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Hexentochter

Hexentochter

Titel: Hexentochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder , Debbie Viguié
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Geste hin flog die Haustür auf. Magnifique trabte über die Schwelle.
    Er roch Rauch und erinnerte sich an die Nacht, in der Michael versucht hatte, das Schwarze Feuer zu beschwören, indem er Marie-Claire opferte, die einstige Herrin dieses Hauses. Wie zornig Laurent in jener Nacht geworden war! Michael hatte seinem Befehl zuwidergehandelt und die Dame in seinen Bann gezogen - diese unbedeutende Cahors, dieses geringfügige Hindernis -, obwohl Laurent es ihm ausdrücklich verboten hatte.
    Hier hatte er sich materialisiert, Michael eine Ohrfeige versetzt und ihn für seine Verlogenheit verabscheut.
    Aber würde ich einen Mann achten, der keine Grenzen überschreitet und nichts riskiert? Wann haben die Deveraux jemals viel auf Gehorsam gegeben? Mir ist es lieber, wenn er die Initiative ergreift und Großes bewirkt, statt sich eingeschüchtert von mir zurückhalten zu lassen.
    Er donnerte durchs Wohnzimmer. Die heißen Winde des Zorns wirbelten in ihm empor. Magnifiques Körper zischte und brannte, so schnell flog er dahin. Laurent genoss all diese Empfindungen lachte vor Vorfreude auf das, was er dieser kleinen Hexe antun würde. Er würde sie entweder davontragen und langsam töten oder sie niederreiten und von Magnifique zertrampeln lassen, wenn sie vor ihm davonlief.
    Er ritt die Treppe hinauf und ...
    Der Weg war ihm versperrt.
    Ein starker Bann schimmerte zwischen ihm und dem obersten Treppenabsatz. Rosen leuchteten darin, und Lilien schwebten in der Luft wie in Kristall eingefangen.
    Seine Oberlippe kräuselte sich vor abgrundtiefem Hass. Er versuchte es mit einem anderen Zauber und erschuf mit beiden Händen einen gewaltigen Feuerball, den er gegen den Bann schleuderte.
    Nichts, was er tat, zeigte irgendeine Wirkung.
    Der Mutterzirkel war hier. Das ist einer von ihren Bannen.
    Er trieb Magnifique voran. Das Pferd bäumte sich auf, ebenso frustriert wie sein Reiter. Die mächtigen Hufe trafen auf die Barriere, und die magische Energie versetzte ihnen beiden einen Schlag. Magnifique bäumte sich immer wieder auf und drosch mit aller Kraft auf den Bann ein, aber der gab nicht nach. Fantasme hackte mit Klauen und Schnabel daran herum, doch noch immer blieb er intakt und an Ort und Stelle.
    Und dann erschien verschwommen der schimmernde Umriss einer Frau in der Barriere. Sie sah ihn mit Augen an, die ihm vertraut waren, mit einem höhnischen Lächeln, das er nur allzu gut kannte...
    Sie lebt noch. Davon habe ich nichts geahnt.
    Das verwirrte ihn... doch er fasste sich rasch, während er die gespenstische Erscheinung seiner toten Schwiegertochter betrachtete.
    »Isabeau«, sagte er, »hinfort mit dir. Weiche vor mir!«
    Ihr Bild waberte, verblasste jedoch nicht. Sie starrte ihn mit glühendem Hass an, der ebenso stark war wie sein Hass auf sie. Sie mit den Zähnen zu zerreißen, wäre noch zu gut für sie gewesen.
    »Du hast meinen Erben ermordet«, sagte er zu ihr. »Da ist es nur gerecht, dass ich einer Cahors das Leben nehme.«
    Sie antwortete nicht, doch ein seltsames Lächeln huschte über ihre Lippen und war sogleich wieder verschwunden.
    Sie hob die Hand und zeigte zur Tür. Mit dieser verächtlichen Geste verwies sie ihn des Hauses.
    Laurent klatschte dreimal in die Hände ...
    ... und er, Magnifique und Fantasme wurden auf magische Weise wieder in Michaels Zauberkammer versetzt.
    Michael wirkte verblüfft, doch die beiden jungen Leute, die gefesselt auf dem Boden lagen, waren starr vor Entsetzen. Das Mädchen begann zu schreien, der junge Mann schloss die Augen und stimmte ein Gebet an. Laurent spürte den Drang, ihn einfach in den Äther zu schicken, wie ein mildes Kribbeln auf dem Brustbein.
    Er stieg ab und gab dem Pferd einen Klaps aufs Hinterteil. Fantasme stieß sich von seiner Schulter ab und glitt mit erwartungsvollem Kreischen über die beiden am Boden liegenden Gestalten hinweg. Der Vogel hatte Häppchen menschlichen Fleisches zu lieben gelernt.
    »Ihr konntet nicht zu ihr Vordringen«, riet Michael.
    Laurent hätte ihn beinahe erneut geschlagen, weil er ihn vor bloßen Gefangenen zu beschämen wagte, doch er stemmte stattdessen die Hände in die Hüften. »Der Mutterzirkel ist hier. Wusstest du das?«
    Michael schnaubte verächtlich. »Wen kümmert's? Ein Haufen verschrumpelte alte Weiber, deren Zauber bestenfalls wirkungslos sind.«
    »Morgen wird die Hexe sterben«, erklärte Laurent und lächelte boshaft auf die beiden am Boden hinab. »Also kannst du die da ebenso gut gleich töten.«
    »Sie

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