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Herzschlag der Nacht

Herzschlag der Nacht

Titel: Herzschlag der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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und ich wusste doch, dass Sie für mich unerreichbar sind. Ich konnte nicht mehr so tun, als wäre ich Pru. Ich liebte Sie so sehr und konnte nicht …«
    Ihr wurden die Worte abgeschnitten.
    Benommen stellte sie fest, dass er sie küsste. Was hatte das zu bedeuten? Was wollte er? Was … Aber ihre Gedanken lösten sich auf, und sie begriff überhaupt nichts mehr.
    Christopher hielt sie in den Armen, eine Hand in ihrem Nacken. Am ganzen Leib zitternd, schmiegte sie sich an ihn. Er fing ihre Schluchzer mit seinem Mund ein, küsste sie fest und wild. Es musste ein Traum sein, und dennoch beteuerten ihre Sinne, dass sein Duft, seine Wärme und seine Kraft real waren. Er zog sie noch fester an sich, sodass das Atmen schwierig wurde. Aber das war Beatrix gleich. Der Kuss nahm sie vollständig ein, benebelte sie, und als Christopher ihn löste, protestierte sie mit einem verwunderten Seufzen.
    Christopher hielt ihr Kinn, damit sie ihn ansah. »Liebte?«, fragte er heiser. »Vergangenheit?«
    »Gegenwart«, brachte sie stockend heraus.
    »Sie schrieben, dass ich Sie suchen soll.«
    »Den Brief wollte ich gar nicht abschicken.«
    »Trotzdem haben Sie es. Sie begehrten mich.«
    »Ja.« Noch mehr Tränen stahlen sich aus ihren brennenden Augen. Er beugte sich herunter und küsste sie fort.
    Der frostige Ausdruck in seinen grauen Augen war einem weicheren gewichen, der an Rauch erinnerte. »Ich liebe Sie, Beatrix.«
    Vielleicht konnte sie doch ohnmächtig werden.
    Zumindest fühlte es sich wie eine Ohnmacht an, denn ihre Knie gaben nach, und ihr Kopf sank kraftlos an seine Schulter, als er sie beide auf den fadenscheinigen Teppich legte. Sein Arm war unter ihrem Kopf, und erneut bedeckte sein Mund den ihren. Beatrix erwiderte den Kuss hilflos, außerstande, etwas zurückzuhalten. Ihre Beine waren ineinander verwoben, Christophers Schenkel zwischen ihren.
    »Ich d…dachte, Sie würden mich hassen«, murmelte sie benommen.
    »Niemals. Sie könnten in den hintersten Winkel fliehen. Es gibt keinen Ort, an dem ich Sie nicht lieben würde. Nichts, was Sie tun könnten, mich aufzuhalten.«
    Sie erschauerte, als er ihre Kleidung öffnete und mit der Hand darunterfuhr. Ihre Brüste waren erhitzt, die Spitzen hart, kaum dass er sie berührte. »Ich dachte, Sie würden mich umbringen«, flüsterte sie erstickt.
    Ein nur angedeutetes Lächeln trat auf seine Züge. »Nein, das war es nicht, was ich vorhatte.« Dann küsste er sie mit unverhohlenem Verlangen. Seine Hand drang weiter unter die gelockerte Kleidung, erreichte ihre entblößte Hüfte. Er erkundete sie mit einer zarten und zugleich beharrlichen Neugierde, die ihr eine Gänsehaut verursachte.
    »Christopher«, hauchte sie mit bebender Stimme und griff nach seiner Hose, doch er fing ihr Handgelenk ein und stoppte sie.
    »Es ist zu lange her. Ich traue mir selbst nicht bei Ihnen.«
    Sie vergrub ihr brennendes Gesicht an seinem Hals, wo das Hemd offen war und sie an den Lippen fühlen konnte, wie er schluckte. »Ich möchte Ihnen gehören.«
    »Tun Sie, Gott stehe Ihnen bei.«
    »Dann lieben Sie mich.« Fieberhaft bedeckte sie seinen Hals mit Küssen. »Lieben Sie mich.«
    »Schh«, flüsterte Christopher. »Ich bin schon kaum noch Herr meiner selbst, und es wäre falsch, Sie hier zu lieben.« Er küsste sie auf das zerzauste Haar, während er weiter ihre Hüfte streichelte. »Reden Sie mit mir. Hätten Sie wirklich zugelassen, dass ich Prudence heirate?«
    »Wenn ich den Eindruck gehabt hätte, dass Sie mit ihr glücklich sind, ja. Wenn Sie diejenige wäre, die Sie wollen.«
    »Ich wollte Sie .« Er küsste sie beinahe grob. »Es trieb mich fast in den Wahnsinn, nach den Dingen zu suchen, die ich an ihr liebte, und sie bei ihr nicht entdecken zu können. Und dann begann ich, sie an Ihnen wahrzunehmen.«
    »Es tut mir leid.«
    »Sie hätten es mir sagen sollen.«
    »Ja. Doch ich wusste, dass Sie wütend wären. Und ich glaubte, sie wäre die, die Sie wollen – schön und lebenslustig …«
    »Und mit dem Verstand eines Herdrostes.«
    »Warum haben Sie ihr überhaupt geschrieben?«
    »Weil ich einsam war. Ich kannte sie nicht besonders gut, und ich brauchte jemanden. Als ich jene Antwort erhielt, über Mawdsleys Esel, den Geruch von Oktober und den anderen Dingen, verliebte ich mich in diese Erzählungen. Ich dachte, sie würden mir eine Seite von Pru enthüllen, die ich bislang nicht gesehen hatte. Mir kam gar nicht der Gedanke, dass die Briefe von jemand anderem geschrieben sein

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