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Hexenjagd

Hexenjagd

Titel: Hexenjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katica Fischer
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sie zu sich herum.
    „Ich meine keinen herkömmlichen Job“, erklärte er ernst. „Ich meine einen besonderen Arbeitsplatz.“ Er erkannte das Unverständnis in ihren Augen und grinste unsicher. „Ich … Heirate mich“, platzte er heraus. „Heirate mich, und du brauchst keinen anderen Arbeitsplatz mehr zu suchen. Als meine Frau hättest du genug zu tun.“
    Celiskas Augen weiteten sich ungläubig. Dass er sie begehrte, war seit langem kein Geheimnis mehr für sie. Dass er aber in ihr seine zukünftige Frau sah, konnte sie nicht fassen. Sie wusste, er schätzte sie als Mensch genauso wie als Freundin, mit der er über alles Mögliche reden konnte. Aber bisher hatte er noch nie von Liebe gesprochen. Oder hatte sie ihm nicht richtig zugehört? War es möglich, dass ihr so etwas Wichtiges entgangen war?
    Sie kam nicht dazu, eine Antwort zu formulieren, denn in diesem Moment senkte sich Nils’ Mund auf ihre Lippen, um sie mit einem leidenschaftlichen Kuss zu verschließen. Also hob sie automatisch die Arme, um seine Umarmung zu erwidern, doch nur kurze Zeit später löste sie sich sanft, aber sehr bestimmt von ihm und entfernte sich einige Schritte aus seiner Reichweite. Irgendetwas an seinem Vorschlag gefiel ihr nicht. Warum? Sie wusste es nicht, hätte es auch nicht logisch erklären können. Und dennoch – sie hatte plötzlich das Bedürfnis, sofort wegzulaufen – raus aus diesem Zimmer, raus aus diesem Gebäude, weg – nur weg!
    „Warum willst du mich heiraten?“, brachte sie endlich hervor.
    „Weil du genau die richtige Frau für mich bist.“ Er meinte ein Kompliment ausgesprochen zu haben, über das sie eigentlich hocherfreut hätte sein müssen. Aber ihre Züge spiegelten keineswegs Glück, sondern nur maßlose Verwirrung wider. „Wir verstehen uns doch wunderbar“, versuchte er seine Beweggründe zu erklären. „Wir haben viele gemeinsame Interessen. Außerdem bist du ausnehmend hübsch, was mir natürlich auch sehr gut gefällt. Und dann hast du auch noch einen besonders günstigen Einfluss auf mich, um die Worte meines Vaters zu gebrauchen.“
    Celiska wusste, wenn Nils etwas Bestimmtes wollte, machte er eigentlich nie einen Hehl daraus. Bisher hatte sie sich auch nie daran gestoßen, dass er seine Wünsche und Vorstellungen klar und unmissverständlich deutlich machte. Dennoch war sie ein wenig verunsichert. Nein, wenn sie ehrlich war, war sie gekränkt, weil sein Heiratsantrag in ihren Ohren wie ein Vertragsangebot klang, das er ihr unbedingt schmackhaft machen wollte.
    Nils schien zu merken, dass die ganze Sache irgendwie falsch lief, und beeilte sich nun, auf die richtige Schiene zurückzukehren. Frauen waren erfahrungsgemäß sehr gefühlsbetont und romantisch veranlagt, rief er sich in Erinnerung. Da kam es natürlich gar nicht gut an, wenn man die angestrebte Verbindung wie eine geschäftliche Angelegenheit anpries! Wo war nur sein Hirn geblieben? Und wo sein unwiderstehlicher Charme? Die abwehrende Steifheit ihres Körpers bewusst ignorierend, trat er erneut nahe an sie heran, umarmte sie und beugte sich zu ihr hinab, um sie zu küssen.
    „Ich will, dass du meine Frau wirst, weil ich dich liebe“, murmelte er an ihren Lippen. Ja, tatsächlich! Er liebte sie wirklich, erkannte er selbst überrascht. Auf eine Weise war sie ganz anders als all die Frauen, die er vor ihr gekannt hatte. Selbst ihre kühle Zurückhaltung, was den körperlichen Aspekt ihrer Beziehung betraf, war etwas Besonderes für ihn, weil diese trotz aller seiner Mühe nach wie vor bestehen blieb. Doch dies verstärkte nur noch sein Verlangen nach dieser reserviert auftretenden, aber, wie er insgeheim vermutete, im Grunde sehr leidenschaftlich veranlagten jungen Frau. Sie war eine Herausforderung, der er nicht widerstehen konnte – und auch nicht wollte. Ja, so war das. Was auch immer er tun musste, um sie endgültig für sich zu gewinnen, er würde es tun! „Bitte“, murmelte er kaum hörbar, „du musst mir glauben. Ich wünsche mir nichts mehr, als dass du meine Frau wirst.“
    Endlich zeigte sich ein kleines Lächeln auf Celiskas Gesicht, obwohl in ihrem Innern nach wie vor heilloses Chaos herrschte. Er liebte sie also. Das war gut. Nein. Das war wunderbar! Jetzt konnte sie endlich sicher sein.
    „Aber meine Kündigung wirst du trotzdem unterschreiben müssen.“ Was faselte sie denn da, fragte sie sich verwirrt. War das vielleicht die feine Art, auf einen Heiratsantrag zu antworten? „Ich werde zwar die

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