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Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition)

Titel: Herzstück mit Sahne: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ruth Saberton
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dabei höre ich gerne Musik. Dieser junge Mann hat sich heute meinen Kassettenrecorder ausgeborgt, weil seiner kaputtgegangen ist«, erklärt Richard mit gereiztem Unterton. »Und wenn ich nach Hause komme, muss ich mir die Farbe abwaschen. Ich ziehe mir nicht die Kleider aus, sondern nur Tapeten ab, Katy. Ich bin Pfarrer, um Himmels willen!«
    »Du arbeitest als Tapezierer?«, fragt Mads verständnislos.
    »Aber was ist mit der Haarfarbe?«, hake ich nach, weil mir das tatsächlich keine Ruhe lässt.
    Richard verdreht die Augen. »Ich kriege graue Haare, Katy! Und wäre dir dankbar, wenn du das nicht gleich deinen Freunden von der Klatschpresse erzählen würdest.« Er errötet. »Es ist schon schlimm genug, dass meine Frau erfährt, wie eitel ich bin.«
    »Das weiß ich doch«, erklärt Maddy. »Aber wofür brauchst du mehr Geld?«
    »Graue Haare! Das erklärt alles«, antworte ich an Richards statt. Und jetzt sollte ich wohl lieber die Beine in die Hand nehmen, bevor Richard mir den Kopf abreißt und mich damit windelweich prügelt.
    »Nicht ganz«, sagt Richard. »Aber was macht ihr beide eigentlich hier? Seid ihr zu der Party eingeladen?«
    »Äm, nicht so wirklich.« Mads verzieht das Gesicht. »Sagen wir mal, du bist nicht der Einzige, der zusätzliches Geld ranschaffen will.«
    Richard blickt hinüber ins Wohnzimmer, wo Rüschendessous, fröhlich kreisende Hasen und essbare G-Strings dargeboten werden, und erbleicht. »Großer Gott! Doch wohl nicht so!«
    »Ich glaube, wir müssen über einiges sprechen, Liebling. Offenbar haben wir beide in letzter Zeit die Wahrheit ein bisschen vernachlässigt«, sagt Mads hastig, als an Richards Schläfe eine Ader heftig zu pulsieren beginnt, nachdem er den Tobenden Theo erblickt hat. »Vielleicht sollten wir uns in etwas ruhigerer Umgebung unterhalten.«
    »Gute Idee«, sage ich rasch. Alles, was mich aus der Schusslinie bringt, ist mir recht. Wie wäre es mit einem netten Aufenthalt auf dem Mond?
    Während Mads und Richard sich eiligst in den Minibus verziehen, packe ich in Rekordzeit unser Zeug ein, und die fröhlichen Weiber beschließen, um die Häuser zu ziehen. Zu behaupten, dass ich völlig fassungslos bin, wäre die größte Untertreibung aller Zeiten. Richard Lomax insgeheim ein Tapezierer? Kann nicht behaupten, dass ich auf so was gekommen wäre.
    Aber dem Herrn sei Dank, dass Richard nicht als Stripper aufgetreten ist. Ich bräuchte eine Psychotherapie, um diesen Anblick zu verarbeiten.
    Die Weiber machen Polonaise zur Haustür raus und kreischen dabei so vergnügt wie Teenies, während ich den letzten Karton »Bibeln« zum Minibus schleppe. Jetzt gibt es kein Pardon mehr. Ich muss ans Fenster klopfen und die Kisten einladen. Das Ehepaar Lomax hatte an die zwanzig Minuten Zeit, um sich entweder abzumurksen oder zu versöhnen. Wenigstens sehe ich keine Blutspritzer an den Fenstern.
    Daumen drücken.
    »Katy!«, schreit Mads mit geröteten Wangen und funkelnden Augen, als sie die Tür aufmacht. »Tut mir leid, dass ich dir nicht beim Aufräumen geholfen habe, aber …« Sie wirft einen Blick auf Richard in seiner farbbekleckerten Arbeitskleidung, »… ich musste ein paar Sachen mit meinem Mann klären.«
    »Na klar!«, sage ich munter, klettere ins Auto und versuche die gespannte Atmosphäre zu ignorieren. »Was ist los? Oder sollte ich lieber nicht fragen?«
    »Oh, Katy!«, sprudelt Mads und grinst so breit wie ein Halloween-Kürbis. »Er ist ja so süß. Richard hat meine Prospekte vom Sandals gefunden und wollte Geld verdienen, um mich an diesen romantischen Ort zu entführen. Wir hatten beide dieselbe Idee! Daran sieht man doch, wie sehr wir uns lieben, oder?«
    »Ich wusste, dass Maddy nicht glücklich war«, erklärt Richard, »aber ich wusste nicht, was ich tun sollte. Dann entdeckte ich eine Anzeige für einen Job als Maler und Tapezierer und dachte mir, wenn ich mich richtig ins Zeug legen würde, könnte ich genug Geld verdienen, um Maddy einen Urlaub auf St. Lucia zu ermöglichen. Und sie damit dafür zu entschädigen, dass ich so ein schlechter Ehemann war. Ich wollte das nur ein paar Monate lang machen, bis ich genug Geld beisammenhätte. Und es sollte eine Überraschung sein, deshalb habe ich nichts davon gesagt.«
    »Aber du bist doch gar kein schlechter Ehemann!«, ruft Mads aus, nimmt Richards Hand und drückt sie an ihre Wange. »Ich liebe dich doch, du Trottel! Ich habe geglaubt, dass du eine Affäre hättest. Ich wollte diesen Urlaub nur mit

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