Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hexenlicht

Hexenlicht

Titel: Hexenlicht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
Vom Netzwerk:
eine Frau besitzen, ohne ihr Blut zu nehmen?«
    »Nein!«
    Omaras Wangen waren gerötet. »So sind wir nun einmal geschaffen.«
    Ihm war, als stünde er außerhalb seiner selbst und betrachtete die Szene von dort. »Du darfst mir ruhig etwas Selbstbeherrschung zutrauen.«
    »Idiot!« Sie schleuderte das Kissen beiseite. »Erkenne doch, was direkt vor deiner Nase ist!«
    »Das sind Fabeln für Kinder und Kindsköpfe.« Alessandro lehnte sich an die Wand, darauf bedacht, seine Unsicherheit hinter einer Maske kühler Gelassenheit zu verbergen. Wenn es doch möglich war? Etwas, das in Zukunft passieren könnte? Was dann?
    »Menschen hielten Vampire für einen Mythos. Deshalb sind wir nicht gleich alle verschwunden.«
    »Ich lebe seit sechshundert Jahren. Ich wüsste es, wäre ich vom Fluch befreit.«
    Omara reckte ihr Kinn und schnupperte aufmerksam. »Tja, dein Geruch ist derselbe, so viel kann ich schon einmal sagen. Fühlst du dich nicht anders? Vielleicht dauert es, bis sich eine Wirkung bemerkbar macht.«
    »Nein. Und fast hätte ich hinterher ihr Blut genommen. Ich war ausgehungert. Die Tatsache, dass ich es nicht gemacht habe, ist eine Abweichung, ein Akt reiner Willenskraft, mehr nicht.«
    Omara überlegte, während ihre Wangenröte wieder verblasste. »Was, wenn sie dich erwählt hat? Warum dich?
Warum dich?
Und eine Hexe? Mit dir an ihrer Seite könnten ihre Kräfte von deiner Unsterblichkeit zehren. Sie würde ewig leben. Und mit ihrem Zugang zur Magie könntest du über uns alle herrschen.« Omara schüttelte den Kopf. »Dabei wolltest du niemals König werden.«
    Alessandro stieß ein verbittertes Lachen aus. »Ich bin bloß ein Musiker aus Florenz!«
    »Ja, natürlich, ein völliger Durchschnittstyp!«, entgegnete sie giftig. »Die Ironie des Ganzen ist, dass sie dich wahrscheinlich gerade deshalb liebt. Nach so langer Zeit benimmst du dich immer noch, als wärst du halb menschlich.«
    Alessandro fuhr zusammen. Omaras Zorn ließ jeden Funken Freude erlöschen. »Warten wir ab, ob Holly mich noch mag, nachdem sie dich hier am Telefon hatte. Möglicherweise bin ich bereits ein
Un
erwählter.«
    »Darüber scherzt man nicht.«
    Auf einmal war auch Alessandro wütend und fluchte. »Es ist nie zuvor geschehen, weil es eine Legende ist. Seien wir ehrlich: Ich hatte Glück.«
    Omara signalisierte mit erhobenen Händen, dass sie es aufgab. »
Sie
hatte Glück! Du hast sie nicht unter deine Kontrolle gebracht, was ich an deiner Stelle ganz sicher getan hätte. Und falls das alles war, dann ist es eben so. Mehr sage ich dazu nicht.«
    »Das war alles!
Holly hat mich nicht erwählt. In dieser vergifteten Welt kommen solche Wunder nicht vor!«
    Omara warf die Decken zur Seite und schwang ihre Beine aus dem Bett. Alessandros Bett war hoch, so dass ihre nackten Füße nicht ganz den Teppich erreichten. Daher griff Omara nach Alessandros Hand.
    »Also, wenn wir nicht über deine Rettung reden, worüber sprechen wir stattdessen?« Sie neigte übertrieben den Kopf. »Ach ja, du hast mich im Bett einer anderen betrogen und konntest den Akt nicht mit Nahrung rechtfertigen. Sollte ich deswegen aufgebracht sein?«
    Alessandro entspannte sich, als die Spannung im Zimmer wich. Die Eifersucht seiner Königin war ihm nicht neu. »Du wolltest, dass ich uns ihre Hilfe sichere. Wenn ich’s recht bedenke, hast du sogar eine Verführung empfohlen.«
    Sie beugte sich vor und küsste seine Handinnenfläche. Ihre Lippen waren weich, ihre Zunge warm und feucht wie Blut. »Ich werde dich später dafür hassen, sobald ich weiß, dass Geneva fort ist, und falls wir alle lange genug leben, um das Hassen lohnenswert zu machen. Vielleicht kannst du mich dann überzeugen, dich doch wieder zu lieben.«
    »Du weißt, dass ich dir ewig dienen werde.«
Auf alle Weisen mit Ausnahme von einer
.
    »Guter Junge.« Sie lächelte matt. »Bis dahin finde heraus, was die kleine Hexe wollte. Wir brauchen sie.«
     
    Die kleine Hexe wollte töten – vielleicht sich selbst, vielleicht Alessandro, ganz bestimmt aber die Frau, die am Telefon gewesen war.
    Das hatte nichts zu bedeuten. Sei erwachsen!
    Ja, und ob! Er hat mich ohne ein Wort verlassen und endete mit einer anderen im Bett.
Mit einer Frau, die er beißen konnte. Einer, die ihm bereitwillig gab, was er brauchte.
    Was hast du denn erwartet?
Sie hatte Alessandro praktisch angefleht, nur dieses eine Mal mit ihm zusammen sein zu dürfen. Er hatte seinen Teil der Vereinbarung eingehalten, und das ohne sie

Weitere Kostenlose Bücher