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Hexensturm

Hexensturm

Titel: Hexensturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Auswirkungen haben uns beide schwer getroffen. Es ist vorbei. Passé. Er hat seine dämonischen Kräfte verloren, und ich bin als Spielzeug in Hytos Höhle gelandet. Wir leiden beide darunter. Und deshalb, Smoky, muss das aufhören. Du musst damit aufhören. «
    Smoky wollte empört widersprechen, aber ich schüttelte den Kopf. »Nein. Einfach nur … nein. Ich will, dass ihr beiden euch die Hand reicht und euch entschuldigt.«
    Vanzir stieß den Atem aus. »Entschuldigungen fallen mir nicht leicht, aber das alles tut mir leid. Vor allem für Camille – immerhin ist sie diejenige, die ich angegriffen habe. Aber, Smoky, ich entschuldige mich auch bei dir. Was immer ich tun kann, damit wir wieder auf derselben Seite stehen …«
    Ich wandte mich Smoky zu. »Ich warte«, sagte ich und tippte mit der Stiefelspitze auf den Boden. Ich hatte die Nase voll von kleinlichem Gezanke.
    Mein Drache verdrehte die Augen. »Wie du wünschst, mein Liebling. Vanzir, ich ziehe meine Drohung zurück, dich in Stücke zu reißen. Aber denk daran: Einmal mag ein Unfall sein. Ein zweites Mal …«
    »Ja, ja, dann reißt der große böse Drache mich in Stücke.« Vanzir winkte ab, doch dann fiel sein Blick auf mich, und er wurde schlagartig ernst. »Es tut mir leid. Das war gedankenlos …«
    Ich biss mir auf die Lippe. Ich musste eine Entscheidung treffen. Ich konnte mich entweder von dieser Sache herunterziehen lassen oder irgendwie weitermarschieren. Und ganz gleich, was Vater jetzt von mir halten mochte, ich war als Tochter eines Gardisten geboren und erzogen worden, und dieses Ehrgefühl war mir geblieben. Wir konnten es uns nicht leisten, dass ich mich jetzt in Elend wälzte. Diese Hölle würde ich ein andermal aufarbeiten müssen, wenn Zeit dazu war.
    »Dann legen wir los. Solange wir nicht wissen, was wir gegen Hyto unternehmen können, machen wir weiter wie immer, aber ich bleibe hier draußen. Wenn Smokys Vater beschließt, mich endgültig zu erledigen, bin ich mit diesem Halsband eine wandelnde Zielscheibe, und ich will nicht das ganze Haus in Gefahr bringen.«
    »Wir können vorerst auch alles hierher verlagern. Menolly könnte tagsüber hier im Bau schlafen – bei einigen der tieferen Höhlen besteht kein Risiko, dass jemals die Sonne hineinscheinen könnte.« Delilah lehnte sich auf ihrem Stuhl zurück. »Wir lassen eine kleine Truppe von Königin Asterias Wachen beim Haus. Aber alle anderen holen wir hier heraus, nur für den Fall, dass Hyto auf die Idee kommt, unser Haus aus schierer Rachsucht niederzubrennen.«
    Ich runzelte die Stirn. »Wenn du meinst …«
    Smoky nickte. »Tiefer im Hügel gibt es wahre Höhlenlabyrinthe – da können Menolly und Maggie sich verstecken. Ich habe sogar einen künstlich beleuchteten Wohnbereich da unten, in den niemals Tageslicht fällt. Hier oben gibt es keine Hinweise darauf.«
    »Dann geh nach draußen und ruf Iris an. Sie können gleich anfangen zu packen.« Eine Sorge weniger. »Smoky, du, Trillian, Delilah und ich machen uns derweil auf die Suche nach Chase. Vanzir und Roz, ihr nehmt Shamas mit nach Hause. Helft Iris beim Packen.«
    Ich stand auf und wandte mich Sharah zu. »Könntest du bei Hanna bleiben? Ich möchte nicht, dass sie aufwacht und in Panik gerät, weil wir alle weg sind.«
    »Kein Problem«, antwortete sie. »Im Hauptquartier liegt gerade nicht viel an.« Sie zögerte und flüsterte dann: »Wenn ihr Chase findet … sagt ihm, dass ich … auf ihn warte.«
    Delilah seufzte leise. »Ich richte es ihm aus, Sharah. Das wird ihn sicher sehr freuen.«
    Und damit waren wir schon wieder in Aktion – ich mit einem gebrochenen Finger, grün und blau geschlagen und zerschunden. Aber es fühlte sich gut an, wieder aktiv zu werden. Ich hatte die Opferrolle gründlich satt.

Kapitel 16
    A uf der Fahrt zum Tangleroot Park fiel mir ein, dass ich wohl Aeval über meine Rückkehr benachrichtigen sollte – wenn sie überhaupt mitbekommen hatte, dass ich entführt worden war. Aber im Augenblick war ich wild entschlossen, Chase zu retten, ehe er in ernsthafte Schwierigkeiten geriet. Ich konnte die Vorstellung kaum ertragen, dass er schon endlos lange allein da draußen herumirrte und versuchte, einen Weg nach Hause zu finden. Ich wusste, wie sich das anfühlte – vollkommen allein zu sein.
    Wir stellten den Wagen vor dem Park ab und machten uns auf den Weg zu der Stelle, wo wir beim letzten Mal durch das Portal gegangen waren. Ich rief mir in Erinnerung, was Aeval mir

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