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Heute und für immer: Roman (German Edition)

Heute und für immer: Roman (German Edition)

Titel: Heute und für immer: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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entziehen, doch er drehte sie zu sich herum, damit sie ihn ansah.
    Er studierte unter gesenkten Brauen ihr Gesicht und wischte ihr dann mit dem Daumen eine Träne ab. »Warum weinst du?«
    »Jordan, bitte!« Kasey schüttelte den Kopf. Sie wusste, dass sie dabei war, zu verlieren. »Ich kann es nicht ertragen, mich zur Närrin zu machen.« Ihre Gefühle waren zu stark, als dass sie sie bändigen konnte. Und sein Blick war viel zu intensiv und fordernd. Sie spürte, wie sie den Boden unter
den Füßen verlor. Sehnsucht, Verlangen und Angst brachen wie eine Sturzwelle über sie herein.
    »Lass mich gehen«, verlangte sie, um Haltung bemüht. »Ich habe dir heute Morgen schon genug gegeben.«
    »Nein.« Sein Griff verstärkte sich. »Nicht genug. Nicht, solange du mir nicht erklärst, warum du so nervös bist.«
    »Dir erklären!« In einem plötzlichen Anfall von Wut warf Kasey den Kopf zurück. »Ich habe dir überhaupt nichts zu erklären. Warum sollte ich?«
    »Ich glaube, die Frage muss lauten: Warum nicht?«, sagte er leise.
    Sie war verletzt, doch ihre Wut half ihr, sich davor zu schützen. »Wie konnte ich behaupten, du seist scharfsichtig? Wie bin ich nur auf diese vermessene Idee gekommen, wenn du nicht einmal siehst, was sich vor deinen Augen abspielt? Ich habe mich in dich verliebt!« Kasey hielt schockiert die Luft an. Wortlos starrten sie sich an, überwältigt von ihren Worten.
    »Verdammt, das ist mir nur so herausgerutscht.« Kasey schüttelte den Kopf und versuchte, sich von Jordan frei zu machen. »Ich habe die Beherrschung verloren. Ich wollte das nicht sagen. Lass mich los, Jordan.«
    »Nein.« Er schüttelte sie einmal kräftig, damit sie aufhörte, sich zu wehren. Seine Augen verdunkelten sich, und er starrte sie an. »Glaubst du, du kannst mir so etwas sagen und dann einfach so mir nichts, dir nichts davonspazieren? Nein, du hast das nicht sagen wollen«, fuhr er langsam fort. »Aber hast du es denn so gemeint?«
    Er sah jetzt keine Tränen mehr. Ihre Verzweiflung hatte sie getrocknet. »Was, wenn ich Nein sagen würde?«
    »Ich würde dir nicht glauben.«
    »Dann ist deine Frage nur rein hypothetisch, nicht
wahr?« Sie versuchte noch einmal, sich ihm zu entwinden, doch er hielt sie weiterhin fest.
    »So brauchst du mir nicht kommen. Das funktioniert nicht.«
    »Jordan.« Kaseys Stimme klang jetzt wieder gefasst. »Was willst du von mir?«
    »Das weiß ich nicht genau.« Er lockerte seinen Griff, da er plötzlich merkte, dass er ihr wahrscheinlich wehtat. »Bist du in mich verliebt, Kasey?« Sie versuchte sich umzudrehen, doch er schüttelte den Kopf. »Nein. Schau mich an und antworte mir.«
    Sie tat einen langen Atemzug. »Ich liebe dich, Jordan. Bedingungslos. Aber ich weiß, dass manche Leute es nicht aushalten, geliebt zu werden. Und das verstehe ich nicht.«
    »So einfach ist das?«, murmelte er.
    »So einfach«, bestätigte sie und lächelte. Die Last, ihre Gefühle zu unterdrücken, war von ihr abgefallen. »Sieh mich nicht so finster an, Jordan. Geliebt zu werden ist einfach. Lieben hingegen ist verflucht schwierig.«
    »Kasey …« Er zögerte. Sie hatte ihn so verunsichert, dass er sich über seine Empfindungen nicht mehr im Klaren war. »Ach, ich weiß nicht, was ich dir sagen soll.«
    »Dann ist es am Besten, du sagst gar nichts.« Es ist für uns beide nicht leicht, dachte sie. »Jordan, ich möchte dir etwas erklären. Aber das fällt mir leichter, wenn du mich nicht dabei streichelst.« Jordan ließ seine Hand sinken, und Kasey tat einen Schritt zurück. Dieser eine Schritt Abstand half ihr, sich wieder unter Kontrolle zu bringen. »Ich habe dir gesagt, dass ich dich liebe. Das mag ein Fehler gewesen sein, aber es ist nun nicht mehr rückgängig zu machen. Ich möchte, dass du das einfach so akzeptierst.«
    Kasey merkte, dass Jordan sie nicht verstand. So frei geäußerte
Gefühle waren immer schwer zu verstehen. Wie konnte sie ihm auch etwas erklären, das selbst ihr eigenes Herz gegen die Einwände ihres Verstandes akzeptiert hatte?
    »Mein ganzes Leben lang«, fuhr sie fort, »hat man mir beigebracht, dass lieben und Gefühle zeigen keine Sache einer Entscheidung ist, sondern eine Verpflichtung. Bitte, nimm es einfach so hin und stell mir keine Fragen mehr.«
    »Ich wüsste nicht einmal, was ich dich fragen sollte.« Er verspürte wieder das Bedürfnis, sie zu streicheln, sie im Arm zu halten, doch der Ausdruck ihrer Augen hielt ihn davon ab. Er wollte ihr nicht wehtun, wollte

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