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Herzüberkopf (German Edition)

Herzüberkopf (German Edition)

Titel: Herzüberkopf (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ludwig Kupka
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das ist völlig gleichgültig“, grinste Louis  mit freudigem Tatendrang in seinem Blick.
    „Na, so viel ist es nun auch wieder nicht“, beteuerte Lea und sah Louis beschämt an. Louis lachte und winkte ab.
    „Willst du es wirklich?“
    „Ja, ich will! Du meinst doch umziehen, oder?“ lächelte sie ihm nun zu.
    „Alles, was du willst“, antwortete Louis schalkhaft.
    „Dann will ich jetzt im Meer baden gehen – jetzt gleich“, erklärte sie mit herausforderndem Blick.
    „Ja wunderbar“, sagte Louis,
    „ich freu mich schon … du, … ohne Badesachen?“
    „Gar nicht!“, erklärte Lea schadenfroh,
    „du hast es nicht einmal gemerkt, dass es ein Bikini ist, den ich die ganze Zeit drunter anhabe. Nur ein Handtuch brauche ich von dir“.
    „Ach, schade“, lächelte Louis sie an.
    „Tja, aber nach dem Schwimmen weiß ich noch nicht, was ich drunter anziehen werde“, versuchte Lea über den Tisch zu flüstern, war aber doch laut genug, so dass alle es hören konnten. Lea wurde rot im Gesicht und Louis grinste breit. Viel leiser sagte Lea:
    Und wie war das eigentlich mit dem neuen Zimmer. Wie hast du das gemacht letzte Nacht, als ich schlief?“
    „Oh nein, das kann ich dir nicht erzählen, das wäre fatal“, antwortete Louis wieder viel zu laut und im Raum wurde es wieder still und der Eindruck entstand, dass alle zuhörten, obgleich es nicht klar war, ob jemand die deutsche Sprache verstand.
    „Wie hast du mich rüber getragen? … Das gibt’s doch nicht, dass ich das nicht gemerkt habe“, versuchte Lea zu flüstern, was aber nicht gelang. Die Atmosphäre war so seltsam amüsant. Sie grinsten sich an und mussten sich stark zurückhalten – am liebsten hätten beide bei diesem würzigen Wortgefecht laut herausgelacht, als Louis phantasievoll:
    „Na, du hast schlafgewandelt und ich fing dich ein, als du bereits durch mehrere Zimmer durchgewandert warst …!“ antwortete und dazu die typische Handbewegung machte. Lea sah zu manchen Gästen an den Nebentischen hin, wie sie zugehört und zugesehen hatten und sich darüber amüsierten.
    „Und was hatte ich an?“, fragte sie jetzt den Schalk unterstreichend.
    „Die Bettdecke“, sagte er ohne nachzudenken und beiden kamen die Tränen vor Lachen.
     
     
    Louis ging später zu Señora Margaritha, die mit großem Vergnügen die beiden die ganze Zeit über beobachtet hatte. In ihrem holperigen Englisch erklärte sie Louis bereits das zweite Mal, dass er eine bezaubernde Freundin habe. Es erfüllte Louis mit Freude, was Señora Margaritha sagte und er bestätigte ihr, dass er es ebenso sah. Louis bat sie bei der Gelegenheit darum, den Aufenthalt für Lea zu verlängern. So holte sie Stift und Papier und notierte ihm das Datum der Abreise. Großzügig berechnete sie den Aufenthalt bis zur Abreise von Louis selbst. Er wurde unsicher, da er Lea in dieser Sekunde nicht fragen konnte. Er zuckte unsicher mit der Schulter und so erklärte Señora Margaritha ihm, dass sie es zunächst einmal so stehen lassen würde und stellte eine Änderung jederzeit in Aussicht. Margaritha erzählte noch ein Menge, wobei sie völlig vergaß, dass Louis kein Griechisch verstand, doch er unterbrach sie nicht, denn er hatte das Gefühl, dass sie lediglich schwärmende Worte benutzte, was ihre romantische Ausdrucksweise unterstrich. Lächelnd entließ sie ihn und er bedankte sich für das unkomplizierte Verständnis für alles. Wenig später starteten Louis und Lea den Roller und fuhren hinunter zum Strand von Dassia, um gemeinsam schwimmen zu gehen. 
     
    Es tat gut, in der Sonne zu liegen, das Meer rauschen zu hören und erst einmal alles zu vergessen. Lea und Louis genossen es, gemeinsam hinauszuschwimmen; sie vergnügten sich völlig unbefangen. Louis sah Lea immer wieder an; auch wenn sie es nicht merkte. Ihre Art, sich zu geben, zu sprechen, ihre Hände, Mund …, alles; alles an ihr, verzauberte ihn. Louis stand vollständig in Flammen und er wusste, dass Lea es sehr genoss  und, wie Louis es empfand, ihm ihre Zuneigung ebenfalls in hohem Maß zukommen ließ. Im Hinterkopf, zunächst auf Zeit abgelegt, dachten beide sehr wohl an Bevorstehendes, das es noch zu bewältigen gab; doch es verhielt sich ähnlich wie die schillernde Muschel am Strand, die immer nur für Sekunden gesehen werden kann, weil sogleich die nächste Welle vom Meer herankommt und sie überdeckt; bis zur nächsten Welle und so fort. Verliebte sind nicht blind wie der Volksmund behauptet; nein, sie

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