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Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen!

Titel: Herzlichen Glückwunsch, Sie haben gewonnen! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dora Heldt
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Kopf. Was hatte Johanna gesagt? Sie fand Patrick Dengler seltsam. Also bestand gar keine Gefahr, dass sie sich von diesem Mann trösten lassen würde. Das war dann ja schon mal eine Aufgabe weniger, die Heinz zu erledigen hatte. Und damit kam er wieder auf das Thema, um das er sich eigentlich kümmern wollte: die Reisegesellschaft, insbesondere der Reiseleiter. Vor allem aber Dennis Tacke und sein Gespräch mit Karsten Kock über den Bauern. Hier lief irgendein krummes Ding, davon war Heinz überzeugt. Da konntendie anderen sagen, was sie wollten. Er hatte sich den Prospekt genau durchgelesen. Natürlich hatte er nicht so viel Ahnung von Finanzen und Steuern wie sein Schwager, aber er hatte einen gesunden Menschenverstand und machte im Übrigen seine Steuererklärungen immer selbst. Und das, was er gelesen und von Frau Pieper gehört hatte, das konnte nicht stimmen. Da musste ein Haken dabei sein. Außerdem spürte er sein komisches Bauchgefühl, und darauf konnte er sich immer verlassen. Das hatten natürlich nur sensible Geister, Walter kannte so ein Gefühl nicht.
    Er bog um die Kurve und blickte unvermittelt über die Schlei. Ruhig und verlassen glitzerte das Wasser in der Abendstimmung. Kein Segler war mehr zu sehen, über allem lag eine friedliche Stille, die so schön war, dass Heinz den Atem anhielt. Und zwar so lange, bis ein knatternder Motor die Stille zerriss. Als er sich umdrehte, sah er ein Moped langsam und etwas schlingernd auf sich zusteuern. Heinz ging ein Stück zur Seite, um es vorbeifahren zu lassen, aber plötzlich beschleunigte es und fuhr genau auf ihn zu. Erschrocken machte er einen Satz auf den Grünstreifen und brüllte los. »Stopp. Sind Sie wahnsinnig?«
    Im letzten Moment bremste das Moped ab, der Hinterreifen rutschte über den Schotterweg, der Fahrer verlor das Gleichgewicht und stürzte zur Seite. Die Räder drehten weiter in der Luft, eine Staubwolke hüllte die Szenerie ein.
    Nach einer Schrecksekunde rappelte sich der Fahrer auf und nahm den Helm ab. Es war schon wieder der Bauer.
    »Ist Ihnen etwas passiert?« Heinz machte einen Schritt auf ihn zu, der Bauer hob abwehrend die Hände und sah ihn mit glasigen Augen an. »Lassen … Sie …«
    Umständlich versuchte er, das Moped aufzurichten, das Hinterrad rutschte wieder weg. Heinz fasste mit an, zusammengelang es schließlich. Noch immer das Moped haltend, beugte Heinz sich vor und bemerkte sofort die Alkoholfahne.
    »Sie sollten nicht unter Alkoholeinfluss fahren«, sagte er tadelnd. »Das wäre ja fast schiefgegangen. Haben Sie mich nicht gesehen? Sie hätten mich fast umgemäht.«
    »Sie … sahen aus wie je…mand anders.«
    Trotz seiner Promille wirkte der Mann entschlossen. Und stinksauer. Heinz vergewisserte sich, dass das Moped stehen blieb, bevor er seine Hände zurückzog und ein paar Schritte zur Seite machte.
    »Ach. Und wenn ich derjenige gewesen wäre, dann hätten Sie mich umgefahren?«
    Der Mann hievte das Moped auf den Ständer, dann wandte er sich an Heinz. »Sie … gehören doch auch … zu dieser Reise…gruppe, oder?«
    Der heftige Schluckauf ließ die Frage weniger bedrohlich wirken. Heinz nickte trotzdem nur vorsichtig.
    »Dann … sagen Sie … diesem Tacke … wenn er nicht … bezahlt, dann … passiert was. Ich … warte nicht … mehr, es … reicht. Ich habe … Bekannte …«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich weg, schob das Moped schwankend auf die Mitte des Weges und ließ den Motor anspringen. Umständlich bestieg er sein Gefährt und fuhr schlingernd davon.
    Fast wie im Schock blieb Heinz auf derselben Stelle stehen und sah ihm nach. Er hatte es gewusst. Sein Bauchgefühl stimmte. Hier geschah etwas, das in gar keinem Fall normal war. Der Bauer hatte »Bekannte«. Heinz stellte sich sofort einen Trupp maskierter Männer vor, die mit Baseballschlägern und anderen Waffen entweder den Gasthof oder sogar den Bus stürmten. Er hörte jetzt schon die Schreie derunschuldigen Reiseteilnehmer. Und das alles, weil dieser gewachste und arrogante Dennis Tacke illegale Geschäfte machte. Es war Heinz in diesem Moment gleichgültig, ob es um Drogen, Geldwäsche oder andere Dinge ging. Aber es waren Unschuldige im Spiel. Und er, Heinz, war jetzt informiert und hatte die Pflicht zu handeln. Um Johannas Liebesgeschichte würde er sich später kümmern. Jetzt ging es um Menschenleben.
    Er zog sein Handy aus der Jackentasche und gab seine PIN ein. Danach wartete er auf die Netzanzeige. Sie kam. Mit

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