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Herzschlag der Nacht

Herzschlag der Nacht

Titel: Herzschlag der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Ich kann ebenso gut einen Baum hochklettern wie jeder Holzarbeiter auf dem Ramsay-Anwesen«, erzählte Beatrix gerade.
    »Das glaube ich Ihnen nicht«, zweifelte der Earl. Ihm war anzusehen, dass er sich bestens unterhielt.
    »Oh, doch. Runter mit den Röcken, weg mit dem Korsett, ein Paar Kniebundhosen angezogen, und …«
    »Beatrix«, unterbrach Audrey sie, bevor dieses skandalöse Gespräch über intime Kleidung entschieden zu weit führte. »Eben sah ich Poppy nebenan. Es ist Jahre her, seit ich sie gesehen habe, und ich wurde ihrem Ehemann nie vorgestellt.«
    »Oh.« Nur widerwillig wandte sie sich von Annandale ab. »Möchtest du, dass ich dich bekanntmache?«
    » Ja. « Audrey packte Beatrix’ Arm.
    Annandale blickte verärgert drein, als Audrey Beatrix aus dem Zimmer entführte.
    Christopher strengte sich an, nicht zu grinsen. »Was halten Sie von ihr?«, fragte er.
    Annandale antwortete prompt: »Ich würde sie selbst heiraten, wäre ich fünf Jahre jünger.«
    »Fünf?«, wiederholte Christopher.
    »Zehn, Teufel auch.« Trotzdem erschien ein Lächeln auf dem altersgezeichneten Gesicht des Earls. »Ich gratuliere dir zu deiner Wahl. Sie ist ein aufgewecktes Mädchen, furchtlos, reizend auf ihre Weise. Und bei ihrem Charme ist wahre Schönheit unnötig. Du wirst die Zügel fest in der Hand behalten müssen, aber die Mühe dürfte sich lohnen.« Er seufzte wehmütig. »Hatte man einmal eine Frau wie sie, kann man nie wieder mit den anderen zufrieden sein.«
    Christopher war im Begriff gewesen, ihm energisch zu widersprechen, was Beatrix’ Schönheit betraf, die seiner Meinung nach ihresgleichen suchte, als ihn der letzte Satz aufmerken ließ. »Beziehen Sie sich auf Großmutter?«
    »Nein. Deine Großmutter war die Art Frau, von der ich dachte, dass ich sie heiraten sollte. Ich war in eine andere verliebt – eine weit unangemessenere Dame. Und zu meinem endlosen Bedauern ließ ich sie gehen.« Er blickte versonnen vor sich hin. »Ein ganzes Leben ohne sie …«
    Sehr gern hätte Christopher Näheres erfahren, nur war dies weder die Zeit noch der Ort für solch eine Unterhaltung. Dessen ungeachtet, gewann er in diesem Moment einen vollends neuen Eindruck von seinem Großvater. Was richtete es mit einem Mann an, eine Prudence zu heiraten, wenn er eine Beatrix haben könnte? Es würde auf jeden Fall ausreichen, jeden verbittert zu machen.
    Später am Abend kamen Diener mit Tabletts voller Champagnergläser herein, und die versammelten Gäste warteten gespannt auf die Bekanntgabe der Verlobung.
    Leider fehlte der Mann, der sie vornehmen sollte.
    Nach kurzem Suchen wurde Leo gefunden und in den Salon gedrängt, wo er einen charmanten Toast ausbrachte und viele amüsante Gründe für die Ehe aufzählte. Die Gäste lauschten ihm aufmerksam und kicherten immer wieder, doch Christopher überhörte zwei Damen, die in seiner Nähe tuschelten und ihr Missfallen ausdrückten.
    »… Ramsay wurde turtelnd mit einer Dame in einer Nische entdeckt. Sie mussten ihn quasi von ihr wegreißen.«
    »Wer war sie?«
    »Seine eigene Frau !«
    »Du liebe Güte!«
    »Ja. Wie unschicklich für ein verheiratetes Paar, sich derart zu gebärden.«
    »Ich nehme an, die Hathaways wissen es nicht besser.«
    Christopher grinste und war sehr versucht, sich zu den beiden alten Vetteln umzudrehen und ihnen zu eröffnen, dass es die Hathaways durchaus besser wüssten, nur nichts auf lächerliche Regeln gäben. Stattdessen sah er Beatrix an, die nichts von dem Klatsch mitzubekommen schien, weil sie ihrem Bruder lauschte.
    Leo beschloss den Toast mit den herzlichsten Wünschen an das Paar, auf dass ihm Glück und Wohlstand beschieden sein möge. Die Gäste erhoben ihre Gläser und stimmten in die Glückwünsche ein.
    Dann nahm Christopher Beatrix’ Hand und drückte ihr einen Kuss aufs Handgelenk. Am liebsten hätte er sie aus dem vollen Salon weggetragen und ganz für sich gehabt.
    »Bald«, flüsterte Beatrix, die wieder einmal seine Gedanken las, und ließ sich von seinem Blick liebkosen. »Und sieh mich nicht so an, sonst kriege ich weiche Knie.«
    »Dann werde ich dir nicht sagen, was ich jetzt mit dir tun möchte. Das würde dich wie einen Kegel umkippen lassen.«
    Der wundervolle private Moment war viel zu schnell vorüber.
    Lord Annandale, der neben Leo stand, schob sich in den Vordergrund und hielt sein Champagnerglas in die Höhe. »Liebe Freunde, ich hoffe, mit einigen Neuigkeiten aus London zum Glück des Augenblicks beitragen zu

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