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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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der Leiche identifizieren.«
    »Gut möglich, wenn wir uns vorher gesehen haben.«
    »Wann genau waren Sie bei Caroline?«
    »Keine Ahnung. Fragen Sie Ihren Zeugen.«
    »Caroline wurde erdolcht und am Aussichtspunkt Bismarckstein in Blankenese abgelegt, und zwar auf eine Art und Weise, dass man sie nicht übersehen konnte.«
    »Das ist schrecklich.«
    »Warum musste sie sterben? Hat sie in Helsinki zu viel mitbekommen?«
    Biltner stutzte und lächelte plötzlich. »Ach, darauf wollen Sie hinaus.« Sein Lächeln wurde noch breiter.
    »Ist das so abwegig? Vielleicht hat sie Ihnen sogar geholfen, den schwerverletzten oder sogar toten Möller zu beseitigen. Was halten Sie von der Variante?«
    »Interessanter Aspekt, aber so war es nicht. Möller war nicht schwerverletzt und schon gar nicht tot, und von dem ganzen Affentheater hat sie nicht mal die Hälfte mitbekommen, weil sie längst gegangen war.«
    »Das behaupten Sie. Caroline könnte Sie mit ihrem Wissen erpresst haben.«
    »Mich erpresst niemand.«
    Hannah tat so, als betrachtete sie diesen Gedanken von allen Seiten. »Dann bleibt ja nur noch ein Motiv.«
    Er verschränkte die Arme vor der Brust. »Ich bin gespannt, Frau Kommissarin.«
    »Eifersucht.«
    Er lachte amüsiert auf. »Ich bin nicht eifersüchtig. Beziehungen bedeuten mir nichts.«
    »Nun, Sie haben auch behauptet, Möller am Abend seines Verschwindens nicht gesehen zu haben, dann haben Sie schließlich doch zugegeben, dass zumindest ein Streitgespräch zwischen Ihnen stattgefunden hatte – unmittelbar danach verliert sich jede Spur zu ihm; er ward nie wieder gesehen. UndSie waren an dem Wochenende, an dem Caroline starb, bei ihr zu Hause, obwohl Sie noch vor wenigen Minuten darauf beharrten, die Frau nicht zu kennen und sich an keine Begegnung mit ihr zu erinnern. Inzwischen reden Sie im Zusammenhang mit der Ermordeten von einer Beziehung. Sie müssen zugeben, Herr Biltner – es ist durchaus angemessen, dass mich Ihre Antworten ein wenig nachdenklich stimmen.«
    »Denken Sie nach, soviel Sie wollen. Ich habe Caroline Meisner nicht ermordet.«
    Hannah seufzte. »Möchten Sie noch etwas trinken oder essen?«
    »Nein, danke.«
    »Sie erlauben, dass ich mich kurz frisch mache?«
    Er zuckte mit den Achseln, und Hannah verließ den Raum. Im Gegensatz zu Biltner war sie hungrig. Schaubert begleitete sie in die Cafeteria. Hannah bestellte einen Krabbensalat und trank Orangensaft. Sie war erschöpft.
    »Die Wohle hat Mist erzählt, oder?«, meinte Schaubert plötzlich, der sich mit einer Bockwurst begnügt hatte.
    »Nicht auszuschließen. Aber ohne sie hätten wir Biltner nicht zu Caroline befragen können.«
    »Auch wieder wahr.« Schaubert tauchte seine Wurst in den Senf und biss herzhaft ab. »Dennoch sollten wir sie noch mal befragen – falls Biltner bezüglich Möller die Wahrheit sagt, möchte ich wissen, was sie veranlasst, ihren Ex derart in die Pfanne zu hauen …«
    »Rache?«
    »Bisschen heftig, finde ich. Aber unter Umständen könnte sie zu anderen Themen doch noch mehr sagen, als sie uns weismachen möchte. Decker soll sich da noch mal hinterklemmen. Ich werde ihn entsprechend instruieren.«
    Hannah nickte halbherzig. Sie war der Meinung, dass die Frau sich herausreden würde, wollte Schaubert aber nicht dazwischenfunken. »Irgendwelche Neuigkeiten aus Sankt Petersburg?«
    Er schüttelte den Kopf und sah auf die Uhr. »Ich schätze, dass uns eine lange Nacht bevorsteht.«
    »Je länger wir Biltner festhalten können, umso besser.«
    »Ich bin gespannt, wann er anfängt, nach einem Anwalt zu schreien.«
    »Er wird nicht schreien«, meinte Hannah. Sie beendete ihre Mahlzeit und machte sich auf den Weg zu dem Vernehmungsraum, in dem Pochna mit Folk beschäftigt war.
    Das Erste, was sie spürte, war Kälte, als Nächstes nahm sie Nässe war. Es roch modrig, und es war dunkel. Sie zitterte und konnte Arme und Beine nicht bewegen. Sie lag gefesselt auf dem Steinfußboden, ihr Kopf dröhnte. Die Erinnerung kehrte stückweise zurück und mit ihr die Gewissheit, dass sie nicht mehr lange zu leben hatte und die letzten Stunden die mit Abstand grausigsten werden würden. Sie war auffällig geworden, was nichts anderes bedeutete, als dass die Leute, mit denen sie es zu tun hatte, ausgesprochen vorsichtig agierten und auf jede Veränderung in ihrem Umfeld reagierten. Vielleicht gab es auch einen Maulwurf, und sie hatte von Anfang an keine Chance gehabt, aber was spielte das jetzt noch für eine Rolle?
    Irina

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