Heute und für immer: Roman (German Edition)
des Mädchens schon wieder fröhlicher wurde.
»Ja, unbedingt. So, und jetzt kuschel dich wieder in dein Bett.« Als Alison folgsam unter ihre Decke kroch, legte sich Kasey neben sie.
»Bleibst du bei mir?« Ihre Stimme klang überrascht.
»Ja, für ein Weilchen.« Sie zog das Mädchen an sich und fühlte sich unheimlich wohl dabei. »Vergiss die Kängurus nicht.«
»Kasey?«
»Hmmm?« Alisons braune Augen waren fest auf sie gerichtet.
»Ich hab dich lieb.«
Das ist es, dachte Kasey. Ohne Bedingungen, ohne Forderungen. Reine Liebe. Bis zu diesem Augenblick hatte sie nicht gewusst, wie sehr auch sie solche Liebe brauchte. »Ich hab dich auch lieb, Alison. Und jetzt mach die Augen zu und schlaf schön.«
Jordan stand in der Tür und betrachtete schweigend die beiden friedlich schlummernden Gestalten. Alisons Kopf ruhte an Kaseys Schulter. Er verlor jegliches Gefühl für die Zeit, während er bewegungslos verharrte, fasziniert von dem trauten Anblick, den die beiden boten.
Sie gehören beide zu mir , dachte Jordan, überrascht von der Wärme, die ihn bei diesem Gedanken durchströmte. Sie liebten ihn beide, doch er war blind für ihre Liebe gewesen. Aber jetzt wusste er darum. Doch wie sollte er sich verhalten? Die Sache mit der Liebe war nicht so einfach, hatte Kasey ihm erklärt. Er erinnerte sich, wie die beiden ihn am Abend angesehen hatten – Alison erschrocken und hoffnungsvoll, Kasey offen und ängstlich. Er trat leise ans Bett.
Er betrachtete sie noch eine ganze Weile lang, ehe er
Alison vorsichtig zur Seite rollte. Sie regte sich kurz, war aber gleich darauf wieder fest eingeschlafen. Dann beugte er sich über Kasey und hob sie vorsichtig hoch. Sie murmelte etwas Unverständliches, schlang die Arme um seinen Nacken und lehnte seufzend den Kopf an seine Schulter. Das Vertrauen, das in dieser Geste lag, erregte ihn mehr als der Gedanke, sie zu verführen. Er trug Kasey durch die Verbindungstür. Jetzt erst schlug sie die Augen auf und blinzelte ihn an.
»Jordan?«, murmelte sie mit vom Schlaf belegter Stimme und etwas verwirrt.
»Kasey …« Er hauchte ihr einen Kuss auf die Augenbraue. Wie war es möglich, sich nur durch einen Augenaufschlag von der schlafenden Unschuld in eine atemberaubende Frau zu verwandeln?
»Was tust du denn da?«
»Ich versuche gerade zu entscheiden, ob ich dich in mein oder in dein Zimmer bringen soll.« Er blieb in der Tür zu ihrem Schlafzimmer stehen. »Warum hast du in Alisons Bett gelegen.«
»Spinnen«, erinnerte sich Kasey, immer noch ganz benommen vom Schlaf.
»Wie bitte?«
»Sie hatte einen Albtraum«, erklärte Kasey und seufzte. Sie brauchte wie immer eine Weile, um wach zu werden. »Und was hast du in ihrem Zimmer gemacht?«
»Ich sehe jetzt abends immer noch einmal nach ihr. Das hätte ich früher auch schon tun sollen.«
Lächelnd strich ihm Kasey über die Wange. »Du bist doch ein netter Mann, Jordan. Bisher war ich mir diesbezüglich nicht so sicher.« Sie gähnte und schmiegte sich wieder an seine Schulter. »Du kannst mich jederzeit absetzen.«
Es hätte sie nicht die geringste Anstrengung gekostet, gleich wieder einzuschlafen.
»Kasey!«, rief Jordan erstaunt, als er die Decken und Kissen auf der Chaiselongue entdeckte. »Warum schläfst du nicht im Bett?«
»Klaustrophobie«, murmelte sie träge. »In diesem Himmelbett mit den Vorhängen komme ich mir vor wie aufgebahrt. Wie auf dem Weg ins Krematorium.«
»Du kannst ohne weiteres in ein anderes Zimmer umziehen.« Als sie sich wieder an ihn schmiegte, durchfuhr ihn ein heftiges Verlangen.
»Nein, das ist nicht nötig. Die Liege ist sehr bequem, und die Angestellten glauben sowieso, dass ich ein bisschen exzentrisch bin.«
»Wirklich? Das kann ich mir gar nicht vorstellen.« Jordan trug Kasey zur Chaiselongue und setzte sich neben sie. »Du duftest so herrlich nach Veilchen«, flüsterte er. Sein Mund suchte den ihren und fand ihn weich und warm und für ihn bereit. Er registrierte genau den Augenblick, als die letzten Nebel des Schlafs von ihr wichen.
»Jordan!« Kasey war jetzt hellwach und zitterte. »Du nutzt meinen Zustand schamlos aus.« Sie legte die Hände an seine Brust und hielt ihn auf Abstand.
»Ja, ich weiß. Und ich hätte nicht geglaubt, dass sich diese Gelegenheit einmal bieten würde.« Er nahm ihre Hände und presste seine Lippen auf ihre Handfläche. »Aber ich bin wild entschlossen, meinen Vorteil daraus zu ziehen, Kasey.« Er strich mit der Spitze seines Zeigefingers
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