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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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an.
    »Wo haben Sie die denn her? Unsere Waffen mußten wir doch in Kalifornien zurücklassen.«
    »Von Marler. Er kennt da jemanden außerhalb von Truro, der Handfeuerwaffen besorgen kann - gegen ein entsprechendes Entgelt und ohne lästige Fragen zu stellen.«
    »Marler scheint an den unwahrscheinlichsten Orten der Welt mit illegalen Waffenhändlern in Verbindung zu stehen.«
    »Gehört zu seinem Job. Wir müssen voranmachen. Geben Sie mir die Autoschlüssel.«
    »Fahren wir nach Mawnan Smith?« erkundigte sie sich, während sie in ihrer Umhängetasche herumkramte und ihm dann den Schlüssel reichte.
    »Keine Zeit. Sie kennen doch den Weg nach Mullion Towers - Sie waren ja mit Newman dort, als er bei Ihrem letzten Aufenthalt hier einen Angriff auf das Gebäude leitete. Glauben Sie, Sie finden die Strecke auch im Dunkeln?«
    »Ich denke schon.«
    »Dann dirigieren Sie mich hin. Und zwar schnell.«
     
    Moloch empfing seinen Besucher in seinem Büro. Aus einer verschlossenen Schublade entnahm er einen Umschlag und öffnete ihn, damit der Inhalt sichtbar wurde. Ein dikkes Bündel Fünfzigpfundnoten.
    »Es sind genau vierzig - zweitausend Pfund. Ein kleiner Vorschuß. Der Fahrer des Rolls-Royce, der draußen steht, wird Sie morgen früh zum Flughafen Newquay bringen. Nehmen Sie den ersten Flug, der von Heathrow nach Beirut geht. Von nun an arbeiten Sie allein, auf diese Weise kann Sie niemand mit mir in Verbindung bringen. Ich möchte, daß Sie ein neues Informantennetz aufbauen. Die meisten Araber sind sehr hinter dem Geld her; handeln Sie mit vielversprechenden Kandidaten - das wird dort erwartet. Sie erreichen mich in meinem Haus in den libanesischen Bergen. Jeder kann Ihnen sagen, wo es liegt. Sie haben Ihre Sache sowohl hier als auch in Kalifornien sehr gut gemacht. Ich hoffe das wird im Libanon so bleiben.«
    Der Besucher zählte die Banknoten und verstaute sie in seiner Tasche. Moloch machte eine abschließende Bemerkung.
    »Sie haben sicher bemerkt, daß Ihr Ticket nach Beirut für die Touristenklasse gilt. Touristen wird im allgemeinen keine große Aufmerksamkeit geschenkt. Wir können nicht wissen, ob man den Flughafen Beirut überwacht.«
    Der Besucher verließ den Raum. Moloch ging zum Fenster und schaute unbehaglich in das Dunkel hinaus. Vielleicht war es unklug gewesen, die Transaktion bei geöffneten Vorhängen vorzunehmen.
    Er trat an das Seitenfenster und spähte nochmals in die Nacht. Wer sollte sich wohl an diesem abgelegenen Fleckchen Erde herumtreiben? Die logische Antwort lautete: Niemand. Moloch verschränkte die Hände ineinander. Er hatte zu seiner üblichen eiskalten Gelassenheit zurückgefunden.
     
    Paula wies Tweed den Weg, der den Mercedes mit voll aufgeblendeten Scheinwerfern durch die einsame, öde Landschaft steuerte. Obgleich sie eine Landkarte auf dem Schoß liegen hatte, warf sie nur selten einen Blick darauf. Sogar bei Nacht konnte sie sich noch gut an die sich krümmende und windende Straße erinnern, der Newman am Nachmittag des Sturmangriffs auf Mullion Towers gefolgt war.
    »Ziemlich ungemütliche Gegend hier draußen, nicht wahr?« bemerkte Tweed. »Keinerlei Anzeichen für Zivilisation.«
    »Die haben wir hinter uns gelassen, seit wir durch Mawnan Smith gefahren sind. Dort hätten Sie übrigens anhalten und die Telefonzelle benutzen können.«
    »Dafür war keine Zeit. Ich glaube, Moloch will in den frühen Morgenstunden aufbrechen. Wir haben ihn ja kennengelernt. Er hat es nicht deshalb so weit gebracht, weil er dazu neigt, Zeit zu verschwenden. Zum Glück habe ich noch ein zweites Eisen im Feuer.«
    »Und wer soll das sein?«
    »Wo muß ich jetzt lang?« lenkte Tweed ab.
    »Biegen Sie links ab. Hätte ich Ihnen aber ohnehin gleich gesagt. Wir sind schon ganz in der Nähe von Stithians Dam.«
    »Was ist denn das?«
    »Das Ende der Welt.«
     
    In Mullion Towers hatte sich Heather in die geräumige Küche gewagt, nicht ohne sich zuvor zu vergewissern, daß Mrs. Drayton sich momentan dort nicht aufhielt. In einem Schrank fand sie einen Picknickkorb. Sie hatte ihn gerade herausgenommen, als die Haushälterin zurückkam.
    »Was haben Sie in meiner Küche verloren?« grollte sie erbittert. »Machen Sie, daß Sie rauskommen!«
    »Mr. Moloch möchte, daß ich ihm einen kleinen Imbiß zusammenstelle.« Heather lächelte das grimmig verzogene Gesicht gewinnend an. »Wir brauchen ein paar Schinkensandwiches, Apfelkuchen, falls welcher da ist, und natürlich Besteck. Ich gehe in den

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