Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Herzschlagmelodie - Band 1

Herzschlagmelodie - Band 1

Titel: Herzschlagmelodie - Band 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laura Sommer
Vom Netzwerk:
sollte das bringen? So wie sie jetzt war, lachend und fröhlich, war sie schöner, als jedes andere Mädchen, das ich kannte. Ich wollte sie küssen. Ich wollte sie halten, ganz fest halten, und dann küssen. Doch das ging nicht, denn dann wären wir sicher keine Freunde mehr, ich würde sie verlieren. Sie saß mir gegenüber, erzählte irgendwas über den Salat und wie gesund das doch alles sei. Was konnte ich denn noch tun, damit sie mich endlich anders wahrnahm? Nicht nur als Freund, sondern als festen Freund. Sie strahlte mich an, als ich den Salat aß, was Belohnung genug war. Zumindest für den Moment.
     

Kapitel 4 – Julie
     
    „Uff, ich hab’s echt übertrieben. Aber es war so lecker!“ Ich rieb mir meinen vollen Bauch und sank ein Stück im Stuhl herunter. Henry aß noch munter weiter. Scheinbar war sein Magen ein schwarzes Loch.
    „Oh ja, megalecker!“, sagte er und stopfte sich noch ein paar Bratkartoffeln in den Mund.
    „Ich dachte immer, wenn man Muskelaufbau macht, dann sollte man nach Möglichkeit kein Fett essen?“ Ich erinnerte mich daran, dass Henry eine Zeitlang fast nur Eiweiß gegessen hatte, aber keine Nudeln oder Kartoffeln. Nicht einmal Reis, dafür aber viele Eier.
    „Ja, schon. Sollte man. Aber ab und zu gönn ich es mir dann doch. Ich will ja auch kein Muskelpaket werden. So, wie es jetzt ist, bin ich ganz zufrieden.“ Ich merkte, wie er sich plötzlich gerade hinsetzte, als wollte er mir seinen Oberkörper präsentieren.
    „Na, dann lass es dir schmecken.“ Ich gähnte und hielt mir meine Hand vor den Mund. Jetzt rächte es sich, dass meine Mutter seit heute Morgen durch das Haus gewütet war.
    „Ich glaube, ich muss mich noch einmal hinlegen.“ Ich rieb mir die Augen und stützte meinen Kopf müde auf meine Hände.
    „Nichts da! Du wirst schon noch wach werden. Außerdem kommen deine Freundinnen gleich. Wir wollten doch noch etwas an der Konsole zocken!“ Henry schlang plötzlich die letzten Bratkartoffeln herunter, trank sein Glas leer und sprang auf.
    „Komm schon!“, rief er und lief ins Wohnzimmer. Ich schaute ihm nur skeptisch nach. Wo nahm er nur diese Energie her? Er hatte ja auch noch einen Ferienjob und trug jeden Morgen Zeitungen aus … Ich seufzte laut, ließ das Geschirr auf dem Tisch stehen und schlenderte kraftlos ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch fallen ließ. Henry kniete bereits vor dem großen Flachbildschirm und schaltete die Spielekonsole an.
    „Aber nichts, wobei ich mich bewegen muss!“ Ich hatte gerade ein Tief und wollte lieber faul herumliegen, um noch Kraft für den Abend zu haben.
    „Na gut. Wie wäre ein Rennspiel?“ Bevor ich antworten konnte, stöpselte er die Konsole wieder aus und schloss eine andere an, steckte das Spiel ein und kam mit zwei Controllern zu mir. Ich nahm einen an mich und hob skeptisch beide Augenbrauen. Henry ließ sich direkt neben mich auf die Couch sinken und wir spielten ein paar Runden. Mir fielen fast die Augen zu und ich gähnte immer wieder. Ich hatte definitiv zu wenig Schlaf abbekommen letzte Nacht.

Kapitel 5 – Henry
     
    Julie war eingeschlafen. Ihr Kopf lehnte an meiner Schulter und ihre Augen waren geschlossen. Ich musste schlucken, denn ihre Lippen waren leicht geöffnet und ihr ganzer Körper war mir zugewandt. Außerdem hatte ich einen idealen Blick in ihren Ausschnitt ... Ich stellte das Spiel auf Pause, damit die Musik aufhörte und sie nicht noch wecken würde. Ihre Hände hielten den Controller nur noch leicht fest, sodass ich ihn ganz einfach nehmen konnte. Sie begann sich zu bewegen und kuschelte sich plötzlich an mich. Ihre Hand lag auf meinem Bauch. Sie schlief doch, oder? Ich versuchte ruhig zu atmen, nicht hektisch zu werden oder mich zu schnell zu bewegen. Dann könnte sie aufwachen und schon würde sie sich wieder hinsetzen und mich nicht länger berühren.
    Ich brauchte eine ganze Weile, bis ich mich traute, meinen Arm zu heben. Sie rutschte langsam mit ihrem Kopf auf meine Brust und ich konnte einen Arm um ihre Schulter legen. Ich schluckte erneut. Ja, so war das schon viel besser. Sie war noch nie in meinen Armen eingeschlafen, außer als kleines Kind mal. Wir hatten als Kinder oft im Pool gespielt und uns dann unter dem Sonnenschirm ausgeruht. Das war eine wunderschöne Zeit gewesen und eigentlich wäre es perfekt, wenn wir beide zusammenkommen würden. Wir könnten jeden Abend zusammen einschlafen und jeden Morgen gemeinsam aufwachen. Uns streiten und versöhnen und uns

Weitere Kostenlose Bücher