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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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Gelächter aus.
    Ich musste ebenfalls kichern, und es dauerte nicht lange, bis wir beide auf dem gestampften Boden hockten und uns die Tränen aus den Augen wischten. Es war lange her, seit ich das letzte Mal so richtig mit jemandem gelacht oder einen schmutzigen Witz gemacht hatte. Also war es wirklich toll. Für kurze Zeit vergaß ich, dass ich offenbar aus etwas Bösem hervorgegangen war und von einem Geist verfolgt wurde.
    Es war einfach schön.
    »Wusst ich’s doch, dass du mir gefällst, Mercer«, sagte er, als wir endlich aufhörten zu gackern, und ich war froh, dass ich meine roten Backen auf das Gelächter schieben konnte.
    »Aber warte mal«, meinte ich, während ich mich an eins der Regale lehnte, um wieder zu Atem zu kommen. »Wenn jeder mit dreizehn versprochen wird, gibt es dann nicht auch schon jemanden, den Elodie heiraten soll?«
    Er nickte. »Aber wie gesagt, es ist eine freiwillige Sache. Ein Verlöbnis kann immer neu verhandelt werden. Außerdem gelte ich als guter Fang.«
    »Und so bescheiden noch dazu«, erwiderte ich und warf meinen Stift nach ihm.
    Mühelos fing er ihn auf.
    Über uns stieß die Tür ihren Todesschrei aus, und wir sprangen beide schuldbewusst auf die Füße, als hätten wir rumgeknutscht oder so.
    Die Vorstellung, wie Archer und ich uns an eines der Regale gelehnt küssten, tauchte plötzlich in meinem Kopf auf, und ich spürte, wie sich die Röte in meinen Wangen über den Rest meines Körpers ausbreitete. Ohne es zu wollen, starrte ich auf seine Lippen. Als ich ihm dann in die Augen sah, musterte er mich mit einem Ausdruck, der vollkommen undeutbar war. Genau wie der Blick, den er mir am ersten Abend auf der Treppe zugeworfen hatte, nahm mir auch dieser den Atem. Daher war ich richtig froh, als die Vandy rief: »Mercer! Cross!«
    Ihre harsche, knirschende Stimme war das Äquivalent einer kalten Dusche für die Ohren, und die Spannung des Augenblicks verflog. Als wir den Keller verließen, waren meine lüsternen Gedanken so ziemlich verschwunden.
    »Selbe Zeit, selber Ort am Mittwoch«, sagte die Vandy, während wir regelrecht auf die Haupttreppe zusprinteten.
    Natürlich wartete Elodie im Wohnzimmer des ersten Stocks auf Archer. Sie saß auf dem schmuddeligen, blauen Sofa. Eine Lampe in der Nähe warf ein sanftes, goldenes Licht auf ihre makellose Haut und ließ die rubinroten Reflexe in ihrem Haar aufleuchten.
    Ich wandte mich zu Archer um, aber er starrte Elodie an wie … na ja, ebenso wie ich ihn anstarrte.
    Ich machte mir nicht einmal die Mühe, gute Nacht zu sagen. Ich joggte einfach die Treppe hinauf in mein Zimmer.
    Jenna war nicht da, und nach diesem widerlichen Keller brauchte ich definitiv eine Dusche. Ich schnappte mir ein Handtuch aus meinem Koffer sowie ein Spaghettitop und eine Schlafanzughose aus meinem Schrank.
    Unser Stockwerk war ziemlich leer. Mädchen und Jungen mussten erst um neun auseinandergehen, und es war gerade mal sieben, also vermutete ich, dass alle noch in den unteren Wohnzimmern herumhingen.
    In Gedanken immer noch bei Archer und der grundsätzlichen Bescheuertheit, einseitig in jemanden verknallt zu sein, der mit einer Göttin ging, machte ich mich auf den Weg zum Badezimmer. Schwerer Dampf hing in dem Raum, so dass ich kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Als ich weiter hineinging, schwappte mir warmes Wasser um die Füße. Ich konnte das Geräusch von fließendem Badewasser hören.
    »Hallo?«, rief ich.
    Ich bekam keine Antwort, daher war mein erster Gedanke, dass jemand mutwillig einen Wasserhahn hatte laufen lassen. Mrs Casnoff würde nicht sehr begeistert sein. Heißes Wasser ist nicht gerade gut für zweihundert Jahre alte Böden.
    Dann teilte sich der Dampf und strömte durch die offene Tür hinter mir.
    Und ich sah, warum der Wasserhahn noch lief.
    Mein Gehirn brauchte eine ganze Weile, um den Anblick zu verarbeiten. Zuerst dachte ich, Chaston sei vielleicht einfach in der Badewanne eingeschlafen und das Wasser sei vom Badesalz rosa geworden. Dann aber wurde mir klar, dass ihre Augen gar nicht geschlossen waren, sondern irgendwie auf halbmast hingen, beinahe so, als wäre sie betrunken. Und das Wasser war zwar hellrot, aber von ihrem Blut.

 
    16
    Ich bemerkte die winzigen Stichwunden direkt unter ihrem Kinn und längere, bösartiger aussehende Schnitte an beiden Handgelenken, aus denen Blut auf den Boden tropfte.
    Ohne zu überlegen, stürzte ich zu ihr hin und murmelte einen Heilungszauber. Es war kein besonders guter, das

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