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Hexenerbe

Hexenerbe

Titel: Hexenerbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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Michael war nicht mehr sicher, wem Elis Loyalität inzwischen galt, doch er spürte an seinem Sohn eine Abneigung gegen James, die für ihn selbst nur von Vorteil sein konnte.
    Als sie den Fuß des Berges erreichten, bemerkte James: »Sie sind im Fels.«
    Michael nickte. »Dort halte ich ihre Freundin gefangen.«
    »Verdammt großer Fels«, sagte Eli ausdruckslos.
    Michael wurde gereizt. »Das ist mehr als nur ein Fels. Uluru ist ein lebendes Wesen.«
    »Der Legende nach bildete sich der Berg dadurch, dass zwei riesige Schlangen miteinander kämpften, dabei erstarrten und nun für alle Ewigkeit miteinander ringen«, erklärte James.
    Michael nickte. »Wecken wir sie auf.«
    Die Dämonen flogen von überall herbei, und Holly schleuderte drei Feuerbälle, ehe ihr einfiel, dass in der Traumzeit der Geist alles beherrschte.
    Die grässliche Bestie Kulpunya drückte Jer zu Boden. Er hielt ihren Kiefer mit einer Hand fest, und Blut rann seinen Arm hinab.
    »Jer, gebrauche deinen Geist!«, rief sie ihm zu.
    Kulpunya riss sich aus Jers Griff und schnappte nach seiner Kehle.
    »Deine Gedanken!«, schrie Holly.
    Im letzten Augenblick explodierte das Geschöpf. Blut spritzte Jer auf Gesicht und Arme, und Holly kämpfte gegen aufsteigende Übelkeit an, während sie selbst einen Dämon auf ähnliche Weise vernichtete.
    Aliki kämpfte ebenfalls und schaltete einen Dämon nach dem anderen aus. Als Holly einen Blick in ihre Richtung riskierte, nutzte ein Dämon die Gelegenheit und griff sie an. Ehe sie ihn aufhalten konnte, traf er auf sie und - glitt einfach durch sie hindurch!
    Holly krümmte sich vor Schmerz. Es fühlte sich an, als sei jedes einzelne ihrer Organe in Fetzen gerissen worden. Da sah sie plötzlich einen Dämon mit Sensen in beiden Händen. Zu spät schrie sie eine Warnung. Aliki drehte sich um, gerade rechtzeitig, um das Geschöpf noch zu sehen, ehe es sie in zwei Hälften zerteilte.
    Während Holly aufstöhnte, schlugen die beiden Körperhälften auf dem Boden auf und verschwanden. Sie war mehr Geist als Fleisch, erkannte Holly. Doch ihr blieb wenig Zeit zum Nachdenken, und sie richtete sich auf, um den nächsten Angriff abzuwehren.
    Plötzlich bebte die Erde heftig, und Holly wurde bäuchlings in den Staub geschleudert. Sie hörte einen dumpfen Aufprall und vermutete, dass es auch Jer von den Füßen gerissen hatte.
    Ein Erdbeben?
    Als sie sich in eine sitzende Position hochrappelte, bäumte der Boden sich erneut auf. Sie hob den Kopf und sah, dass Jer sich unsicher erhob. Sämtliche Dämonen waren verschwunden. Nicht gut.
    Ulu hatte lange im Sand gelegen, so lange, dass er vergessen hatte, wie viele Jahrtausende verstrichen waren. Nun erbebte er, und der Staub vieler Zeitalter fiel von ihm ab. Sein Geist erwachte, blickte in die Vergangenheit zurück und suchte nach einem Sinn, einer Erklärung für all das. Er stöhnte und streckte sich geschmeidig. Seine lange Zunge schoss zwischen den Kiefern hervor, kostete die Luft und genoss die Sinneseindrücke. Er fühlte sich wund und narbig, vor allem aber lebendig. Ein tiefer Atemzug rumpelte in seiner Lunge, und er stieß ihn langsam wieder aus. Dann fiel ihm Ru ein.
    Er riss die Augen auf und suchte die seines Bruders. Ru erwiderte seinen Blick, kalt und gefühllos. Langsam begann die andere Schlange sich zu strecken, und Ulu spürte den beinahe vergessenen Hass durch seinen Körper strömen. Töte Ru, drängte sein Geist den Körper.
    Er hob den Kopf und riss das Maul auf. Lange Zähne, von denen Gift troff, wölbten sich vor, doch Ru war auf seinen Angriff vorbereitet gewesen, und als Ulu zustieß, war Ru nicht mehr an derselben Stelle. Er täuschte zur Seite an, und dann stieß er zu und versenkte die Giftzähne in Ulu. Ulu schlang seinen Körper um Ru und begann, mit aller Kraft zuzudrücken.
    Jer hechtete nach draußen und rollte sich so schnell wie möglich weg von dem buckelnden Fels. Mehrere Meter weiter konnte er sich taumelnd hochrappeln und aufblicken. Bei dem, was er sah, blieb ihm der Mund offen stehen.
    Über ihm kämpften zwei riesige Schlangen miteinander. Sie hatten die rote Farbe des Felsens, in dessen Inneren Jer und Holly noch vor wenigen Augenblicken gestanden hatten. Holly, die hinter ihm herausgestürzt war, blickte ebenfalls auf, und eine Mischung aus Angst und Staunen zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab.
    »Das wird noch etwa eine Minute andauern. Genießt also die Show, solange ihr könnt«, riet ihnen eine vertraute, höhnische

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