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Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Herzklopfen - Down Under (German Edition)

Titel: Herzklopfen - Down Under (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kate Sunday
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jäh aufwallender Panik griff sie nach Emmas Arm. »Warte Em, ich kann nicht …«
    Schrilles Gekreische ließ sie im Satz innehalten. Eine Horde übermütiger Jugendlicher galoppierte wilden Pferden gleich über den Rasen hinunter zum Wasser.
    »Pass auf«, rief Emma, während sie Nele aus der Schusslinie zog. »Die rennen uns glatt über den Haufen. Was für eine verrückte Bande!« Sie lachte. »Hey, was ist mit dir, Süße?« Fürsorglich legte sie einen Arm um ihre Schultern und führte sie weg von der Tanzfläche hinüber zu den Biertischen, wo die Musik nicht mehr so laut dröhnte.
    »Ich würde es nicht ertragen, Jake zu sehen«, erklärte Nele. »Ich wette, er ist hier.«
    Emma drückte sie spontan an sich. »Kopf hoch. Ich bin doch da und außerdem kannst du dich nicht ewig vor ihm verstecken.« Emma schob sie von sich und lächelte ihr aufmunternd zu. »Komm schon. Du schaffst das.«
    Nele stierte Löcher in den kurz gemähten Rasen.
    »Wie schon gesagt: Zeig ihm nicht, wie sehr er dir wehgetan hat.« Freundschaftlich knuffte Emma sie in die Seite. »Mach dem Mistkerl klar, was ihm entgangen ist!« Sie wackelte aufreizend mit den Hüften.
    Nele gelang nur ein schiefes Lächeln.
    »Na also«, meinte Emma zufrieden. »Dann lass uns die Party aufmischen.«
     
    »Schau mal, dort drüben«, raunte Emma Nele eine Weile später ins Ohr.
    Neles Herz stolperte. Ihre Finger verkrampften sich auf dem Kunstleder ihrer kleinen Umhängetasche, als sie sich innerlich für die Begegnung wappnete.
    »Wer wohl die aufgemotzte Tussi ist?« Emma schnalzte mit der Zunge.
    Neles Pulsschlag verlangsamte sich. Für den Bruchteil einer Sekunde hatte sie angenommen, Emma hätte Jake entdeckt. Aber es war Chris Hunt, der mit einer auffällig zurechtgemachten Brünetten an einem der langen Tische saß. Verstohlen musterte Nele die junge Frau. Mit dem übertrieben geschminkten Gesicht, dem Minirock und den hohen Stöckelschuhen wirkte sie um Jahre älter als Chris. Einen flüchtigen Moment fragte sich Nele, wo er die aufgegabelt und was er mit ihr zu schaffen haben mochte. Chris hatte sich ebenfalls herausgeputzt. Ein dunkles, ärmelloses Shirt betonte seine sehnigen, starken Oberarme. Seine langen Beine steckten in hautengen, ausgewaschenen Jeans und Cowboystiefeln. An den Absätzen seiner Stiefel blitzte etwas Metallisches.
    Nele löste sich von seinem Anblick. Was scherte es sie, was Chris Hunt für Klamotten trug oder mit wem er zusammensaß?
    »Hey!« Ein zartes Persönchen umarmte erst Nele, dann Emma. Bonnies Knopfaugen strahlten mit den funkelnden Lichtern um die Wette. »Wie schön, dass ich euch gefunden habe!«
    »Na ja, so leicht bin ich nicht zu übersehen«, scherzte Emma trocken.
    Bonnie lachte. Als sie Nele ansah, wurde ihre Miene schlagartig ernst. »Was ist mit dir? Du siehst nicht gut aus.« Sofort klatschte sie sich mit der flachen Hand an die Stirn. »Ach, was sage ich da! Ich meine, natürlich siehst du gut aus, nur etwas …«, sie dachte kurz nach, »müde vielleicht?«
    Bonnies Worte zauberten ein schwaches Lächeln auf ihr Gesicht. Bonnie war ein lieber Mensch. Stets bemüht, das Richtige zu tun oder zu sagen, damit sie niemanden verletzte. Im Gegensatz zu anderen Menschen, die Nele kannte. Sie schluckte hart. »Ich erzähl es dir später«, erwiderte sie so leise, wie es angesichts der lärmenden Musik möglich war.
    »Jake?«
    Nele nickte. Tränen stiegen ihr in die Augen. Rasch senkte sie die Lider, weil sie Bonnie nicht sehen lassen wollte, wie schlecht es ihr in Wirklichkeit ging.
    Bonnie strich ihr sanft über den Oberarm. »Kann ich irgendetwas für dich tun?«
    »Danke, es geht schon.« Nele wandte sich ab, denn nun ließen sich die Tränen doch nicht mehr zurückhalten. Im selben Moment fiel ihr verschwommener Blick auf ein Pärchen, das sich aus der Menge löste. Nele erstarrte. Sämtliches Blut wich aus ihrem Gesicht.
    »Was ist?«
    Nele neigte leicht den Kopf. Ein paar Meter entfernt stand Jake plaudernd mit einer Dunkelhaarigen zusammen. Tara. Mit einer koketten Handbewegung warf sie ihre Locken nach hinten. Ihr Lachen erwidernd, drückte Jake ihr einen Kuss aufs Haar, schnappte sich ihre Hand und zog sie auf die Tanzfläche. Die beiden wirkten fröhlich und ausgelassen.
    »Was zum Henker geht da vor?«, murmelte Emma. Sie wechselte einen alarmierten Blick mit Bonnie, die ebenfalls Zeugin dieser Szene war. Anschließend sah sie besorgt zu Nele. Sie stand wie vom Donner gerührt da und

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