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Hexentochter

Hexentochter

Titel: Hexentochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder , Debbie Viguié
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    Als sie auflegte, verabscheute sie sich selbst.
    Nicole wirkte sehr aufgebracht. José Luis machte sich Sorgen, während er sie beobachtete, ohne verstehen zu können, was sie sagte. Schließlich legte sie auf, und Philippe zog sie in seine Arme. José Luis tat einen Schritt auf sie zu. Je schneller sie von hier wegkamen, desto besser.
    Sengender Schmerz explodierte in seinem Rücken und seiner Brust. Er fiel auf die Knie und versuchte zu schreien. Kein Laut drang aus seinem Mund. Er kippte um, landete auf dem Rücken und trieb damit das Messer noch weiter durch seine verletzte Lunge.
    Als er zum Gesicht seines Mörders emporschaute konnte er den Mond über sich am Himmel sehen, bleich und voll.
    Die Welt wurde schwarz, und er dachte: Ay, Dios mio. Die Visionen lügen nie.
    »Ich hätte nicht weggehen dürfen. Ich hätte bei ihnen bleiben müssen«, murmelte Nicole an Philippes Brust, als sie die Telefonzelle verließen.
    »Ah, ma petite«, flüsterte Philippe. »Es tut mir so leid.«
    Sie drehten sich zu José Luis um.
    Nicole schnappte nach Luft, als sie die dunkle Gestalt hinter ihm aufragen sah.
    Dann fiel José Luis zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Von überall her tauchten bedrohliche, verhüllte Gestalten auf, als würden sie aus dem Boden hervorschießen. Ihre Umhänge waren so dunkel, dass sie das wenige Licht um sie herum aufzusaugen schienen. Eine ragte plötzlich hinter Philippe auf, und Nicole schrie eine Warnung.
    Er drehte sich zu dem Angreifer um, als der Rest des Zirkels in Aktion trat. Armand wurde zu einem Wirbelwind aus Magie und Tod. Der letzte Strahl der untergehenden Sonne blitzte auf dem Schwert in seiner Hand. Nicoles schockstarre Gedanken fragten sich kurz, woher er es plötzlich hatte. Der Mann drehte sich und wirbelte wie ein Derwisch herum, sprach Zauber, brüllte Flüche und schwang dabei die tödliche Klinge. Drei dunkle Angreifer fielen. Weitere strömten herbei und nahmen ihre Plätze ein.
    Von einem nahen Dach hörte Nicole ein lautes, klagendes Heulen. Sie blickte auf und entdeckte Pablo. Er streckte langsam die Hände aus, und plötzlich war sein Körper von grellem Licht umgeben. Es schoss aus seinen Fingerspitzen hervor und tauchte den ganzen Platz in ein blaues, unirdisches Leuchten. Die dunklen Gestalten kreischten und flohen vor dem Licht.
    Plötzlich schloss sich eine Hand um ihren Oberarm und riss sie zurück. Gleich darauf erschien ein anderes finsteres Geschöpf an der Stelle, wo sie eben noch gestanden hatte. Alonzo hielt ihren Arm fest und trat einen Schritt vor sie. Er streckte der Gestalt ein Kruzifix dicht vors Gesicht.
    »Te expello in nomine Christi.«
    Das Geschöpf kreischte und löste sich vor ihren Augen auf. Nicole blickte von Alonzo zu dem Kreuz in seiner ausgestreckten Hand.
    »Hey, es funktioniert.« Er zuckte mit den Schultern. »Das war ein Dämon.« Er deutete auf Pablo, der weiterhin den Platz erhellte. »Sie haben mehr Grund als wir, das Licht zu fürchten. Das Problem ist nur, dass nicht alle von diesen Dingern Dämonen sind.«
    Alonzo rannte los, als er Armands Ruf hörte. Der jüngere Mann war von verhüllten Gestalten umringt, die ihn ihrerseits mit Schwertern angrif- fen. Das bläuliche Licht flackerte kurz, und Nicole blickte nervös nach oben. Pablos Kraft erlahmte. Vielleicht konnte sie auf das Dach gelangen und ihm helfen.
    Ihre Kopfhaut kribbelte, und sie fuhr gerade rechtzeitig herum, um einer dunklen Gestalt auszuweichen, die sich auf sie stürzte. Ein Dämon oder etwas anderes? Sie wusste es nicht, doch sie spürte, wie neue Kraft sie durchströmte. Sie beschwor einen Feuerball. Wenn der Angreifer menschlich war, würde er brennen. Wenn es ein Dämon war, würde er sich erst richtig wohlfühlen. Das Ding drehte sich um, und der Feuerball explodierte an seiner Brust. Es stieß ein tiefes Lachen aus, von dem ihr die Haare zu Berge standen. Es trat einen Schritt auf sie zu, und sie machte sich bereit.
    Eine Kugel aus hellblauem Licht durchschlug die Brust des Wesens, und es blieb nur noch einen Augenblick lang stehen und starrte sie an, ehe es sich in Rauch auflöste. Dahinter stand Philippe. Er lächelte ihr kurz zu, ehe er sich in einen Kampf gegen zwei weitere Dämonen stürzte, die versucht hatten, sich an ihn heranzuschleichen.
    Sie wollte ihm zu Hilfe kommen, doch in diesem Moment erlosch Pablos Licht, und der gesamte Platz versank in tiefer Dunkelheit. Nicole flüsterte einen Zauber, der ihr bessere Sehkraft verleihen

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