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Hexe auf leisen Sohlen

Hexe auf leisen Sohlen

Titel: Hexe auf leisen Sohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Temperament, und nach dem, was wir
ihm heute morgen angetan haben...«
    »Nun mal mit der Ruhe«,
antwortete ich. »Hierher wird er nicht kommen.«
    »Wenn er es doch tut, wird er
mich umbringen. Das weiß ich genau.«
    »Er wird nicht hier herkommen«,
wiederholte ich geduldig. »Nicht, solange der Polyp da draußen vor der Tür
steht. Darüber brauchst du dir also gar keine Sorgen zu machen.«
    »Ich wünschte, ich könnte es
glauben«, murmelte sie. »Du versuchst doch nur, mich zu beruhigen.«
    »Rede keinen Unsinn«,
antwortete ich. »Im Augenblick machen mir meine eigenen Sorgen viel zu sehr zu
schaffen. Nickyboy wird nicht hier herkommen, davon
bin ich überzeugt. Aber er könnte woanders hingehen. Im Augenblick braucht er
einen Freund, und zwar sehr dringend. Hat er welche?«
    »Hat irgendein Schauspieler
Freunde?« Adele lachte höhnisch. »Man stelle sich vor, Nicky und ein Freund.«
    »Wie steht´s mit Vernon Clyde ?«
    »Ich bin nicht ganz sicher«,
antwortete sie zögernd. »Es könnte sein.«
    »Wo wohnt er?«
    »Etwa sechs Blocks von hier
entfernt.«
    »Dann werde ich jetzt zu ihm
gehen«, erklärte ich.
    Ich trank etwa die Hälfte von
dem Gin und Tonic und fühlte mich etwas besser. Adele gab mir Clydes Adresse.
Ich überlegte, ob ich ihn vorher anrufen sollte, entschied mich aber dagegen.
Statt dessen zündete ich mir eine Zigarette an.
    »Wo ist Aubrey?« fragte ich
sie.
    »Ausgegangen«, antwortete sie
kurz. »Er ging gegen acht Uhr fort und ist noch nicht zurückgekommen. Wenn er
die Neuigkeit von Nicky erfährt, wird er sich wohl kaum hier wieder blicken
lassen. Er wird dringende Geschäfte außerhalb der Stadt vorschieben und dort bleiben,
bis sein alter Herr wieder in einer Gummizelle untergebracht ist.« Sie leerte
ihr Glas und stellte es hart auf die Barplatte. »Aubrey hat weder Mumm noch
Rückgrat«, sagte sie eine Idee zu laut. »Außerdem ist er ein...«
    »Ich glaube dir aufs Wort«,
unterbrach ich sie, »aber du könntest ihm ja unrecht tun. Vielleicht kennt er
einen günstigen Ort in Maine, wo er sich seinen Schnurrbart stutzen lassen
kann. Aubrey muß sich vermutlich mit allen möglichen Problemen dieser Art
herumschlagen.«
    »Hör auf, Danny«, verlangte sie
in schrillem Ton. »Ich ertrage das jetzt nicht.«
    Ich hörte das Knacken des
Schlosses, als die Vordertür geöffnet wurde. Adele erstarrte vor Angst, als sie
auf die Schritte lauschte, die sich dem Wohnraum näherten. Als gleich darauf
Aubrey eintrat, entspannte sich ihr Körper merklich. Sie begann zu zittern, und
ich gab ihr die andere Hälfte meines Drinks und hörte, wie die Eiswürfel darin
schepperten.
    »Hallo, Danny«, sagte Aubrey gut
gelaunt. »Freut mich, dich schon wieder zu sehen. Aber was ist denn mit euch
los?«
    »Aber, Aubrey«, erwiderte ich
vorwurfsvoll, »ich bin peinlich überrascht. Du siehst doch, daß wir nicht
einmal nebeneinander sitzen.«
    Er lief stumpfrosa an. »Nicht
doch, alter Junge, ich wollte nicht sagen... nun, ich... Was sucht der Polizist
draußen vor der Tür?« Sein Gesicht nahm den Ausdruck rechtschaffener Empörung
an. »Ich mußte mich erst ausweisen, wer ich bin, damit er mich überhaupt in die
Wohnung hineinließ.«
    » Nickyboy hat sich heute abend aus dem Sanatorium
davongemacht«, unterrichtete ich ihn. »Der Polyp steht zu Adeles Schutz da
draußen. Vermutlich auch zu deinem.«
    Seine Augen wurden runder.
»Soll das heißen, daß Vater...« Er fiel in den nächsten Sessel. »Aber das ist
ja furchtbar.«
    »Gewiß«, bestätigte ich, »und
es kommt auch sehr ungelegen.«
    »Wie hat er denn das gemacht?«
fragte Aubrey mit mühsam beherrschter Stimme.
    »Einen Wärter
zusammengeschlagen, sich dann Frazers Wagen geschnappt, der unmittelbar vor dem
Haus mit dem Zündschlüssel im Zündschloß parkte«,
antwortete ich ungehalten. »Wenn ich einen kenne, der einen Gehirnklempner
braucht, dann ist es dieser Gehirnklempner.«
    »Was hat es für einen Zweck,
darüber zu reden«, fuhr Adele schroff dazwischen. »Danny, du mußt Nicky finden,
ehe er der Polizei in die Hände fällt.«
    Aubrey nickte hoffnungsvoll.
»Das halte ich für einen ausgezeichneten Vorschlag«, sagte er ermutigend. »Es
ist die ideale Lösung. Findest du nicht auch, alter Junge?«
    »Es dürfte nicht allzu schwer
sein«, antwortete ich. »New York ist ja nur eine große Stadt. Ich könnte mit
der Suche bei der Battery anfangen und mich dann in
der Richtung zum Stadtzentrum weiter bewegen. Wenn ein paar Jahre vorbei

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