Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
Vom Netzwerk:
Kampfeinsatz und rettest mich im letzten Moment aus der Seniorenhölle. Denk aber dran, das Aufnahmegerät laufen zu lassen. Das wird die Sensation, du wirst es sehen. Und jetzt geh ich rüber und packe meine Tasche. Ich fahre ganz früh mit dem Zug nach Bremen und treffe die wohlsituierte Seniorin am Bahnhof. Also, wir telefonieren, danke für das Bier.«
    Daniel brachte sie zur Tür und umarmte sie. »Pass auf dich auf«, sagte er. »Und vielleicht kannst du auch dein Durcheinander im Kopf sortieren. Mach keinen Fehler.«
    Johanna schloss die Augen und hielt ihr Gesicht einen Moment an Daniels Pullover gepresst. Er roch so gut und sie wusste nicht, ob es sein Duft oder seine besorgte Stimme war, die ihr die Tränen in die Augen trieb. Sie schluckte schnell und löste sich aus seiner Umarmung. »Falls du mit dem Fehler meine Entscheidung für oder gegen Max meinst, sei beruhigt. Weißt du, es ist nicht so, dass ich ihn nicht mehr liebe. Ich weiß nur nicht, ob wir unsere Beziehung wieder auf die richtige Bahn bringen können. Im Moment habe ich keine Ahnung, wie das gehen soll.«
    Nach einem schnellen Kuss auf die Wange war Johanna verschwunden. Daniel sah ihr nach. Vielleicht war ihre Begeisterung für diese Reportage so groß, dass es ihr gelingen würde, ihre Traurigkeit eine Zeit lang zu verdrängen. Andererseits könnte sie sich mit ihrem Vorhaben auch eine Menge Ärger einhandeln. Und dazu kam auch noch Finchen, die mit diesem Wochenende ganz andere Pläne verfolgte.
    Während Daniel die Gläser ausspülte, fragte er sich, warum Max diese Undercover-Geschichte sofort genehmigt hatte. Ganz ungefährlich fand er es wirklich nicht. Aber Max Schulze würde seine Gründe haben, Daniel hoffte nur, dass es die richtigen waren.

S o. Fertig.« Der freundliche Pannenhelfer wischte seine Hände an einem Lappen ab und wandte sich an Walter und Heinz. Sie standen direkt neben ihm und hatten jeden seiner Handgriffe mit Argusaugen verfolgt. »Das ist aber ein Notreifen. Sie können zwar damit fahren, aber nicht weiter als bis zur nächsten Werkstatt.«
    »Wie soll das denn gehen?« Walter schnappte nach Luft. »Wir müssen noch nach Bremen. Da wartet ein reserviertes Hotelzimmer auf uns. Und ab da fahren wir morgen früh auf Geschäftsreise.«
    Der Mann war kaum erstaunt, sah lediglich zwischen beiden hin und her und sagte: »Das wird nicht klappen. Die einzige Möglichkeit ist, dass Sie gleich hinter mir her fahren, etwa fünf Kilometer, da gibt es einen Autohof direkt an der A1. Ich kenne die Werkstatt dort, ich ruf mal an.«
    »Aber …« Walter hasste Planänderungen, er sah seinen Schwager gequält an. »Das ist ja alles ganz unglücklich. Was ist denn mit dem Reservereifen nicht in Ordnung? Der ist doch neu. Der schafft das doch bis Bremen.«
    »Na ja.« Heinz hatte die Hände in die Jackentaschen geschoben und trat kurz gegen den Reifen. »Du hast den Wagen seit zwölf Jahren. Und ein bisschen ärmlich sieht das schon aus. Der Reifen ist doch auch viel schmaler als die anderen. Warte doch mal, was der Fachmann sagt.«
    Unterdessen hatte der Pannenhelfer sein Telefonat beendet. »Also«, teilte er freundlich mit, »die Werkstatt kanneinen passenden Reifen morgen früh montieren. Um 7 Uhr ist der Wagen dann fertig und Sie können weiter.«
    »Und was machen wir so lange?« Walter war jetzt richtig verzweifelt. »Sie sind sicher, dass wir nicht doch fahren können?«
    »Ja.« Der Mann blieb weiterhin freundlich. »Ganz sicher. Neben der Werkstatt gibt es ein Motel. Einfach, aber sauber. Mit einem Restaurant. Sie übernachten da und fahren morgen ausgeschlafen und mit vorschriftsmäßigen Reifen nach Bremen. Das ist doch eine gute Lösung.«
    »Aber …« Walter konnte sich nicht mit der Situation abfinden, was Heinz sauer werden ließ. Er unterbrach seinen Schwager. »Aber das ist doch eine sehr gute Idee. Wir müssen jetzt nur noch dem Hotel in Bremen absagen und alles ist erledigt. Vielen Dank für Ihre Bemühungen, dann wollen wir aber auch los. Komm, Walter, wir fahren.«
    Er schob den unglücklichen Walter zum Wagen und stieg selbst auf der Fahrerseite ein. Während er sich anschnallte, sagte er mit schmalen Lippen: »Du benimmst dich wie ein alter, sturer Mann, Müller. Wenn du den Reifendruck kontrolliert oder einen anständigen Reservereifen im Kofferraum gehabt hättest, wären wir jetzt im Plan. Aber nein, da wird geschlampt, und nun haben wir den Salat. Jetzt brauchst du aber auch nicht den ganzen Abend

Weitere Kostenlose Bücher