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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Stattdessen blätterte ich in meinen Listen und suchte nach einem Eintrag wie: Kleine tote Elfen .
    »Okay, keine Sorge«, blaffte Archer zurück, während er in seinen eigenen Seiten blätterte. »Es wird nicht wieder vorkommen.«
    Einen Moment lang schwiegen wir und studierten unsere Listen.
    »Hast du etwas gesehen, das Teil eines Altartuchs sein könnte?«, fragte er irgendwann.
    »Sieh mal in Regal G, Fach 5 nach«, antwortete ich.
    Dann sagte er aus heiterem Himmel: »So schlimm ist sie gar nicht, weißt du. Elodie, meine ich. Man muss sie nur erst mal kennenlernen.«
    »So ist es bei euch beiden gelaufen?«
    »Was?«
    Ich schluckte, plötzlich nervös. Ich war nicht scharf darauf, Archer von Elodie schwärmen zu hören, andererseits aber ehrlich neugierig.
    »Jenna meinte, du seist zuerst so was wie ein eingetragenes Mitglied des Wir-Hassen-Elodie-Clubs gewesen. Was ist also passiert?«
    Er wandte den Blick ab und begann, willkürlich Dinge in die Hand zu nehmen, ohne sie zu beachten. »Sie hat sich verändert«, antwortete er leise. »Nach Hollys Tod – du weißt doch von Holly?«
    Ich nickte. »Jennas Zimmergenossin. Elodie, Chaston und Anna haben mich darüber informiert.«
    Er fuhr sich mit der Hand durch die dunklen Haare. »Ja. Sie sind immer noch versessen darauf, Jenna die Schuld zu geben. Na ja, jedenfalls standen sich Elodie und Holly sehr nahe, als sie hier anfingen, und Holly und ich waren einander versprochen …«
    »Stopp«, sagte ich und hob die Hand. »Versprochen?«
    Er wirkte verwirrt. »Ja. Alle Hexen werden an ihrem dreizehnten Geburtstag einem verfügbaren Zauberer versprochen. Ein Jahr, nachdem sie ihre Zauberkräfte erlangt haben.«
    Er runzelte die Stirn. »Ist alles in Ordnung mit dir?« Bestimmt machte ich gerade ein ziemlich merkwürdiges Gesicht. Mit dreizehn Jahren hatte ich erstmals erwogen, einem Jungen zu erlauben, seine Zunge in meinen Mund zu stecken. Eine Verlobung wäre mir da ziemlich übertrieben erschienen.
    »Alles okay«, brummte ich. »Ich finde den Gedanken nur ziemlich eigenartig. Das klingt so … nach Jane Austen.«
    »So schlimm ist es gar nicht.«
    »Klar. Arrangierte Ehen für Teenager sind eine gute Sache.«
    Er schüttelte den Kopf. »Wir heiraten ja nicht als Teenager, wir verloben uns nur. Und die Hexe hat immer das Recht, die Verlobung abzulehnen oder anzunehmen und später ihre Meinung zu ändern. Aber die Verbindung ist im Allgemeinen vorteilhaft, beruht auf sich ergänzenden Kräften und Persönlichkeiten. So was halt.«
    »Meinetwegen. Ich kann mir nur überhaupt nicht vorstellen, verlobt zu sein.«
    »Du bist es wahrscheinlich schon, weißt du.«
    Ich starrte ihn an. »Wie bitte?«
    »Dein Dad ist ein ziemlich hohes Tier. Ich bin überzeugt, dass er einen Partner für dich ausgesucht hat, als du dreizehn warst.«
    Darüber wollte ich beim besten Willen nicht reden. Der Gedanke, dass es da draußen irgendeinen Zauberer gab, der vorhatte, mich eines Tages zu seiner Gattin zu machen, war einfach zu viel für mich. Was, wenn er auch in Hecate war? Was, wenn ich ihn kannte? O Gott, wenn es dieser Typ mit Mundgeruch war, der in Magische Evolution direkt hinter mir saß?
    Ich nahm mir vor, meine Mom danach zu fragen, sobald ich wieder mal mit ihr redete.
    »Okay«, sagte ich zu Archer. »Erzähl … erzähl einfach weiter.«
    »Ich glaube nicht, dass irgendjemandem klar war, wie sehr Hollys Tod Elodie getroffen hat. Also haben wir im Sommer begonnen, miteinander zu reden, über Hecate und Holly, und eins führte zum andern …«
    »Die schaurigen Einzelheiten kannst du mir ersparen«, erklärte ich grinsend, obwohl sich in meiner Brust schmerzhaft etwas zusammenzog. Er mochte sie also wirklich. Ich hatte diese heimliche kleine Fantasie gehegt, dass er nur so tat, als mochte er sie, damit er sie auf die denkbar peinlichste Art und Weise öffentlich abservieren konnte, vorzugsweise im Fernsehen.
    »Hör mal«, sagte er, »ich werde mit Elodie und ihren Freundinnen reden, damit sie dich in Ruhe lassen, okay? Und im Ernst, versuch mal, ihr noch eine Chance zu geben. Ich schwöre, sie hat verborgene Tiefen.«
    Ohne nachzudenken entgegnete ich: »Ich hab doch gesagt, du sollst mir die schaurigen Einzelheiten ersparen.«
    Ich glaube, mir war zuerst gar nicht klar, was ich da eigentlich gesagt hatte. Dann merkte ich es aber und verfluchte meine sarkastische Zunge. Hochrot schaute ich zu Archer hinüber.
    Er starrte mich erschrocken an.
    Und dann brach er in

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