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Hexentochter

Hexentochter

Titel: Hexentochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder , Debbie Viguié
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wieder gehen lassen, und bei mir will ich ganz sicher keinen Zirkel abhalten.«
    Holly nickte zustimmend.
    Tante Cecile holte ihr Handy aus der Handtasche und wählte. Sie wartete und murmelte: »Komm schon, Sylvie, heb ab. Ah.« Ihre Miene hellte sich auf. »Sylvie, ich bin's Mom. Hör zu ...«
    Ihr stockte der Atem, und ihre Augen weiteten sich. Dann schnappte sie nach Luft. »Nein«, flüsterte sie. »Nein!«
    Holly riss ihr das Handy aus der Hand und drückte es sich ans Ohr.
    »Wenn du sie wiedersehen willst, musst du mir Holly Cathers ausliefern«, sagte eine Stimme.
    Michael. Er hat Silvana entführt.
    Tante Cecile suchte Zuflucht in Karis Armen. Die war zwar kein besonders herzlicher Mensch, drückte die Mambo aber trotzdem an sich und fragte: »Was ist los?«
    »Haben Sie auch Kialish?«, fragte Holly barsch.
    »Oh nein«, flüsterte Kari. »Er hat sie entführt?«
    Tante Cecile schloss fest die Augen und begann auf Französisch vor sich hin zu murmeln.
    »Na, so etwas, Ms. Cathers. Wie schön, deine Stimme zu hören.« Michaels Stimme troff vor klebrigem Sarkasmus. »Aber selbstverständlich habe ich auch Kialish. Weißt du, wo sein Vater ist? Ich habe schon mehrmals versucht, ihn zu erreichen.«
    »Wo soll der Austausch stattfinden?«, fragte sie tonlos.
    Tante Cecile hörte auf, ihren Zauber zu murmeln. Kari flüsterte: »Nein, das geht nicht«, doch Holly sah das Flackern in ihren Augen, das zu sagen schien: Vielleicht solltest du dich opfern, Holly. Vielleicht wäre das eine angemessene Buße für Jer.
    »Auf dem Wasser natürlich«, antwortete Michael, der seine Überlegenheit offenkundig genoss.
    »Wann?«
    »Übermorgen Nacht, würde ich sagen.«
    »Warum nicht früher?«, fragte Holly.
    »Geduld, Holly.« Er kicherte. »Ach, und ...«
    »Ja?«
    »Ich werde sie dir wahrscheinlich nicht lebendig zurückgeben.«
    Damit legte er auf.
    Holly und Amanda hatten Onkel Richard immer noch nicht eingeweiht, und als die Gruppe sich in seinem Haus versammelte, war er nicht glücklich darüber. Er wollte nur seine Tochter und seine Nichte zu Hause für sich haben, in Ruhe und Sicherheit.
    Nachdem sich alle niedergelassen hatten, belegte Tante Cecile ihn mit einem Zauber, der ihn sehr schläfrig machte. Dann schickte sie ihn hinauf ins Bett.
    Sobald er aus dem Weg war, wandte sie sich den anderen zu.
    »Wir befinden uns praktisch in einem Zustand der Belagerung«, erklärte Tante Cecile und begann, ihr Haar zu Zöpfen zu flechten, die sie mit Perlen aus Silber und Türkis schmückte.
    Die Katzen patrouillierten draußen: Die drei Hexentiere der Cathers streiften mutig und lautlos ums Haus. Amanda und Holly begriffen allmählich, was die tierischen Begleiter von Hexen alles konnten und was sie genau waren: magische Erweiterungen der Fähigkeiten und Absichten ihrer Hexe - stumme Vertraute und Gefährten.
    Als die Gefährtin einer Hexe, die ihren Zirkel im Stich gelassen hatte, hielt Hecate sich ein wenig im Hintergrund. Sie gab sich noch mehr Mühe als die beiden anderen. Seit Nicoles Verschwinden jagte sie die Vögel im Andersonschen Garten und die Mäuse und Ratten im Keller mit der Inbrunst eines Kreuzritters im Heiligen Land.
    Bast, die Gefährtin der bedeutendsten Hexe in der Familie, erschien wieder im Wohnzimmer, als wollte sie vermelden, dass die Grenzen gesichert seien.
    In diesem Moment glitt Tante Ceciles Blick von Bast zu Holly hinüber. Ihre Miene verfinsterte sich, sie wandte sich ab und dann wieder Holly zu.
    »Holly, kommst du kurz mit in die Küche?«, bat sie.
    Holly folgte ihr.
    Tante Cecile lehnte sich an die Kücheninsel in der Mitte des Raums und sagte: »Du musst dem Wasser Nahrung geben, Kind. Das wird deine Magie stärken.«
    »Wie bitte?«, fragte Holly, und ein eiskalter Schauer lief ihr von den Schultern den Rücken hinab und wieder hinauf. »Wie meinst du das?«
    Tante Cecile zögerte. »In den alten Zeiten war es in vielen Religionen üblich... Opfer darzubringen.«
    »Ja«, hauchte Holly. »Davon habe ich schon gehört.«
    »Dem Wasser etwas zu geben, bedeutet, dass man dieses Etwas opfert... durch Wasser.«
    Holly wartete verständnislos auf weitere Erklärungen. Bast begann um ihre Beine zu streichen, sie schnurrte und zuckte mit dem Schwanz.
    »Man muss es ertränken«, sagte Tante Cecile.
    Die Mambo blickte auf Bast hinab, die den Blick mit einem lieblichen Miauen erwiderte. Dann beschäftigte sie sich wieder damit, mit dem Schwanz ihre Herrin zu

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