Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
Vom Netzwerk:
linken Brust stand das Kürzel HH .
    »Weil du«, antwortete Jenna, »wenn du jeden Tag oder auch nur jede Woche Verteidigung hättest, im Krankenhaus liegen würdest.«
    Daher war ich nicht gerade zuversichtlich, als ich zu dem umgebauten Gewächshaus ging, das sie als Turnhalle benutzten.
    Es lag nur etwa einen halben Kilometer vom Haupthaus entfernt, aber schon nach zehn Metern war ich schweißdurchtränkt. Ich war ja nicht blöd und hatte natürlich gewusst, dass es in Georgia heiß ist, außerdem hatte ich auch schon früher in heißen Gegenden gelebt. Aber in Arizona oder Texas gab es diese Art von Hitze nicht, eine Hitze, die mir allen Lebenswillen aus den Knochen zu saugen schien. So eine feuchte Hitze, bei der man glaubt, dass sich die Haut gleich mit Mehltau überzieht.
    »Sophie!«
    Ich drehte mich um. Chaston, Anna und Elodie kamen auf mich zu. In diesen grottenhässlichen Sportuniformen sahen sie umwerfend aus. Schock.
    Als sie näher gekommen waren, bemerkte ich jedoch, dass sie ebenfalls schwitzten, und fühlte mich sofort besser. Die drei saßen in mehreren Kursen mit mir zusammen, aber seit jenem ersten Abend hatten sie nicht mehr mit mir gesprochen. Ich fragte mich, was jetzt mit ihnen los sein mochte.
    »Hallo«, sagte ich lässig, als sie mich eingeholt hatten. »Was ist? Wollt ihr mich vor meinem drohenden Tod durch eine Plüschhäschenattacke warnen? Oder mich mit Blitzen beschießen?«
    Chaston lachte und hakte sich zu meiner Verblüffung bei mir unter. »Hör mal, Sophie, wir haben uns besprochen, und wir fühlen uns wirklich mies wegen neulich abends. Okay, du willst unserem Zirkel nicht beitreten. Was soll’s, macht doch nichts!«
    »Ja«, fügte Anna hinzu und trat an meine andere Seite. »Wir haben etwas überreagiert.«
    »Findest du?«, sagte ich.
    »Wir wollen uns nur entschuldigen«, mischte sich nun auch Elodie ein, die rückwärts vor uns herging. Ich wünschte mir so sehr, dass sie gegen einen Baum laufen würde. »Ich habe mit Archer geredet, und er meinte, du wärst in Ordnung.«
    »Ist das wahr?«, rutschte es mir heraus, bevor ich es herunterschlucken konnte.
    Klasse, Sophie, dachte ich. Wahnsinnig cool von dir.
    »Ja, und er meinte, du hättest wirklich keine Ahnung von Prodigien. Er fand das irgendwie traurig.«
    Ich versuchte zu lächeln, aber da stach etwas Dunkles und Scharfes in meinen Magen, das die Sache erschwerte. »Aha.«
    »Ja«, fiel Chaston ein. »Und dann kamen wir darauf, dass wir dir wahrscheinlich einen großen Schrecken eingejagt haben.«
    »Könnte man so sagen.« Ich konnte das Gewächshaus inzwischen sehen. Es war ein riesiges, weißes Gebäude aus Holz und Glas, mit Fenstern, die die frühe Morgensonne auffingen und so stark spiegelten, dass es mir in den Augen brannte. Im Gegensatz zum übrigen Hecate wirkte es geradezu fröhlich. Ein Haufen Schüler trieb sich davor herum: Sie sahen wie Blaubeeren aus.
    »Es tut uns wirklich leid«, fügte Anna hinzu. Ich fragte mich, ob sie dieses abwechselnde Reden zu dritt vorher wohl geprobt hatten. Dabei stellte ich mir vor, wie sie in ihrem Zimmer im Kreis saßen, sich die Haare bürsteten und festlegten: »Okay, ich werde also sagen, dass wir uns mies fühlen, und dann sagst du, dass dein heißer Freund sie bedauernswert findet.«
    »Also, können wir noch mal von vorn anfangen?«, fragte Chaston. »Freundinnen?«
    Sie lächelten mich hoffnungsvoll an, sogar Elodie. Ich hätte auf der Stelle wissen müssen, dass das kein gutes Ende nehmen konnte, aber ich lächelte töricht zurück und antwortete: »Gut. Freundinnen.«
    »Super!«, krähten Chaston und Anna einstimmig. Elodie murmelte es mit dem Bruchteil einer Sekunde Verzögerung.
    »Okay«, meinte Chaston, als wir uns dem Gewächshaus näherten. »Als deine Freundinnen dachten wir, wir sollten dir ein paar Tipps für den Unterricht in Verteidigung geben.«
    »Die Vandy gibt ihn, und sie ist entsetzlich«, bemerkte Elodie.
    »Ach ja, die Haargummidame.«
    Die drei verdrehten simultan die Augen. Trieben sie in ihrer Freizeit auch noch Synchronschwimmen?
    »Puh«, seufzte Anna. »Dieses blöde Haarband.«
    »Jen… äh, jemand hat gesagt, das sei ihr tragbares Tor zur Hölle.«
    Darüber lachten alle drei. »Das hätte sie gern«, schnaubte Anna.
    »Die Vandy war mal eine ziemlich gute dunkle Hexe«, erklärte Elodie, »aber irgendwann wurde sie ein bisschen zu groß für ihre Reithosen, wie man hier unten sagt. Sie hat für den Rat gearbeitet. Wollte unbedingt

Weitere Kostenlose Bücher