Hexen Kuss. Werwolf-Fluch und Vollmond-Vampire
stellte Bella klar.
„ Jup twoju match! “, schimpfte er. „Was soll ich dann trinken?“
„ Du sollst so etwas nicht sagen!“, ermahnte Bella, die Russisch verstand.
Die beiden Brüder lachten noch mehr.
„Du kleines Russenmädchen das doch verstehen? Cha, cha, cha… Dann machen wir es eben nicht mit deiner Mutter, sondern mit dir!“
Sie jauchzten richtig los über diesen Spaß.
„Sucht euch lieber Wolfsbräute, die passen besser zu euch! Ihr mögt doch wilde Bestien.“ Damit spielte Bella auf eine Geschichte an, die über die beiden erzählt wurde. Unter ihren Vorfahren sollte angeblich ein Werwolf sein.
„ Kätzchen mag er!“, korrigierte Cassy belustigt.
Endlich kamen wir an. Der Kraftplatz lag auf einer kleinen Lichtung oder besser gesagt zwischen zwei Berghügeln. Wahllos lagen einige mittelgroße Steine zwischen den vertrockneten Fichten herum. Der im Harz verbreitete Borkenkäfer trieb hier sein Unwesen. Natürlich raschelte es mal hier, mal dort. Nichts wies äußerlich darauf hin, dass dieser Ort etwas Besonderes darstellte. Schaute man aber genau, begriff man, dass die Steine so etwas, wie einen unordentlichen Kreis bildeten und auch gut zum Sitzen geeignet waren.
Die Mädchen holten einen Topf und einen kleinen Spirituskocher heraus. Dann breiteten sie auf einer Decke die Zauberzutaten und Hexenutensilien aus. Da waren die Kralle von einem Huhn, Kräuter, ein Schädel, Mineralien und einiges andere. Vieles kannte ich nicht.
„ Hast du das Blut mit?“, fragte Cassy ihren russischen Freund.
Der lachte.
„Nein, aber ich besorge rechtzeitig einen Spender!“ Dabei schaute er sich in der Runde um und ließ seinen Blick bedeutungsvoll auf mir ruhen.
„ Auf dich ist wie immer kein Verlass!“, schimpfte Cassy. „Ohne Blut wird es nicht gehen.“
„ Du glaubst doch nicht wirklich, dass die kleine Baba Jaga das hinbekommt!“ Dabei wies er verächtlich auf Bella und holte schließlich eine Flasche heraus. „Das hier ist genauso gut wie Blut. Bestes Zauberwasser!“
Seine Freundin schüttelte enttäuscht den Kopf.
„ Dann muss ich ein wenig von meinem Blut spenden“, sagte sie.
In der Zwischenzeit goss Bella etwas Wasser in den Topf und warf einige der mitgebrachten Dinge hinein. Dabei schaute sie immer wieder auf einen Zettel. Dieser enthielt die Zutatenliste. Es war ein simpler Computerausdruck und stand in seiner Gewöhnlichkeit im Gegensatz zur Bedeutung des Vorhabens. Das wirkte schon etwas lächerlich. Nach einer Weile war dieser Teil wohl erledigt und Bella setzte sich in unseren Kreis. Wladimir trank schon fleißig mit seinem Bruder aus der Flasche.
Das war ein guter Moment für meinen geplanten Einsatz. Ich holte ein Pendel in Form eines eisernen Pentagramms aus der Tasche. Ein solches fiel in diesem Umfeld nicht auf und musste wie ein ganz normales Utensil wirken.
„ Bella wird das hinbekommen“, sagte ich laut, sodass sich alle Blicke erstaunt mir zuwandten. Ich brauchte für das Kommende ihre volle Aufmerksamkeit.
„ Na dann! Wenn du es sagen!“, erwiderte Wladimir ironisch. „Darauf trinken wir erst einmal etwas.“
Er reichte mir seine Flasche.
Bella machte ein sorgenvolles Gesicht. „Muss das sein?“
„ Trink! Wenn du ein echter Mann bist, beweis uns das, damit wir dir trauen können!“
Alle sahen mich abwartend an.
Ich zögerte, denn ich wollte eigentlich schon ihr Bewusstsein mit der neu erlernten Hypnose zurechtbiegen. Wlads Äußerung verdeutlichte mir jedoch, dass bei den anderen immer noch erhebliche Zweifel an meiner Normalität bestanden. Das war nicht gut. Half dieses kameradschaftliche gemeinsame Trinken, die Kluft zu verringern?
Wlad nahm einen weiteren kräftigen Schluck.
„Hier, siehst du? Es ist nicht giftig. Das ist Zauberwasser!“
Er hielt mir die Flasche mit der Aufschrift Vodka unter die Nase. Ich hatte solche Flaschen schon bei meiner Mutter gesehen. Sie trank daraus, bevor sie sich mit ihrem Liebhaber lachend in ihr Zimmer zurückzog. Das Getränk schien der Liebe förderlich zu sein, insofern sollte ich es mal ausprobieren. Danach konnte ich ja mit meinem Plan weitermachen.
Ich nahm also einen größeren Schluck von dem Zauberwasser. Größtenteils prustete ich ihn gleich wieder aus. Das Getränk war absolut widerlich, scharf, kratzend und bitter pelzig. Trotzdem kam mir sein Geschmack irgendwie bekannt vor. Das war komisch. Wo blieben nur meine Erinnerungen?
Wlad lachte irrsinnig und sogar Iwan
Weitere Kostenlose Bücher