Hexensturm
Blutergüsse, die er bereits dort hinterlassen hatte. Ich verzog das Gesicht, hielt aber den Mund fest geschlossen.
Nach fünfzehn Minuten hielt ich es kaum mehr aus, mich nicht zu bewegen, aber ich zwang mich, still zu halten. Zwanzig Minuten, und er machte immer noch keine Anstalten, mich aufstehen zu lassen. Inzwischen tat mir der Rücken höllisch weh, und ich fragte mich ernsthaft, wie lange ich das noch aushalten konnte. Auf allen vieren mit Maggie auf dem Rücken herumzukrabbeln oder auch irgendwelche Sexspielchen mit meinen Geliebten waren etwas ganz anderes. Das hier verursachte schwere Krämpfe.
Nach ein paar weiteren Minuten beschloss ich, einen Blick nach oben zu riskieren.
Verdammt. Er starrte mich direkt an, die Lippen zu einem höhnischen Grinsen mit halbgebleckten Zähnen verzogen – wie ein Wolf, der jeden Moment angreifen würde. Seine Augen glitzerten vor perversem Vergnügen, und ich sah, dass er nur darauf wartete, wann ich zusammenbrechen würde. Rasch wandte ich den Blick wieder ab, aber es war zu spät.
»Du kannst einem Befehl also nicht gehorchen.« Seine Füße knallten auf den Boden.
»Verzeihung, Herr. Ich bitte um Verzeihung.« Mir brach kalter Schweiß aus. Das konnte nicht gutgehen.
»Hast du irgendeinen Grund, dich zu beschweren? Bist du vielleicht nicht gern mit mir verwandt?« Er beugte sich vor. Ich trotzte dem Drang, mich zu bewegen, zu fliehen, und zwang mich, still zu halten. Wenn ich davonlief, würde er mich womöglich gleich töten.
»Ich beschwere mich nicht, Herr.«
Sein Gesicht erschien wenige Fingerbreit vor meinem, und sein Blick wurde kalt und hart.
»Dein Gesichtsausdruck verrät etwas anderes. Es gefällt dir wohl nicht hier bei mir, liebe Schwiegertochter? « Er sprang auf und ragte über zwei Meter groß vor mir auf. Instinktiv krabbelte ich zur Seite, doch er packte mich mit diesem verdammten Haar und hielt mich so fest, dass ich kaum mehr Luft bekam. Dann presste er mich an einen flachen Felsbrocken, drückte mir den Oberkörper nach vorn und strich mein Haar von meinem Rücken. Dann verknoteten sich weitere Haarsträhnen zu einer grausamen Peitsche, und mit einem Knall, der mir durch Mark und Bein fuhr, ließ er sie auf meinen Rücken herabsausen. Sie traf mich oberhalb der Hüften, wo das Knien mir am meisten wehgetan hatte.
Mit meiner Fassung war es vorbei. Ich schrie bei jedem neuen Schlag, mit dem das geflochtene Haar auf meiner Haut brannte. Ich spürte, wie sich Striemen bildeten.
» Du bist mir nicht ebenbürtig! Hast du verstanden? Du bist nicht ebenbürtig! « Mit jedem Schlag wurde Hyto rasender vor Wut. Nach sechs Hieben trat er abrupt zurück. Er keuchte, und sein Haar wand sich wie lebende Schlangen um seinen Kopf.
Ich ließ mich zur Seite sinken und starrte stumm zu ihm auf. Mühsam erstickte ich das Schluchzen, das mir in die Kehle stieg. Seine Augen blitzten, und mir wurde klar, dass dieser Moment alles entscheiden konnte. Er konnte mich mit Leichtigkeit töten, wenn ich den geringsten Fehler machte.
»Ich würde dich auf der Stelle töten … auf der Stelle … aber das stünde meinem Plan im Weg.« Heiser brüllte er mich an. »Wie kannst du es wagen, meinen Sohn wegzulocken? Ihn dazu anzustiften, mich zu verdrängen? Mich in den Augen seiner Mutter schlechtzumachen? Wie kannst du es wagen, in meine Familie einzudringen und mein Leben zu ruinieren? Du bist ein wertloses Stück Fleisch. Nutzloser als die Würmchen auf ihren Feldern. Schlampe! Miststück! Dreckige Sterbliche!«
Ich sagte nichts. Tat nichts. Mein Leben hing am seidenen Faden.
Hyto riss mich hoch, das Haar so fest um mein Handgelenk geschlossen, dass es sich anfühlte, als würde es jeden Moment brechen. Er zog mich dicht vor sich, und ein widerliches Grinsen breitete sich über sein Gesicht. »Und jetzt wirst du lernen, wie es sich anfühlt, von einem wahren Drachen geritten zu werden, nicht von meinem schwächlichen Sohn.«
Ich biss die Zähne zusammen und schaltete innerlich ab. Ich hörte sein Gewand rascheln, als er es zurückschob, und im nächsten Moment war er in mir, steinhart und brutal. Jeder Stoß wurde von einem Grunzen begleitet und rüttelte meinen Körper durch wie ein Faustschlag in die Magengrube.
Menolly hat das ausgehalten … sie hat noch Schlimmerem widerstanden … sie war stark. Sie hat es durch die Hölle und wieder zurück geschafft. Ich schaffe das. Ich werde das hier überleben. Er wird mich nicht besiegen – er kann meinen
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