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Herztod: Thriller (German Edition)

Herztod: Thriller (German Edition)

Titel: Herztod: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Peters
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breit, während ihm der diensthabende Kollege vom Revier in Altona mitteilte, dass die vermisste Caroline Meisner wieder aufgetaucht sei. Na bitte, dachte er. Die Anspannung hatte sich gelöst, aber Schaubert gönnte sich die restliche Zigarette, bevor er die Psychologin anrief.
    Hannah ließ sich in den Sessel fallen. Schauberts Erleichterung war selbst durchs Telefon mit Händen greifbar.
    »Einfach so?«, wiederholte sie perplex. »Nach knapp zwei Wochen ist sie wie aus dem Nichts plötzlich wieder aufgetaucht?«
    »Richtig«, bestätigte der Hauptkommissar gut gelaunt. »Seit heute Morgen. Sie hat sich mit ihrer Familie in Verbindung gesetzt und dann sogar selbst noch die Polizei informiert.«
    »Wie aufmerksam. Hat sie sich zu den Umständen ihres Verschwindens geäußert?«
    »Ja. Sie hätte Abstand gebraucht, um über persönliche Probleme nachzudenken, und es täte ihr leid, dass sie unnötige Arbeit verursacht hätte. Sie wirkte sehr betroffen, wie mir der Kollege versicherte.«
    Hannah wechselte mit dem Handy ans andere Ohr, während Schaubert sich weiterhin über die glückliche Klärung freute. »Ich würde gerne mit ihr sprechen, wenn Sie nichts dagegen haben.«
    »Warum?«
    Weil ich dem Frieden nicht traue, dachte sie. »Ich möchte mich davon überzeugen, dass es ihr gutgeht.«
    Einen Moment herrschte Stille. »Tja, warum nicht? Versuchen Sie Ihr Glück«, entgegnete Schaubert.
    Hannah brach unmittelbar nach Beendigung des Telefonats in Richtung Altona auf. Sie parkte vor dem Haus der Meisner und versuchte, sie über ihre Festnetznummer zu erreichen – ohne Erfolg. Nach dem dritten Klingeln schaltete sich der Anrufbeantworter ein. Dabei war Hannah sicher, am Fenster ihrer Wohnung eine Frau entdeckt zu haben, die hinter dem Vorhang stand und auf die Straße herabspähte. Auf dem Handy hatte sie einige Minuten später mehr Glück.
    »Ja?«, fragte eine wohlklingende Frauenstimme in abwartendem Ton.
    »Spreche ich mit Frau Caroline Meisner?«
    »Wer möchte das wissen?«
    Hannah stellte sich rasch vor. »Ich bin Beamtin des BKA und habe Ihren Vermisstenfall gemeinsam mit der Hamburger Polizei bearbeitet«, erläuterte sie freundlich. »Ich würde gerne persönlich mit Ihnen sprechen. Hätten Sie ein paar Minuten Zeit für mich?«
    »Das ist nicht nötig«, versicherte Caroline Meisner eilig. »Ich habe Ihnen ohnehin schon viel zu viel Arbeit gemacht, das tut mir wirklich sehr leid … Ich habe einfach ein paar Tage völlig abgeschottet Ruhe gebraucht, um über einiges nachzudenken.«
    »Frau Meisner, Sie waren knapp zwei Wochen wie vom Erdboden verschluckt. Wir sind vom Schlimmsten ausgegangen. Plötzlich sind Sie wieder da – genauso unerwartet. Wir möchten uns davon überzeugen, dass es Ihnen gut geht.«
    »Es geht mir gut, und der Rest ist eine rein private Angelegenheit.«
    »Zehn Minuten, Frau Meisner, damit wir den Fall abschließen können.«
    Tiefes Durchatmen. »Wenn es unbedingt sein muss …«
    »Ich könnte in zwei Minuten bei Ihnen sein.«
    »Sie meinen, jetzt sofort?«
    »Was spricht dagegen?« Aufräumen muss sie sicherlich nicht mehr, fuhr es Hannah durch den Kopf.
    »Nun … Na schön. Aber wirklich nur einige Minuten.«
    »Selbstverständlich.« Hannah schüttelte den Kopf. Die Frau hatte entweder ungemein belastenden privaten Ärger oder etwas zu verbergen. Vielleicht eine Mischung aus beidem. Nach kurzem Überlegen informierte Hannah ihren Chef in Berlin per Handy-E-Mail über die neue Situation und stieg aus.
    Sie war hundertprozentig sicher, dass Caroline Meisner keinen Hund in ihrer Wohnung dulden würde, aber sie nahm Kotti dennoch mit. Die Wohnungstür öffnete sich, kaum dass sie die letzte Treppenstufe erreicht hatte. Das Foto hatte nicht geschmeichelt – die Frau war ausgesprochen attraktiv, wenn auch ein wenig blass um die Nase. Das Haar umspielte ein apartes Gesicht mit hohen Wangenknochen, in dem große Augen mit sanft geschwungenen Brauen vorherrschten. Caroline Meisner war zierlicher, als die Fotos vermuten ließen, und zugleich sehr weiblich gebaut, was durch die knapp sitzende Jeans und eine taillierte Bluse betont wurde. Ihr Blick taxierte Hannah kurz, bevor sie nach beiläufiger Begrüßung die Tür freigab und voraus ins Wohnzimmer ging, ohne Kotti auch nur anzusehen. Hannah sparte sich die Frage, ob der Hund draußen warten sollte.
    Soweit sie es überblicken konnte, hatte sich in der Wohnung seit ihrem Besuch vor zwei Tagen, den sie nicht vorhatte, von sich aus

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