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Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01

Titel: Hex Hall 01 - Hawkins, R: Hex Hall 01 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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»Sie hat gesagt, ihr wolltet mehr Macht und dass ihr ein Beschwörungsritual abhalten wolltet und ein Opfer dafür bräuchtet. I-ihr müsst den Dämon füttern, ihn trinken … von jemandem trinken lassen …«
    Elodie hatte ihre Fassung zurückgewonnen. »Ein Dämon? Du glaubst, wir könnten hier einen Dämon beschwören, ohne dass Mrs Casnoff und die Vandy und der Rat sofort über uns herfielen? Ich bitte dich.«
    Jemand kicherte, und in diesem Augenblick lockerte sich die gespannte Atmosphäre plötzlich auf. Wenn nur einer anfängt zu lachen, erlaubt das den anderen, das Gleiche zu tun.
    Jenna stand da und hörte sich das spöttische Gelächter sehr viel länger an, als ich es ausgehalten hätte. Dann drängte sie sich an mir vorbei und ging durch den Flur in unser Zimmer. Sie schlug die Tür hinter sich zu.
    Sobald sie weg war, begann das Raunen.
    Nausicaa sprach mit Siobhan. »Welche von uns ist die Nächste?«
    Siobhans blaue Flügel bebten, als sie antwortete: »Ich bin bloß ein bisschen geflogen, um den Bus noch zu erwischen! Ich hab es wirklich nicht verdient, hier mit Mördern eingesperrt zu werden.«
    »Jenna ist keine Mörderin«, widersprach ich, doch dann merkte ich, dass ich das gar nicht mit Bestimmtheit wusste. Sie war ein Vampir. Vampire tranken das Blut von Menschen.
    Und vielleicht auch von Hexen.
    Nein. Ich schob den Gedanken beiseite, obwohl mir gerade wieder einfiel, dass es am ersten Tag so gewirkt hatte, als habe Jenna voller Anstrengung nicht auf mein Blut gestarrt.
    Zu meiner Überraschung war es Taylor, die sich als Nächste zu Wort meldete: »Sophie hat recht. Es gibt überhaupt keinen Beweis dafür, dass Jenna jemanden getötet hat.«
    Ich habe keine Ahnung, ob sie das sagte, weil sie es tatsächlich glaubte, oder ob sie lediglich Nausicaa ärgern wollte. Aber ich war ihr trotzdem dankbar.
    »Danke«, sagte ich noch, doch in diesem Augenblick trat Beth zwischen mich und Taylor.
    »Ich würde grundsätzlich nicht auf Sophie Mercer hören, Taylor.«
    Ich glotzte Beth an. Hatte sie nicht an meinem Haar geschnüffelt, hatten wir uns nicht schon ein bisschen angefreundet?
    »Ich habe mit einer anderen Werwölfin gesprochen, und sie hat gesagt, dass Sophies Dad der Vorsitzende des Rates ist.«
    Daraufhin erhob sich Gemurmel, und mehrere der älteren Mädchen funkelten mich an. Die jüngeren wirkten lediglich verwundert.
    Mist.
    »Ihr Vater ist derjenige, der Vampire nach Hex Hall gelassen hat«, sagte Beth. Sie sah mich an, und ich bemerkte ihre weiß schimmernden Fangzähne, die sich aus ihrem Kiefer hervorschoben. »Natürlich muss sie sagen, dass Jenna unschuldig ist. Sonst wäre der Job ihres Dads gefährdet.«
    Für so was hatte ich jetzt wirklich keine Geduld. »Ich kenne meinen Vater überhaupt nicht, und ich bin bestimmt nicht hier, um seine politischen Entscheidungen zu unterstützen oder so was. Ich habe selbst gegen die Vorschriften verstoßen und bin in Hex Hall eingewiesen worden – wie ihr anderen auch.«
    Taylor kniff die Augen zusammen. »Dein Dad ist der Vorsitzende des Rates?«
    Ehe ich antworten konnte, erschien Mrs Casnoff oben an der Treppe. Sie trug noch immer ihren nassen Morgenmantel und wirkte aufs Äußerste gestresst, war aber nicht mehr so blass wie zuvor, was ich als ein gutes Zeichen wertete.
    »Herhören, meine Damen«, sagte sie laut und volltönend, aber ohne zu schreien. »Dank Cals Bemühungen hat Miss Burnett das Bewusstsein wiedererlangt und ist auf dem Weg der Besserung.«
    Der kollektive Seufzer der Erleichterung und das folgende Gemurmel gaben mir Gelegenheit, mich zu Anna zu beugen und zu flüstern: »Was erzählt sie da eigentlich von diesem Cal?«
    Ich hatte eine hochnäsige Antwort erwartet, von wegen wie blöd ich doch sei, aber Anna war offenbar viel zu froh wegen Chaston, um sich zickig zu geben.
    »Er ist ein weißer Zauberer«, sagte sie. »Super mächtig. Er kann Wunden heilen, bei denen andere Hexen und Zauberer versagen.«
    »Warum hat er dann Holly nicht geheilt?«, wollte ich wissen, was mir dann doch einen hochnäsigen Blick eintrug. Schön, dass Anna wieder normal war. »Holly war schon tot, als man sie fand, dank deiner kleinen Freundin da . Cal kann nur Lebende heilen, er kann die Toten nicht zurückholen. Das kann niemand.«
    »Oh«, machte ich matt, aber sie sprach bereits mit Elodie.
    »Ihre Eltern werden sie morgen holen kommen«, fuhr Mrs Casnoff fort, »und ich hoffe, sie wird nach den Winterferien wieder bei uns sein

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