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Herzüberkopf (German Edition)

Herzüberkopf (German Edition)

Titel: Herzüberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Kupka
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Wasser; er konnte es deutlich hören. Als er hinter sich sah, entdeckte er unweit einen Graben, dessen Gebirgswasser munter den Weg in die Talsenke suchte. Louis stand auf und rutschte zu dem Graben hinunter, suchte eine geeignete Stelle, bei der sich das Wasser etwas anstaute, formte seine Hände zu einer Schale und schlürfte das köstliche Wasser. Mehrmals führte er die Hände solchermaßen gefüllt zum Mund und genoss das kühle Element. Als er wieder an der Weg-Gabelung neben dem am Wegrand liegenden Baumstamm stand, war er wieder unternehmungslustig und gerade dabei, auszulosen, welche Richtung er zuerst gehen würde, als er aus undeutlicher Entfernung auf dem Weg zwei Personen ausmachte, die ganz offensichtlich auf ihn zu kamen.
    „Vielleicht handelte es sich um Camping-Gäste als Spätheimkehrer oder Einheimische aus der Landwirtschaft“, dachte er bei sich, beschloss zu warten, um sich wegen dem Haus Maria zu erkundigen. Vielleicht hatte er Glück und die beiden konnten ihm weiterhelfen. So setzte er sich wieder auf den Baumstamm und wartete. Gemächlich kamen sie näher. Dem Gehen nach konnte es sich um zwei Frauen handeln. Im Rücken der Ankommenden ging die Sonne auf, sodass Louis‘ Sicht geblendet war. Als er ihre Schritte hören konnte sah er mit angewinkelter Hand über den Augen in die Richtung, aus der sie auf ihn zu kamen und dachte im darauffolgenden Augenblick, er verliere den Verstand. Er konnte es nicht glauben, schaute noch einmal weg und wieder hin. Die zwei blieben stehen und schienen ebenso sprachlos zu sein. Als Louis begriffen hatte, dass es stimmte, was er sah, erhob er sich vom Baumstamm und schritt auf Lea zu, die stumm ihre Arme öffnete. Monia, Leas Freundin war die Erste, die etwas sagte:
    „Und gerade eben sagte Lea noch zu mir: Du wirst sehen, Louis taucht irgendwann auf der Insel auf“. Lea, die Louis umarmte, fügte mit Unterbrechungen hinzu:
    „Ich habe es gespürt, glaub mir … ich habe es gespürt.“
    „Aber wo kommt ihr den her, so früh am Morgen?“, fragte Louis, der Lea umarmt hielt.
    „Das frage ich dich“, antwortete Lea lächelnd und Louis schien dieses Lächeln, als wäre es mit einem Schmerz verbunden. Er sah Lea an, dass es ihr nicht gut ging.
    „Die ganze Nacht ging es ihr nicht so gut“, antwortete Monia.
    „Auf der Fähre während der Überfahrt hat es nachts erbärmlich gezogen und da hatte sich Lea schon was geholt. Das schleppt sich halt.
    „Wie hast du uns gefunden?“, fragte Lea jetzt.
    „Du hattest, soviel ich weiß, keine Adresse … oder wie ging das?“
    „Ich dachte, die Insulaner hier kennen dich bestimmt nach einer Woche … so bin ich los“, lachte er und fügte hinzu:
    „Aber das glaubst du kaum, wenn ich dir das erzähle – das müssen wir in Ruhe machen; hast du etwas Zeit oder seid ihr verplant?“
    „Darauf kommt es jetzt nicht mehr an“, sagte Monia „die Party gestern ist schon ins Wasser gefallen. So gesehen bist du abgemeldet, Lea. Ich glaube, ich lasse euch jetzt mal alleine. Ich sag im Camp Bescheid, dass du erst einmal beschäftigt bist, wenn sie nach dir fragen. Lea ging darauf zu Monia und drückte sie an sich. Die beiden sprachen noch kurz miteinander, wonach Monia weiterging.  Lea und Louis waren allein.
    „Und nun …?“, fragte Lea,
    „wie bist du hergelangt?“
    „Ich habe einen Motorroller dabei – wie wäre es, wenn wir erst einmal ein Stück raus fahren?“
    „Oh ja, ‚Biene‘ fahren, das ist schön; lass uns gehen“, antwortete Lea darauf erheitert.
    „Biene fahren?“, fragte Louis irritiert.
    „Na klar doch – diese Dinger surren doch wie Bienen; also Biene fahren“. Lachend eilten Lea und Louis, einen anderen Weg einschlagend, an einem Gebäude vorbei, bei dem gerade ein paar junge Leute dabei waren, Frühstück für die Gruppe zu richten. Lea deutete Louis an, hinter dem Gebäude herum zu gehen und so entfernten sie sich in Richtung Ausgang. Das Tor war indes geöffnet und kurz danach schwang Lea sich hinter Louis auf den Rollersitz und hielt sich an ihm fest.
    „Oh“, dachte Louis bei dem Gefühl, was ihn befiel, als er Leas Griff um seinen Leib fühlte,
    „wie ist die Welt doch wunderbar. Und es gibt Wunder“. Und dabei drückte er die Hand von Lea, startete den Motor und fuhr los. Das Gefühl ist nicht zu beschreiben, welches Louis beflügelte, als er seine ‚Sonne‘ hinter sich spürte und mit ihr durch den Pinienwald brauste; den bereits warmen Wind vom jungen Tag tief

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