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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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jederzeit wissen lassen, wo sie sich befanden. Ausgesprochen nützlich, wenn man sich verirrt hatte oder in Gefangenschaft geriet, was in jenen Tagen recht häufig der Fall war.« Er schnippte sie mir zu. »Im Grunde überrascht es mich nicht sonderlich, dass du eine gefunden hast. Im Keller von Hecate haben wir Dutzende davon.«
    Tja, das ließ ja tief blicken. Geheimer Dämonenjäger und Dieb. Mann, ich hatte es ja echt drauf, mir den Richtigen auszusuchen.
    Ich spielte mit dem Gedanken, einfach wieder ins Bett zu gehen, doch als ich die Tür zu meinem Zimmer öffnete, warteten dort bereits Nick und Daisy auf mich. Nick hielt das Bild meiner Mom in der Hand, während Daisy sich auf meinem Bett lümmelte und in meiner Ausgabe von Der geheime Garten blätterte.
    »Ist das deine Mom?«, fragte Nick. »Die ist ja richtig heiß.«
    Auch wenn Nick mich nicht mehr so verunsicherte und wir inzwischen besser miteinander auskamen, war ich trotzdem nicht gerade begeistert davon, dass er – oder auch Daisy – in meinen Sachen rumwühlte. »Leute, was wollt ihr hier?«
    Nick pfiff durch die Zähne und stellte das Foto wieder auf meinen Nachttisch. »Wir sind nur vorbeigekommen, um nach dir zu sehen. Haben gehört, dass du heute verletzt wurdest, als du einen Zauber gewirkt hast.«
    »Oh«, sagte ich. »Äh … ja, beim Üben mit Dad. Aber jetzt geht’s mir schon wieder ganz gut.«
    Nick warf sich neben Daisy aufs Bett und verschränkte die Arme hinter seinem Kopf. »Ach ja, dieser ganze Kram von wegen Atmung und Konzentration und so.«
    »Die reinste Zeitverschwendung«, murmelte Daisy, während sie mit dem Finger eine Illustration von Mary Lennox nachzeichnete, wie diese durch die Flure von Misselthwaite spazierte.
    Ich beließ es dabei. »Also, wie ihr sehen könnt, geht’s mir gut. Danke, dass ihr euch Sorgen um mich gemacht habt.«
    Nick zog eine richtige Schau ab, als er aus dem Bett kletterte. »Mir scheint, wir sind entlassen, meine Liebste«, sagte er zu Daisy, bevor er sie auf die Beine zog.
    »Aber wir haben mit Sophie doch noch gar nicht über die Party gesprochen«, sagte sie mit einem leicht quengeligen Unterton.
    »Welche Party?«, fragte ich.
    Nick lächelte. »Deine Geburtstagsparty. Offenbar will dir der Rat eine richtig fette Fete schmeißen.«
    Dank der vielen Umzüge, die Mom und ich hatten veranstalten müssen, hatte ich seit meinem achten Lebensjahr keine Geburtstagsparty mehr gehabt. Und damals waren wir auch nur bei einem McDonald’s-Verschnitt gewesen. Eine kleine Stimme sagte mir jedoch, dass der Rat vermutlich etwas Ausgefalleneres im Sinn hatte.
    »Das müssen sie aber nicht«, erwiderte ich und schob die Hände tief in meine Taschen. »Schon gar nicht bei allem, was augenblicklich so abgeht.«
    Nick bedachte mich mit einem wölfischen Grinsen. »So sind die Prodigien eben. Sie fiedeln noch, während Rom schon brennt .«
    Daisy hakte sich bei ihm ein. »Außerdem werden wir bestimmt viel Spaß haben. Sie legen sich mächtig ins Zeug für …« Plötzlich brach sie ab, und ihr Lächeln verwandelte sich in eine schmerzverzerrte Grimasse. Alles Blut schien ihr aus dem Gesicht zu weichen, und ihre elfenbeinfarbene Haut wurde aschgrau. Sie senkte den Kopf, und Nick stützte sie am Ellbogen.
    »Daisy?«
    Mit beiden Händen umklammerte sie das Fußbrett meines Bettes. Stockend atmete sie ein paarmal tief durch, bis sie schließlich den Kopf hob und ihre Augen öffnete. Fast rechnete ich schon damit, dass sie rötlich violett sein würden, wie die von Alice in jener Nacht, als sie Elodie getötet hatte. Doch Daisys Augen waren so hellgrün wie immer. »Mir geht’s gut«, sagte sie, aber ihre Stimme klang gepresst. »Nur ein kleiner … Magieausbruch. Kein Grund zur Sorge.«
    Nicks Besorgnis stand ihm dennoch deutlich ins Gesicht geschrieben, aber Daisy winkte ab. »Mir geht’s gut«, wiederholte sie und schob ihn in Richtung Tür. »Wir sollten Sophie jetzt allein lassen, damit sie sich ausruhen kann. Sie sieht ein bisschen angeschlagen aus.«
    Ich konnte wohl kaum schlimmer ausgesehen haben als Daisy, aber ich sagte lieber nichts dazu. Nachdem sie gegangen waren, nahm ich diesen vertrauten Geruch von verbranntem Holz wahr. Doch diesmal war es keine Halluzination.
    Dort, im Fußbrett meines Bettes, qualmten zwei verkohlte Handabdrücke vor sich hin.

 
     
    24
    Während der nächsten drei Wochen behielt ich Nick und Daisy genauer im Auge. Zwar kam es zu keinen weiteren Magieausbrüchen, aber dafür

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