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Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02

Titel: Hex Hall 02 - Hawkins, R: Hex Hall 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rachel Hawkins
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war, meine Haare von der Krone zu befreien.
    »Ach, Quatsch. Ich sehe aus, als wäre ich einem Albumcover von Evanescence entsprungen. Aber du siehst einfach umwerfend aus.« Jenna deutete eine Verbeugung an und lüftete zum Dank ihren Zylinder, was mir ein Lächeln entlockte. »Ich hoffe bloß, dass in Hex Hall niemals irgendwelche Fotos von mir in dieser Aufmachung auftauchen«, fuhr ich fort und wandte mich wieder dem Spiegel zu. Vielleicht … wenn ich genau sehen könnte, wo sich die Krone verheddert hatte … »Stell dir das mal vor! Verkleidet als Hekate? Und dann auch noch mit diesem Ding auf dem Kopf?« Ich zerrte verzweifelt an der Krone. »Mein neu erworbenes gesellschaftliches Ansehen würde sich in null Komma nichts einfach in Luft auflösen.«
    Ich sah Jenna im Spiegel an, doch sie stand mit dem Rücken zu mir. Komisch. Eigentlich hatte ich gedacht, dass ich ihr mit dieser Bemerkung zumindest ein Kichern entlocken würde.
    »Ziemlich ätzender Gedanke, dass wir in … vier Wochen oder so, wieder in Hex sein werden. Wird eine ganz schöne Umstellung werden, nachdem man den ganzen Sommer lang …« – ich zog noch einmal kräftig an der Krone, aber mein Haar weigerte sich sie loszulassen – »… eine wunderwunderhübsche Prinzessin war.« Ich wollte mich nur lustig machen, doch als ich es ausgesprochen hatte, wurde mir ganz flau im Magen. Thorne hatte sicher auch seine Nachteile, aber wenigstens konnte ich hier meine Magie benutzen.
    Jenna drehte sich um – und unsere Blicke trafen sich im Spiegel. »Ich werde nicht nach Hecate zurückkehren, Sophie.«
    Meine Finger hörten sofort auf zu ziehen, so dass die Tiara lasch neben meinem linken Ohr baumelte. »Was?« Ich drehte mich hastig zu ihr herum.
    »Ich gehe nicht zurück«, sagte sie, und jetzt klang ihre Stimme fester.
    »Aber … das musst du doch«, sagte ich etwas dümmlich.
    Zum ersten Mal seit langer Zeit stieg Jenna die Zornesröte ins Gesicht. »Nein, das muss ich eben nicht. Ich muss überhaupt nichts von dem tun, was der Rat mir befiehlt. Er ist nicht …«
    »Nicht dein Herr und Meister?«, beendete ich ihren Satz, obwohl ich mich innerlich wand, weil es so schäbig klang. Aber trotzdem, Jenna konnte Hecate doch nicht einfach verlassen. Mir graute ohnehin schon vor der Rückkehr – wie sollte ich da auch noch ohne sie fahren können?
    »Ich gehöre da nicht hin«, sagte Jenna, während sie ihre pinkfarbenen Spitzenhandschuhe auszog. »Vix findet, es sei an der Zeit, unter unseresgleichen zu leben. Und das denke ich auch.«
    Mir lag eine sehr boshafte Bemerkung auf der Zunge, aber ich schluckte sie schnell wieder herunter. In zwei Tagen würde ich siebzehn Jahre alt sein, und ich sollte mich wirklich nicht wie ein beleidigtes Kleinkind aufführen. Ich berührte die Tiara und brachte mein Haar mit Magie dazu, sich selbst aus dem Platinreif zu befreien. »Aber letztes Jahr hast du doch noch gesagt, dass du eigentlich gar kein Vampir sein möchtest. Dass du ein ganz normales Leben führen willst, mit Algebra und Schulbällen und so.«
    »Das letzte Jahr hat uns beide sehr verändert, Soph«, erwiderte sie nicht unfreundlich.
    »Ja, klar.« Mehr fiel mir dazu allerdings auch nicht ein. Voneinander abgewandt zogen wir uns um, und keine sagte ein Wort, bis wir wieder in unseren normalen Klamotten steckten und die Kostüme auf gepolsterten Kleiderbügeln hingen.
    »Ich weiß wirklich nicht, warum du dich so aufregst«, meinte Jenna, fasste mich an den Schultern und drehte mich zu sich um. »Das ist doch etwas, das ich tun muss . Ich hatte eigentlich gedacht, gerade du würdest mich verstehen. Vor allem nach dieser ganzen Nummer mit der Entmächtigung.«
    Ich trat einen Schritt zurück – und ihre Arme fielen einfach herab. »Was hat das denn jetzt damit zu tun?«
    »Na ja, wenn du die Entmächtigung durchlaufen hättest, wäre ich allein in Hex Hall zurückgeblieben. Das hat dich aber offenbar nie gestört.«
    »Okay, allerdings hab ich das nur vorgehabt, damit ich nicht irgendwann jemanden töte«, konterte ich und versuchte, jetzt möglichst nicht wütend zu werden, was jedoch gründlich nach hinten losging. »Es war ja nun nicht so, als wollte ich dich in Hecate sitzen lassen, nur um mit irgendeinem Typen durchzubrennen und das Leben zu genießen.«
    Ihre Augen funkelten böse, und mir kam es so vor, als hätte ich sogar die Spitze eines Fangzahns gesehen. »Ach, tatsächlich? Du willst mir also erzählen, Archer hatte nichts damit zu tun

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