Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenblut

Hexenblut

Titel: Hexenblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
Vom Netzwerk:
eingetroffen.
    Das Leben war stressiger als je zuvor, und Jer war unauffindbar. Sie bereute ihre Entscheidung nicht, sich Alex Carruthers und dem Tempel der Luft anzuschließen, aber sie wünschte, sie hätte vorher gewusst, was sie erwartete. Als Alex gesagt hatte, sie würden weiterhin gegen das Böse kämpfen, hatte sie geglaubt, sie würden kleine schwarze Zirkel eliminieren. Stattdessen hatte sie feststellen müssen, dass das Hauptquartier des Obersten Zirkels in London, dessen Zerstörung einen so hohen Preis gefordert hatte, nur eine von vielen solcher Zentralen auf der ganzen Welt war. Ja, London war nicht einmal die wichtigste oder größte gewesen, oder die schrecklichste.
    »Nur ein kleiner Stützpunkt unter vielen«, murmelte sie.
    »Wie bitte?«, fragte Alex, der gerade den Raum betrat.
    Sie schüttelte den Kopf. »Habt ihr irgendwelche Cahors gefunden?«, fragte sie und wies auf die Landkarte, die er in der Hand hielt. Die Aussicht, weitere lange verschollene Verwandte zu finden, war ebenfalls ein Anstoß für sie gewesen, sich mit Alex zusammenzutun.
    »Nein, aber ich habe einen weiteren Hexerzirkel gefunden, um den wir uns kümmern können«, antwortete er lächelnd.
    Holly seufzte. Bisher hatten sie ein halbes Dutzend kleinere Zirkel vernichtet, ohne eigene Verluste. Sie hinterließen nur immer mehr Tote, waren aber mit der Suche nach anderen Cahors kein Stück weitergekommen.
    Alex setzte sich zu ihr. »Keine Sorge, wir finden sie schon. Aber erst einmal haben wir eine Aufgabe zu erfüllen.«
    »Können wir diesen Zirkel nicht einfach auslassen?«, fragte sie.
    Sein Blick verfinsterte sich. »Nein, können wir nicht. Schau, jedes Mal, wenn wir einen dieser Coven vernichten, versetzen wir dem Obersten Zirkel einen weiteren Schlag. Sieh dir nur an, für welches Chaos und für wie viele Tote die verantwortlich sind. Wie viele Menschen hast allein du verloren?«
    Zu viele, dachte Holly, und die Gesichter traten ihr vor Augen. Sie sah ihre Eltern, Tina, Barbara, Marie-Claire, Eddie, Kialish, Dan, Silvana, Tante Cecile, Josh, Sasha, Kari, Alonzo, José Luis, den sie nicht einmal persönlich kennengelernt hatte, und Hecate, die sie eigenhändig ertränkt hatte. Sie könnte dieser Liste auch gleich Jer hinzufügen. Er war für sie verloren, so sicher, als wäre er tot.
    Alex küsste sie. Sie wehrte sich nicht dagegen, erwiderte den Kuss aber auch nicht. Sie kannte seine Pläne für sie, für sie beide. Aber sie brauchte Zeit. Vielleicht würde sie eines Tages, wenn er sie küsste, nicht mehr an Jer denken müssen. Oder an die anderen in seinem Coven - sie konnte ihn noch nicht als ihren Coven betrachten -, die ihn nicht nur gern küssen, sondern auch jederzeit mit ihm ins Bett gehen würden. Bisher hatten Pablo, Armand und sie nur wenig Kontakt mit Alex' Gefolgsleuten, obwohl sie alle zusammen unterwegs waren.
    Zwölf Mitglieder vom Tempel der Luft waren mit ihnen aufgebrochen, Männer und Frauen. Sie waren nicht unhöflich zu Holly, Pablo und Armand, aber auch nicht offen oder freundlich. Manchmal konnte Holly beinahe vergessen, dass sie dabei waren, denn sie hielten Abstand zu ihr. Alex verbrachte immer mehr Zeit mit Holly. Sie hingegen hatte sich an Pablo und Armand gehalten. Die beiden kannte sie, sie vertraute ihnen, und das war wichtig, weil ihre Welt ein einziges Chaos zu sein schien.
    »Kopf hoch, Holly. Ich habe Neuigkeiten, über die du dich sehr freuen wirst«, sagte Alex und riss sie aus ihren Gedanken.
    »Was denn?«
    »Ich habe ein weiteres Hauptquartier des Obersten Zirkels aufgespürt, und wenn wir den Coven hier ausgeräumt haben, ist das unser nächstes Ziel. Zusammen sind wir mächtig genug, es zu zerstören.«
    Holly holte tief Luft. »Wo?«
    Alex beschwor einen Globus herbei, der sich langsam vor ihr in der Luft drehte. Darauf bemerkte sie einen roten Punkt. Sie konnte ihren Erdkundelehrer aus der Highschool förmlich schreien hören, aber sie war zu müde, um zu raten oder etwas aus dem Gedächtnis hervorzukramen, das so lange zurückzuliegen schien. Sie sah Alex fragend an.
    Er lächelte. »Es ist in Bombay.«
    Paris: Eli
    In einen Unsichtbarkeitszauber gehüllt, mit einer Jeans und einem dicken schwarzen Kapuzensweatshirt gegen die winterliche Kälte geschützt, schirmte Eli die Flamme seiner schwarzen Kerze mit einer Hand ab. Mit der anderen warf er Salz und Klumpen von getrocknetem Hasenblut in den Wind und murmelte einen Zauber in der alten Sprache - Die Verlorene Finden. Drei

Weitere Kostenlose Bücher