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Herzüberkopf (German Edition)

Herzüberkopf (German Edition)

Titel: Herzüberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Kupka
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Lea dazu. Es war kurz vor 22.00 Uhr und Lea erzählte von dem Trip zur Ruine. Es entstand daraus eine kleine entspannte Diskussion und erst als Lea ungeduldig wurde und Louis nun endlich für sich allein haben wollte und wie sie es ihm zuvor schon heimlichen Blicken zu verstehen gegeben hatte; auch unter dem Tisch hatte sie ihn mit den Füßen angetippt, löste sich die Runde auf, indem Lea das Harfen-Spiel zum Vorwand nahm. Ihre Mutter nickte bestätigend und auffordernd, mit dem Hinweis, dass Lea ohnehin etwas mehr daran üben sollte. Als Lea mit Louis in ihrem Zimmer allein war, hatte sie die Harfe schon wieder vergessen und Louis fand keine Zeit, Lea daran zu erinnern. Einige Zeit später erst, fragte Louis amüsiert, ob es nicht auffiel, wenn gar keine Harfen-Klänge aus ihrem Zimmer zu hören waren, wo dies doch der Hauptgrund gewesen sei, sich zurückzuziehen. Lea zeigte Louis den Hauptgrund, den sie gemeint hatte und erst viel später präsentierte sie das Musik-Instrument. Zum Spielen war es zu spät und so vertröstete sie Louis auf ein Andermal.  In der Wohnung war es bereits dunkel und still, als Lea ihn zur Tür begleitete. Leise schlichen sie durch den Flur und vor der Haustür, die sie leise zugezogen hatte verabschiedeten sie sich voneinander. Lea wollte sich vor der Reise noch einmal telefonisch melden und mit diesem Versprechen im Gepäck fuhr Louis durch die Nacht, zurück nach Hause. Die Fahrt tat gut. Er fühlte sein Glück so stark. Ja, er war sehr in Lea verliebt und er spürte ihre Verliebtheit ebenso stark. 
     
    Am Freitagmorgen war Louis im Salon beschäftigt, als das Fax-Gerät Signal gab. Er unterbrach seine Arbeit und ging nachschauen, ob das Fax-Gerät genügend Papier zum Drucken hatte; schon wollte er sich wieder abwenden, als er auf der Nachricht eine Handschrift bemerkte. Das war bei der sonst üblichen Geschäftspost so gut wie nie der Fall. So blieb Louis kurz beim Gerät stehen und wartete. Das Blatt wurde freigegeben und Louis hielt es in seiner Hand.
     
    „Ich liebe Dich
    und wünsche Dir viel Freude bei der Arbeit. Heute Abend telefonieren wir nochmal,
    Kuss Lea“
     
    Louis las es mehrmals nacheinander; dabei vergaß er völlig seinen wartenden Kunden, der allerdings viel Geduld zeigte, einfach mit zur Hälfte geschnittenem Haar dasaß und darauf wartete, dass Louis zurückkam. Doch Louis war nicht imstande, gerade so weiterzumachen, wie vor dieser Nachricht. Er schaute immer wieder auf diese Botschaft. Es war das erste Mal, dass Lea ihm mitteilte, dass sie ihn liebte. Das hatten sie sich noch nicht gesagt und auch nicht geschrieben, obschon diese Worte stets zwischen ihnen herumgeschwirrt waren; in ihren Blicken … in der Zärtlichkeit. Und jetzt teilte sie es ihm per Fax mit. Louis musste seine Gedanken sammeln und damit geriet er in Aufregung, denn am liebsten hätte er alles stehen und liegen gelassen und bei Lea angerufen … sofort! Oder wenigstens ein Fax mit der gleichen Herzensbotschaft zurückgesendet, so wie er ihres erhalten hatte. Doch sein Kunde wartete und spähte allmählich ungeduldig durch den Spiegel. Doch Louis konnte einfach nicht anders: Er ging zu seinem Kunden hin und bat höflich um einen weiteren Augenblick Geduld, da er dringend auf ein Fax antworten müsse. Ein Nicken seitens des Kunden nahm Louis kaum mehr wahr und stand bereits wieder vor dem Gerät, mit einem weißen Papier vor sich. Er wollte darauf schreiben, dass auch er sie liebe. Dann sah er das Wort ‚auch‘, kritzelte es durch, denn das war eine Aussage, die er nicht mochte. Er begann von vorne und die Formulierung ging wieder daneben. Das konnte doch nicht wahr sein. Er hätte davonlaufen mögen – sein Herz schrie regelrecht, doch Louis‘ Hände schrieben eine Formulierung, die er still, nur kopfschüttelnd als unpassend erklärte; es wollte ihm nicht gelingen. Er zerknüllte die Bögen, die er schon begonnen hatte, schaute in die Runde; war froh, dass er diesen Vormittag ohne Mitarbeiter im Salon war und überlegte. Er musste Lea anrufen und es ihr sagen. Doch hier im Salon konnte er es nicht tun, da sein Kunde bei dieser Stille alles mithören würde und gleichsam konnte er mit dem Telefon auch nicht in den danebenliegenden Raum, da keine Kollegin da war, die solange den Salon hüten würde. Zudem hätte Louis am Telefon möglicherweise ebenfalls nicht die richtigen Worte gefunden oder besser gesagt, nicht die richtige Stimme gehabt. Es war  zum Verzweifeln. Am liebsten

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