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Hexenseelen - Roman

Hexenseelen - Roman

Titel: Hexenseelen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk
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geschah. Erstaunlicherweise gefiel es ihr, wie er sie nahm, ohne zu
fragen, wie er sie benutzte und dominierte. Vielleicht, weil sich keiner zuvor je getraut hatte, so mit ihr umzugehen. Und nun - ausgerechnet ein sterblicher, ein schwacher, nutzloser Mensch. Der Gedanke, von Passanten überrascht zu werden, gab ihr den entscheidenden Kick. Sie begehrte seine Macht und nahm etwas davon in sich auf, ohne sich an ihm zu nähren.
    Er stärkte sie.
    Cerim neigte sein gerötetes Gesicht zu dem ihren. Im ersten Moment glaubte - wünschte! - sie, er würde sie küssen, doch er biss ihr ins Ohrläppchen und krächzte: »Na los. Zeig mir, was du draufhast. Wo bleibt denn dein magischer Hokuspokus? Sonst könnte ich auch eine Baumhöhle ficken.«
    Sie grinste. Na gut. Er hatte es nicht anders gewollt. Noch bevor er erneut zustoßen konnte, lenkte sie ihre Energie und warf ihn auf den Rücken. Nun befand sie sich oben. Nahm sich, wonach es sie gelüstete.
    Stella ritt ihn, bog ihm die Arme hinter den Kopf und saugte an seinen Lippen. Da wandte er sein Gesicht ab und biss sie in den Hals. Sie schrie, bäumte sich auf und ohrfeigte ihn. Er knurrte und zeigte ihr sein Gebiss. Seine Hände krallten sich in ihre Brüste. Plötzlich warf er sie von sich ab. Mit dem Rücken zerbrach sie eine Flasche, die jemand einst unachtsam in die Büsche geworfen hatte. Das Spiel begann.
    Sie wälzten sich im Gestrüpp, sie kämpften, sie liebten sich. Die Welt wirbelte um Stella herum, und sie wusste nicht mehr, wo sich oben oder unten befand.

    Es war grob. Hart. Noch härter. Aber sie genoss die Schmerzen, die sie empfand, und auch die, die sie ihm zufügte. Es kam ihr vor, als lebe sie zum ersten Mal ihre eigene Wildheit aus.
    Das Letzte, was sie von dem Sexkampf noch mitbekam, war, wie sie auf dem Bauch lag. Cerims Hand krallte sich in ihre afrikanischen Zöpfe und drückte ihr Gesicht in das eisige Laub, und als sie glaubte zu ersticken, überkam sie der Orgasmus.
    Cerim stöhnte und hechelte. Kurz darauf spürte sie ihn zucken. Seine Wärme ergoss sich in ihren Schoß. Dann ließ er von ihr ab.
    Einen Augenblick schwelgte Stella in der Beseeltheit, die sich in ihr ausbreitete. Nur widerstrebend rollte sie sich auf den Rücken, sah zu Cerim auf, der schwankend auf die Beine kam und sich mit einem Papiertaschentuch abwischte.
    »Nun bin ich wohl doch dein Mädchen«, sagte sie mit von der frostigen Luft heiserer Stimme.
    Seine Mundwinkel zuckten. Er zerknüllte das Tuch und warf es ihr zu. »Nein, jetzt bist du meine Schlampe.«
    Dann drehte er sich um und stampfte davon. Verwirrt starrte Stella ihm nach. Nach dem Höhenflug ereilte sie der Absturz. Sie kam sich benutzt vor, und am liebsten hätte sie geheult. Sie hob das zerknüllte Taschentuch auf und wischte sich notdürftig ab. Dann schob sie ihren Slip zurück an seinen Platz. Wie betäubt tastete sie sich durch das Gebüsch, fand den Eingang zum Bunker und zwang sich hinein.

    Wieder war es, als wäre sie lebendig begraben. Die Dunkelheit raubte ihr die Bewegungsfreiheit, obwohl sie wusste, dass es nur ihr Hirn war, das ihr dieses Horrorszenario so lebensecht vorgaukelte. Sie zwang sich zu atmen, zwang sich zu gehen und zu vergessen.
    Stella wusste kaum, wie sie den Weg zu dem Raum hinter sich gebracht hatte, in dem sich die Auserwählten und die Höheren versammeln mussten. An der Tür standen Timo und Nick, davor hatte sich eine Schlange aus Sterblichen gebildet. Sie erblickte auch Cerim, als einen der Letzten, und musste ihren ganzen Willen einsetzen, um ihn zu ignorieren. Viel interessanter sollte doch die Frage sein, was sich hier abspielte. Einer nach dem anderen gingen die Auserwählten in den Raum, verbrachten einige Zeit darin und traten wieder heraus. Auf den Gesichtern - ein trunken-seliger Ausdruck.
    Stella schlenderte an der Schlange und Cerim vorbei zu den beiden Nachzehrern, die das Beste aus ihrem Wächter-Repertoire von sich gaben. Sie kam sich selbst blöd vor, es fehlte noch, dass sie ein Liedchen pfiff, um ihre Lässigkeit zu betonen. Irgendetwas sagte ihr, dass Cerim ihr Spiel durchschaut hatte. Vielleicht war er wirklich ihr Aufpasser, und vielleicht kannte er sie besser als jeder andere.
    »Was geht hier ab?«, fragte sie und spähte durch die Tür, die sich gerade öffnete, um einen weiteren Auserwählten hineinzulassen. Der Raum dahinter wurde nur von wenigen Kerzen erleuchtet, wodurch er eine fast gespenstische Atmosphäre erhielt. Dem Eingang gegenüber
stand

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