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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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diesmal, und mir stockte der Atem. Es war das gleiche Gefühl, das ich in der vierten Klasse hatte, als mich Suzie Strelzyck dazu herausforderte, den Boden des Schwimmbeckens zu berühren. Ich schaffte es, aber als ich an die Oberfläche kam, hatte sich meine Brust angefühlt, als wäre sie in eine Müllpresse geraten, und beim Auftauchen wurde mir schwindlig.
    Genauso erging es mir jetzt, als ich Archer Cross in die Augen blickte.
    Er kam die beiden Treppenstufen zwischen uns herunter, bis er auf derselben Stufe stand wie ich. Ich musste immer noch zu ihm aufsehen, aber zumindest tat mir jetzt nicht mehr der Nacken dabei weh. Er beugte sich leicht vor, und ich roch diesen sauberen Seifengeruch.
    »An deiner Stelle würde ich solche Bemerkungen hier lieber unterlassen, Mercer«, flüsterte er. Ich konnte seinen Atem warm auf meiner Wange spüren, und obwohl ich es nicht beschwören möchte, so fürchte ich doch, dass ich mit den Wimpern klimperte.
    Aber nur ein wenig.
    Während ich ihm nachsah, wie er die Treppe hinaufsprang, biss ich die Zähne zusammen und wiederholte in meinem Kopf das Mantra:
    Ich werde mich nicht in Archer Cross verknallen, ich werde mich nicht in Archer Cross verknallen, ich werde mich nicht …
    Als ich in mein Zimmer zurückkehrte, saß Jenna im Schneidersitz auf ihrem Bett und las ein Buch.
    Ich seufzte, lehnte mich gegen die Tür und drückte sie mit einem lauten Klicken zu.
    »Was ist los? Ist dir die Vorstellung unter die Haut gegangen?«, fragte Jenna, ohne aufzublicken.
    »Nein. Ich meine, doch, natürlich. Das Zeug war ja richtig krass.«
    »Hm-hmm«, pflichtete Jenna bei. »Sonst noch was?«
    »Ich habe mich in Archer Cross verknallt.«
    Jenna lachte. »Wie originell von dir.«
    Ich warf mich auf mein Bett. »Warum nur?«, stöhnte ich in mein Kissen. Dann rollte ich mich herum und starrte zur Decke »Okay, er ist süß. Na und? Jede Menge Jungs sind süß.«
    Mein Gejammer wegen eines Jungen, der mir gefiel, störte Jenna offensichtlich beim Lesen, denn sie stand auf und hockte sich auf die Kante ihres Schreibtischs. »Archer ist nicht süß«, korrigierte sie mich. »Welpen sind süß. Babys sind süß. Ich bin süß. Archer Cross ist brandheiß. Und ich stehe nicht mal auf Jungs.«
    Okay, Jenna würde mir also keine große Hilfe dabei sein, meine neue Schwäche loszuwerden. »Er ist ein Arsch«, betonte ich. »Denk doch mal an die Werwolf-Sache heute Morgen?«
    »Ja«, erwiderte Jenna trocken. »Er hat dich vor einem Werwolf gerettet. Was für ein Blödmann.«
    Ich stöhnte. »Damit hilfst du mir nicht.«
    »Tut mir leid.«
    Wir saßen einen Moment lang schweigend da; ich betrachtete einen verdächtigen Moderfleck an der Decke, und Jenna stützte sich auf die Ellbogen und trommelte mit den Füßen gegen die Schreibtischschubladen. Draußen konnte ich lautes Heulen hören. Es war Vollmond, daher durften die Gestaltwandler frei auf dem Gelände herumlaufen. Ich fragte mich, ob Taylor wohl dort draußen war.
    »Ooh!«, rief Jenna plötzlich und richtete sich so schnell auf, dass ihr Bleistiftbehälter umkippte. »Er hat eine entsetzliche Zicke als Freundin!«
    »Stimmt!«, sagte ich, setzte mich aufrecht hin und zeigte mit dem Finger auf sie. »Vielen Dank! Ein Miststück von Freundin, das mich jetzt schon hasst, keine Frage. Und jeder Typ, der sich freiwillig mit Elodie abgibt, ist es nicht wert, dass man ihn mag.«
    »Wie wahr«, sagte Jenna mit heftigem Nicken.
    Ich fühlte mich besser und wälzte mich auf den Bauch, um mir ein Buch vom Nachttisch zu schnappen.
    »Aber es ist schon komisch«, bemerkte Jenna.
    »Was ist komisch?«
    »Archer und Elodie. Sie war das ganze letzte Jahr hinter ihm her, aber er wollte einfach nichts von ihr wissen. Ich meine, überhaupt nichts. Dann kam er zurück von … wo immer er auch gewesen sein mag … und Peng! Plötzlich sind sie ein Paar. Sehr seltsam.«
    »So seltsam nun auch wieder nicht«, konterte ich. »Ich meine, sie ist schon unglaublich schön. Vielleicht haben seine Hormone schließlich die Oberhand gewonnen.«
    »Vielleicht«, räumte Jenna ein und stützte das Kinn in die Hand. »Aber trotzdem. Archer ist nicht nur sexy, sondern auch klug und witzig. Elodie dagegen ist bloß dumm und langweilig.«
    »Und sexy«, fügte ich hinzu. »Und selbst kluge Jungen werden dumm, wenn es um sexy Mädchen geht.«
    »Stimmt«, pflichtete Jenna mir bei.
    Ich wollte gerade wieder auf Holly zu sprechen kommen, als Casnoffs Stimme durch den Raum

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