Hexengold
zusammenzukratzen?«
»Halt den Mund! Keinen Tropfen habe ich getrunken. Für dich brauche ich keinen Mut.« Er drückte mit den Fingern ihr Kinn fester zusammen, bis es schmerzte. Sie schluckte die Tränen hinunter und drehte ruckartig den Kopf weg.
»Weißt du überhaupt, wie es geht? Die letzten Male hast du dich ziemlich ungeschickt angestellt. Oder haben die Fuhrleute dir schnell noch was zugeflüstert? Der erste Fuhrmann war nicht sonderlich erfolgreich, wenn ich an Erfurt denke. Du bist eben kein guter Lehrling, egal, worum es geht. Du verpatzt immer alles.«
»Halt die Klappe!« Mit beiden Händen stieß er sie von sich, stemmte die Hände in die Hüften und betrachtete sie abschätzig.
Kaum wurde sie dessen gewahr, überfiel sie noch größere Angst. Was war nur in sie gefahren! Um keinen Preis durfte sie ihn verärgern. Am Ende hatte er genug von ihr und ging unverrichteter Dinge fort, erzählte aus Rache am nächsten Morgen jedoch alles Schlimme, was er über ihren Vater wusste. Hastig wischte sie sich die Wangen trocken, hielt ihn dabei genau im Blick. Als sie seine schwarzen Augen funkeln sah, kam ihr die Tante in den Sinn. Wie sie sich beim Baden geräkelt hatte, bis nicht nur Carlotta völlig von ihr gebannt war. Er war ihr Sohn. Der Zauber wirkte gewiss auch andersherum. Sie musste es also genauso machen wie Tante Adelaide. Das würde ihr helfen, es rasch hinter sich zu bringen.
Sie seufzte, löste die Zöpfe und schüttelte den Kopf, bis die rotblonden Locken locker über die Schulter fielen, zwirbelte eine Strähne nach vorn ins Gesicht. Langsam knöpfte sie die oberen Knöpfe des Kleides auf und strich den Stoff auseinander. Ihre Brust war flach wie ein Brett. Weiß schimmerte die Haut im Mondlicht. Sie wiegte sich in den Hüften, fuhr sich mit der Zunge langsam über die Lippen und versuchte sich in einem verführerischen Augenaufschlag. Mathias’ Atem ging schneller. Seine Zunge fuhr mehrfach die Lippen entlang. Unruhig zuckte sein Unterleib.
Sie öffnete den letzten Knopf, streifte das Mieder über die schmächtigen Schultern und entblößte den Oberkörper ganz. Im selben Moment schnellten Mathias’ Arme nach oben und packten sie, versetzten ihr einen kräftigen Stoß nach hinten. Ehe sie sich’s versah, lag sie rücklings auf einem Strohballen, Mathias mit seinem ganzen Gewicht über ihr. Sein schlaksiger Körper war unerwartet schwer. Harsch drückte er sie nach unten. Obwohl sie es sich anders vorgenommen hatte, setzte sie sich nun doch zur Wehr. Sie strampelte, trat, kniff und schlug um sich. Gemeinsam fielen sie von dem Strohballen herunter und landeten auf dem festgestampften Boden. Die feuchte Kühle verlieh ihr neue Kräfte. Sie rangelten miteinander, rollten auf dem lehmigen Untergrund hin und her. Das steigerte seine Lust. »Stell dich nicht so an!«, keuchte er ihr schließlich ins Ohr. Schlagartig wurde ihr klar, dass er recht hatte. Sie musste es tun. Sie hatte keine Wahl, wenn sie ihrem Vater nicht schaden wollte. Je länger sie sich wehrte, desto länger würde es dauern – und desto schlimmer wurde es am Ende.
Schlaff ließ sie die Hände sinken und streckte die Beine aus.
Zunächst reagierte Mathias verblüfft. Er richtete sich halb auf und blickte auf sie hinunter. Dann grinste er sie an. »Geht doch!« Mit zittrigen Fingern löste er die Gürtelschnalle seiner Hose, streifte den Stoff über das Gesäß. Buschiges, schwarzes Haar schälte sich zwischen seinen Beinen hervor. Sein Glied war angeschwollen und zuckte ungeduldig. Hastig beugte er den Oberkörper über sie. Er begann, ihren flachen Busen zu streicheln, fasste die Brustwarzen zwischen zwei Finger und knetete sie ungestüm. Mit der anderen Hand schob er ihr Kleid hoch und fingerte zwischen ihren Beinen herum. Dann warf er sich wieder auf sie. Ihr wurde übel. Immer hektischer rubbelten seine Finger über ihre Brüste, die andere Hand bohrte sich zwischen ihre Beine. Es tat weh. Sie biss sich auf die Lippen und schloss die Augen. Bald musste der Alptraum doch ein Ende haben!
»Weg da! Ich zuerst!« Eine tiefe Männerstimme ertönte, und Mathias wurde gewaltsam von ihr fortgerissen. Entsetzt starrte sie in die feixenden Gesichter von Helmbrechts Fuhrleuten. Karl genügte eine Hand, um den tretenden und um sich schlagenden Mathias auf Abstand zu halten.
Voller Gier stierte Rudolf auf sie herunter. Die vorspringenden Augen traten schier aus ihren Höhlen heraus. Aus den Mundwinkeln rann ihm der Speichel. Er
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