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Hexenkuss

Hexenkuss

Titel: Hexenkuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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»Sie kann sehr gut kochen. Sie hat sogar eine Kochschule besucht.«
    »Wow, das ist toll. Ihr seid alle so talentiert«, sagte Holly bewundernd.
    »Nein. Nur meine Mom und meine Schwester. Dad und ich sind total langweilig.« Ihr Lächeln drang nicht bis zu den Augen vor. »Wir sind das Publikum. Sie sind die Stars.«
    Holly war ein wenig schockiert und wusste nicht, was sie sagen sollte. Ohne ein weiteres Wort ging Amanda hinaus und schloss die Tür hinter sich.
    Holly zog ihre Sandalen und die Jeans aus und schlug die weiße Tagesdecke zurück. Die Bettwäsche war seidig weich und streichelte ihre Haut, als sie sich nur in BH und Slip ins Bett legte. Bast miaute und krabbelte auf ihre Brust. Holly schielte an ihrer Nase hinab auf das Kätzchen, das den Blick aufmerksam erwiderte.
    »Tja, da bin ich also«, flüsterte sie. »Ich bin...« Tränen liefen ihr übers Gesicht. Es war alles zu viel. Neue Cousinen, ein neues Haus. Neues Bett. Neues - alles. Das Kätzchen neigte den Kopf zur Seite und blinzelte sie mit großen blauen Augen voller Unschuld und Neugier an. »Ich will sie zurückhaben«, flüsterte Holly. »Ich will, dass alles wieder so ist, wie... wie es sein sollte.«
    Das kleine Tier blinzelte und legte dann den Kopf auf Hollys Schlüsselbein. Bast trat ein paar Mal sacht gegen ihre Schulter und begann zu schnurren. Sie schmiegte sich an ihre neue Herrin und machte es sich für ein Nickerchen gemütlich.
    Werde ich je wieder aufhören zu weinen ? Wird es immer so wehtun?
    Plötzlich riss die Katze den Kopf hoch. Sie schoss von Hollys Brust und sprang auf den Boden. Der geschlossenen Tür zugewandt, knurrte sie tief in der Kehle. Ihr Fell sträubte sich, und sie machte einen Buckel. Ihr warnendes Knurren wurde zu einem tiefen Miauen, dann legte sie die Ohren an und fauchte.
    »Kätzchen?«, murmelte Holly. Wahrscheinlich ist mein Onkel draußen im Flur. Sie muss seine Schritte gehört haben.
    Aber sie ist doch taub.
    »Kätzchen?«, fragte sie drängender. »Stimmt was nicht?«
    Die Katze wich zurück, ergriff dann die Flucht und sauste unters Bett.
    Holly setzte sich auf. Sie starrte auf die Tür und den Boden direkt davor. Da war nichts.
    Die Katze knurrte immer weiter, und es klang, als fühlte sie sich sehr bedroht. Sie muss die Vibrationen irgendwelcher Schritte spüren.
    Dann, ohne Vorwarnung, sank die Temperatur im Zimmer rapide. Es war eiskalt, so kalt, dass Holly, die überrascht den Atem ausstieß, ihn als Wölkchen sehen konnte. Erschrocken packte sie die Bettdecke und wickelte sich darin ein. Die Katze miaute laut, sprang aufs Bett, krabbelte zu Holly und kratzte an der Decke. Holly nahm sie hoch und zog sie unter die Decke, wo die Katze verzweifelt miaute und sich an Hollys Bauch drückte.
    Der Thermostat muss kaputt sein, sagte sie sich entschlossen. D er Katze ist kalt. Weiter nichts.
    Und niemand hat mich am Flughafen berührt.
    »Amanda?«, rief sie, aber ihre Kehle war trocken, und es am kaum ein Laut heraus. Sie räusperte sich und versuchte es noch einmal, aber der zweite Versuch fiel nicht besser aus als der erste.
    Dann hörte sie jemanden einen Schritt tun, in der Nähe der Tür.
    In ihrem Zimmer.
    Ihre Kopfhaut kribbelte, und ihr sträubten sich die Haare im Nacken. Die Luft im Raum wurde noch kälter, sofern das überhaupt möglich war. Holly zitterte jetzt vor Kälte. Ihr klapperten die Zähne, und ihre Gesichtshaut zog sich straff zusammen.
    Die Katze wurde nun völlig verrückt, sie wand sich unter der Decke und schrie aus voller Kehle. Ihre scharfen kleinen Krallen gruben sich in Hollys Oberschenkel. Sie spürte es zwar, aber ihr war so kalt, und sie hatte solche Angst, dass sie den Schmerz gar nicht bemerkte.
    Sie versuchte zu sprechen, sich zu bewegen. Sie konnte nicht blinzeln. Nicht schlucken oder atmen. Sie war nicht einmal sicher, ob ihr Herz noch schlug.
    Da war wieder so ein Schritt, er klang sehr seltsam, wie von etwas, das beinahe da war, aber doch nicht ganz. Es war, wie wenn man ein Geräusch hört, während man tief schläft, einem aber bewusst ist, dass man träumt. Wie im Krankenhaus, als ich Daddy so... so... tot gesehen habe. Oh nein, bitte, lass das nicht meinen Vater sein ...
    Doch, lass es meinen Vater sein. Ach, Daddy, du fehlst mir so sehr. Bitte...
    Die Tür ging auf, und Holly öffnete den Mund, um zu schreien.
    Onkel Richard lächelte breit und sagte: »Hallo, Liebes. Ich bringe dir dein Gepäck.«
    Im Zimmer war es warm. Das Kätzchen kroch unter der

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