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Hexenkessel

Hexenkessel

Titel: Hexenkessel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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schmiedet Gott weiß was für Pläne. Er ist der letzte, den du hier unten vorfinden würdest. Und jetzt geh, um Himmels willen!«
     
    Moloch stand am Fenster und wartete, bis alle Wagen das Grundstück verlassen hatten. Die Überreste des zerstörten Tores waren inzwischen entfernt worden, und er nahm sich vor, persönlich zu überprüfen, ob Brand ein neues, stabileres Tor bestellt hatte. Dann setzte er sich hinter seinen Schreibtisch und wählte aus dem Gedächtnis eine kalifornische Nummer. In England war es jetzt sechs Uhr abends, also mußte es in Kalifornien zehn Uhr morgens sein. Als die Verbindung nach Black Ridge hergestellt war, verlangte er, Ethan Benyon zu sprechen.
    »Ethan? Hier ist VB. Wie kommst du mit dem Projekt voran? Wann bist du fertig?«
    »Es läuft gut«, antwortete eine ruhige, gedämpfte Stimme mit englischem Akzent. »Ich müßte meine Arbeit in ein paar Wochen beendet haben. Es wird funktionieren.«
    »Sehr gut. Versuch bitte, die Sache noch zu beschleunigen. Gibt es auf dem Bohrschiff vor der Küste irgendwelche Probleme?«
    »Keine. Sie sind ihrem Zeitplan sogar noch etwas voraus.«
    »Hat irgend jemand Verdacht geschöpft?«
    »Nein, Mr. Moloch. Die Leute hier sind fest davon überzeugt, daß es sich um ein Forschungsschiff handelt, das auf dem Meeresgrund nach Bodenproben bohrt.«
    »Ausgezeichnet.« Moloch hielt inne. »Ist etwas, Ethan? Du klingst so bedrückt.«
    »Es geht um Mutter. Sie ist vor kurzem in die Nähe von Big Sur gezogen, in ein Haus an der Küste. Ich muß sie regelmäßig besuchen. Sie macht mir das Leben zur Hölle. Einmal hat sie sogar gedroht, mich zu schlagen!«
    »Ich verstehe. Ethan - aber laß dich durch sie nicht von deiner Arbeit abhalten. Ich werde mich um die alte Hexe kümmern.«
    »Bitte tun Sie das nicht, Mr. Moloch. Hinterher läßt sie dann ihre Wut an mir aus.«
    »Das wird sie nicht tun. Ich habe nämlich ein As im Ärmel, womit ich sie zwingen kann, sich wie ein zivilisierter Mensch zu benehmen. Du hast gute Arbeit geleistet, Ethan. Mach nur so weiter - und danke, daß du dich so für die Firma aufopferst.«
    »Meine Arbeit ist mein Leben, Mr. Moloch.«
    Moloch legte sacht den Hörer auf, erhob sich und lief mit hinter dem Rücken verschränkten Händen in seinem Büro auf und ab. Er haßte seine Stiefmutter von ganzem Herzen. Der Himmel allein mochte wissen, was seinen Vater dazu bewogen hatte, diese Kreatur zu heiraten; die ihn ins frühe Grab gebracht hatte.
    Seine Lippen glichen zwei schmalen Strichen, als er sich wieder an seinem Schreibtisch niederließ und Mrs. Benyons Nummer wählte.
    »Arabella?« bellte er. »Vincent Bernard am Apparat.«
    »Was, zum Teufel, willst du?« knurrte eine rauhe englische Stimme am anderen Ende der Leitung. »Mir sagen, daß ich endlich ein größeres Mitspracherecht in der AMBECO bekomme? Das wird auch langsam Zeit!«
    »Ich habe gerade mit Ethan gesprochen. Du hast ihn wieder einmal sehr schlecht behandelt - ›brutal‹ ist wohl das richtige Wort dafür. Ich werde dieses Verhalten nicht länger dulden. Hast du mich verstanden?«
    »Und was gedenkst du dagegen zu unternehmen?« erkundigte sich Mrs. Benyon höhnisch.
    »Ich kann dir zum Beispiel jederzeit das Aktienpaket wieder wegnehmen, das sich in deinem Besitz befindet.«
    »Einen Dreck kannst du!«
    »Ich schlage vor, daß du dir den Vertrag, den mein Anwalt aufgesetzt hat, noch einmal gründlich durchliest. Er besagt ganz klar, daß ich die Aktien jederzeit zurückfordern kann und daß du verpflichtet bist, sie herauszugeben.«
    »Du mieses Schwein!«
    »Mit derartigen Komplimenten erreichst du bei mir gar nichts. Ich rate dir letztmalig, deinen Sohn anständig zu behandeln. Du möchtest doch nicht, daß jemand unter deinem schönen neuen Haus eines Tages eine Bombe hochgehen läßt, nicht wahr?«
    »Das würdest du nicht wagen.«
    Ihre Stimme bebte vor kaum verhohlener Wut, doch Moloch entdeckte auch einen Anflug von Furcht. Furcht war das einzige, was sie dazu veranlaßte, ihr böses Temperament zu zügeln. Ohne ein weiteres Wort legte er den Hörer auf. Es behagte ihm nicht, daß Mrs. Benyon jetzt in unmittelbarer Nähe von Black Ridge lebte, er wollte seinem Wachpersonal aber nicht den Befehl geben, ihr den Zutritt zu seinem Hauptquartier zu verwehren. Wenn er das tat, würde sie es überall herumerzählen, und die Einwohner von Carmel und Monterey könnten anfangen, darüber nachzudenken, was hinter diesen Mauern wohl wirklich vor sich ging -

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