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Hexenseelen - Roman

Hexenseelen - Roman

Titel: Hexenseelen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Olga Krouk
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Schlange, wie oft hat sie schon versucht, uns auszulöschen?«
    »Der Verlust seines Seelentiers ist für einen Metamorph schlimmer als der Tod. Nein, das kann ich nicht verantworten. Abgesehen davon: Wenn sie keineKönigin mehr ist, werden die anderen ihr nicht mehr folgen. Und wir brauchen ihre Leute. So viele, wie es nur geht. Sonst können wir diesen Krieg nicht gewinnen.«
    »Gut, es ist Ihre Entscheidung«, murrte Roland, hörbar verstimmt.
    Ylva wiederholte das Gespräch, wie es ihr aufgetragen wurde. Die sorgenvolle Miene der Königin hellte sich auf. »Wie schön, auf Conrad ist immer Verlass, das wusste ich«, flüsterte sie und nahm Ylva wieder an die Hand. »Komm mit, lass uns ihn überraschen. Er wird sich bestimmt freuen, dich so gefügig kennenlernen zu dürfen.«
    Ylva blinzelte irritiert. »Aber hast du nicht gesagt …«
    »Keine Bange, ich bin bei dir. Ich passe schon auf, dass dir nichts geschieht. Du musst keine Angst haben.«

    »Ich muss keine Angst haben«, sprach Ylva ihrer Gebieterin nach.
    Je weiter sie ging, desto deutlicher spürte sie den Hauch des Todes, der die beiden Totenküsser umgab. Eine Gänsehaut breitete sich auf ihrem Körper aus, die Härchen auf ihren Armen stellten sich auf. Was für eine abscheuliche Kreatur war er! Linnea hatte Recht, sie musste auf der Hut sein.
    Er sah sie. Die Strenge und die Sorge wichen aus seinem Gesicht, und er ging ihr einen Schritt entgegen. Ylva fauchte und wich zurück.
    »Was ist passiert?«, fragte er und runzelte die Stirn. Erneut versuchte er, sich ihr zu nähern.
    Ylva fletschte die Zähne. Knurrte. Der Wunsch, ihn zu zerfetzten, überkam sie. Wenn sie an seine Kehle käme, würde er ihr im Kampf sicherlich nicht lange standhalten …
    Wach auf! Etwas Fremdes flüsterte in ihrem Kopf. Etwas, was sie nicht zuordnen konnte. Nein, sie musste die verräterische Stimme ersticken, die sie von ihrer Königin abbringen wollte.
    »Tja, Conrad«, antwortete Linnea. »Habe ich dir nicht gesagt, du wirst ein wildes Tier nie zähmen können?«
    Er kniff die Augen zusammen. Groll entstellte seine Züge. Ylva schnaubte. Jetzt zeigte die Kreatur wohl ihr wahres Gesicht!
    »Was hast du mit ihr gemacht?«
    »Nichts. Sie hat bloß erkannt, wer du wirklich bist. Da ist es nur natürlich, dass sie Angst vor dir hat.«

    »Lass sie in Ruhe! Oder …«
    »Na, na, na. Du willst mir doch nicht im Ernst drohen? Sonst wirst du dich noch wundern, wozu ich sie verleiten kann.«
    »Was für ein Spielchen treibst du? Warum … warum tust du das?«
    »Ganz einfach. Mich willst du nicht. Sie kriegst du nicht. Aber ich bin davon überzeugt, dass wir eine Lösung finden werden.« Ihre Stimme wurde weicher. »Du wirst noch verstehen, wo du hingehörst, Conrad. Wenn du brav bist, lasse ich dich sogar ein wenig mit ihr spielen.«
    »Du kannst doch nicht …«
    »Ach, hör auf. Du glaubst gar nicht, was ich alles kann. Dear .«
    Fassungslos starrte er Linnea an. Dann schaute er zu Ylva. »Wir kriegen das schon hin, das verspreche ich dir«, flüsterte er.
    In diesem Moment splitterte Glas. Etwas explodierte, und aus dem Laden schossen Flammen. Ylva fuhr herum. Auf den Dächern und der anderen Straßenseite bemerkte sie Silhouetten, die sich näherten.
    »Smaragda!«, schrie Linnea aus Leibeskräften. »Meine Smaragda! Sie ist in dem Laden, sie wird verbrennen!«
    Ylva wusste, was sie tun musste. Die Schlange der Königin retten. Um jeden Preis.
    Sie stürmte auf die Flammen zu.

Kapitel 18
    Y lva, nein!« Jemand packte sie an der Taille und hinderte sie daran, durch das zerbrochene Schaufenster ins Feuer zu steigen. Sie fauchte und kratzte über die Arme, die sie hielten. Doch der Griff lockerte sich nicht, sondern wurde noch fester. Conrad, diese verdammte Bestie! Die Tatsache, dass er sie anfasste und sie nichts dagegen unternehmen konnte, machte sie rasend. Genauso wie ihre Hilflosigkeit und die Vorstellung, der Kreatur schutzlos ausgeliefert zu sein. All ihr Toben, all ihre Wut waren vergeblich. Keuchend, bereits nach wenigen Sekunden des Kampfes erschöpft und mit klopfendem Herzen, hielt sie endlich still.
    Ich muss ihm fernbleiben … ich muss ihm fernbleiben … Die Umgebung verschwamm vor ihrem Blick, Ylva musste sich konzentrieren, um die Umrisse auseinanderzuhalten. Auf dem Boden hockte die Ratte, wippte auf den Hinterbeinen, als wollte sie ihre Aufmerksamkeit erringen. Dann kletterte der Nager an ihrer Kleidung hoch, huschte hin und her, ohne Ruhe zu finden. Endlich

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