die Worte glaubwürdig und Sandy vertragen sich nicht miteinander. Das meiste, was aus Sandy Atkinsons hübschem Mund purzelt, ist erstunken und erlogen. Trau dieser Hyäne nicht.«
    »Selbst wenn es nicht stimmen sollte, Em, Tara hat mir erzählt, dass ich für Jake nichts Besonderes bin.«
    »Woher will die das schon wieder wissen?«
    »Sie war doch mit ihm am Strand. Nach unserem Ausflug ins Hindmarsh Valley.«
    »Weshalb du dachtest, sie sei an ihm interessiert. Stimmt.«
    »Ja. Nein. Ist sie nicht. Behauptet sie.« Nele legte eine Hand an ihre heiße Stirn. »Emma, Jake findet mich nett .«
    »Das ist doch ein Anfang. Gib ihm Zeit, dich kennenzulernen.«
    Neles Pferdeschwanz flog hin und her, während sie energisch den Kopf schüttelte. »Wie soll das funktionieren? Er und Sandy sind ein Paar!«
    »Nele, manchmal machst du mich wahnsinnig …« Ein jäher Knall unterbrach Emmas Redefluss. Eine helle Kinderstimme schrie gellend auf. »Entschuldige, Simon hat eine Vase umgeworfen. Wir sprechen uns später, Süße. Kopf hoch ja?« Emmas letzte Worte gingen in ohrenbetäubendem Geheul unter.
    Bonnie hatte ebenfalls keine Zeit. Sie war, wie ihre Mum Nele wissen ließ, soeben zum Klavierunterricht aufgebrochen. Ob sie ihr etwas ausrichten dürfte? Nele seufzte. Einen Moment lang spielte sie mit dem Gedanken, kehrtzumachen und nach Hause zu gehen. Dann klappte sie ihr Handy zu und beschleunigte ihren Schritt. Sie würde es sich eben allein an der Promenade mit einem Eis gemütlich machen und den Kindern beim Spielen am Strand zusehen.
     
    Die Sonne brannte unangenehm auf ihren Nacken, als sie nach einem zwanzigminütigen Fußmarsch den Albert Place erreichte. Sicher würde sie einen schönen Sonnenbrand bekommen. Passte irgendwie zu ihrem verkorksten Tag. Sie löste ihr Haar aus dem Gummiband, schloss die Augen und fächerte sich mit der Hand Luft zu, um ihr erhitztes Gesicht zu kühlen.
    »Wow. Deine Haare schimmern wie flüssiger Honig in der Sonne.«
    Nele fuhr herum. Ihr Blick fiel auf eine breite Brust in einem schwarzen Quiksilver T-Shirt und wanderte hinauf, direkt in die schokoladenbraunen Augen von Chris Hunt.
    Er grinste. »Was machst du hier?«
    Verlegen strich Nele sich eine Haarsträhne hinter das Ohr. »Ich wollte, ich hatte vor …« Ganz toll, Nele. Super. Ein gut aussehender junger Mann taucht auf und du gerätst prompt ins Stottern. Das durfte doch nicht wahr sein! Ärgerlich über sich straffte sie den Rücken. »Nichts Besonderes.« Sie zuckte mit den Schultern, gab sich lässiger als sie sich fühlte. Plötzlich wünschte sie sich, sie wäre nach der Schule nach Hause gegangen, um sich umzuziehen. Sie kam sich deplatziert vor in ihrer langweiligen Schulkleidung zwischen all den sommerlich bunt gekleideten Menschen. Noch immer spürte sie Chris Hunts Blicke. Wie Feuer brannten sie auf ihrer Haut. Worüber sollte sie mit ihm reden? Seine Gegenwart machte sie nervös. Ob es an seinem dunklen, mysteriösen Aussehen lag? Daran, dass er älter war? Oder weil Jake sie vor ihm gewarnt hatte? Verstohlen sah sie ihn an. Er fing ihren Blick auf. Sie fühlte sich ertappt. Das Blut schoss ihr bis in die Haarspitzen.
    »Wie wär’s mit einem Drink im Bavaria Café?«, schlug er schmunzelnd vor. »Dort müsstest du dich doch heimisch fühlen, oder?«
    Kritisch musterte sie das kleine Café auf der linken Straßenseite. `Deutsche und einheimische Kuchenspezialitäten´ wurden dort auf einem rostigen Blechschild, das über dem Eingang im warmen Wind schaukelte, angepriesen. Sie verspürte nicht die geringste Lust auf Schwarzwälder Kirschtorte oder gedeckten Apfelkuchen.

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