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Hexentochter

Hexentochter

Titel: Hexentochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder , Debbie Viguié
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nicht finden können. Aber ohne die Unterweisung durch die Mutter würde das Mädchen seine Kräfte vermutlich nie ganz entfalten. Ob sie nun lebte oder starb, er hatte dem Haus Cahors das Rückgrat gebrochen, und das Haus Deveraux stieg zu neuer Größe auf.
    James: London, im November
    Im Hauptquartier des Obersten Zirkels blickte Sir William auf, als sein Sohn James den Saal betrat. Der junge Mann blieb vor ihm stehen und erwies ihm nicht ganz den gebührenden Respekt. Der Bursche verströmte Aufregung und Arroganz wie Moschusduft.
    »Vater.«
    »Du bist also zurückgekehrt. Warst du erfolgreich?«
    James lächelte. »Erfolgreicher als erwartet.«
    Er drehte sich um, und eine junge Frau wurde in die große Halle geführt. Obwohl ihr die Hände auf den Rücken gefesselt waren, hielt sie sich sehr anmutig und aufrecht. Sir William sog tief die Luft ein. Er konnte ihre Angst riechen, doch ansonsten verbarg sie sie gut.
    »Vater, erlaube mir, dir Nicole Anderson vorzustellen, meine Verlobte.«
    Holly: Seattle, im November
    Nachdem Silvana und Kialish das Krankenhaus verlassen hatten, standen Holly, Amanda, Tommy und Kari betreten und zornig herum. Jeder haderte mit den anderen. Niemand sagte ein Wort. Tommy sah hilflos zu, denn er konnte weder Amanda noch die beiden anderen trösten.
    So war es an Tante Cecile, das Schweigen zu brechen. Sie sagte: »Wir müssen einen Zirkel abhalten und die Göttin befragen, welches der beste Weg für uns ist - ob Holly Jeraud retten sollte oder nicht. Wir haben die Möglichkeit, um weise Führung zu bitten, also sollten wir es tun.«
    Holly öffnete den Mund, um zu protestieren. Was, wenn sie Nein sagt? Ihr ging auf, dass sie zwar schon seit Monaten als Hohepriesterin diente, sich der Göttin aber noch nicht wirklich hingegeben hatte. Sie hatte den Erfolg ihrer Zauber in etwa so betrachtet wie gelungene Laborexperimente im Chemieunterricht. Die Vorstellung, ihren freien Willen aufzugeben, war beängstigend.
    Tante Cecile sah sie direkt an, als könnte sie ihre Gedanken lesen. Langsam nickte sie. »Du hast die Schwelle erreicht«, erklärte sie. »Du stehst kurz davor, dein Geburtsrecht, dein Erbe wahrhaftig anzutreten, Holly.«
    Holly schluckte schwer. Ihre Brust war so eng, dass sie kaum atmen konnte. Amanda runzelte verwundert die Stirn, und Kari fragte ängstlich: »Wovon sprecht ihr beiden? Ihr redet wie in einer geheimen Sprache.«
    Gewaltige Angst überkam Holly. Inmitten des Chaos und der allgemeinen Verwirrung fühlte sie sich völlig überwältigt. Wenn ich das tue - wenn ich mich tatsächlich ganz in Ihre Hände gebe -, werde ich für den Rest meines Lebens verändert sein. Was, wenn meine Göttin eine skrupellose Herrin ist? Was, wenn eben dieses Treuegelöbnis all die Cahors vor mir so grausam gemacht hat?
    »Das ist allein deine Entscheidung«, sagte Tante Cecile. »Du kannst immer noch umkehren.«
    »Wir geben Kialish diese Nacht Zeit zu trauern«, erklärte Holly. »Morgen Abend halten wir einen Zirkel ab, und dann trete ich vor die Göttin.« Zu Amanda sagte sie: »Ich kann dir die Leitung des Covens nicht übertragen. Das ist meine Verantwortung.«
    »Du darfst trotzdem nicht zu ihm gehen«, erwiderte Amanda eisig. Tommy legte ihr den Arm um die Schultern, aber diesmal schüttelte sie ihn gedankenlos ab, als achte sie gar nicht richtig auf ihn und wolle nur ihre Ruhe haben.
    Für Holly sprach sein enttäuschtes Gesicht Bände.
    »Wir werden die Göttin fragen, was zu tun ist«, sagte Tante Cecile besänftigend. »Wir werden Klarheit und Wissen erlangen.« Sie seufzte. »Wenn wir Glück haben.«
    Amanda und Kari rückten ein Stück ab, und Kari verschränkte die Arme vor der Brust. Sie war nach wie vor eine Außenseiterin, immer noch nicht ganz bereit, ihr Schicksal mit dem der anderen zu verbinden. Und sie liebte Jer und hasste Holly dafür, dass sie ihn dem Schwarzen Feuer überlassen hatte.
    »Heute Nacht«, fuhr Tante Cecile fort, »sollten wir zusammenbleiben. Bei wem wollen wir übernachten?«
    »Mädchen! Gott sei Dank ist euch nichts passiert!«
    Onkel Richard eilte in den Konferenzraum, und die ewig hilfsbereite Frau in dem bunten Krankenhauskittel deutete auf die vier in der Ecke. Er strahlte vor Erleichterung und wirkte lebhafter, als Holly ihn seit Tante Marie-Claires Tod gesehen hatte.
    »Daddy!«, rief Amanda und rannte auf ihn zu.
    »Ich finde, wir sollten zu ihnen nach Hause gehen«, sagte Kari, und Tommy nickte. »Richard wird Amanda nicht gleich

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