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Hexentochter

Hexentochter

Titel: Hexentochter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder , Debbie Viguié
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ist eine Voodoo-Priesterin und er ein Schamane. Ich erlange mehr Macht, wenn ich sie morgen bei Vollmond umbringe.«
    »Also schön«, sagte Laurent, der ihm in diesem Punkt recht geben musste. Dann legte er die Hand auf seinen Magen und erklärte: »Ich will etwas zu essen.«
    Michael nickte. »Kommt mit nach oben, ich brate Euch ein Steak.«
    Sie stiegen die Treppe hinauf.
    Jer: Avalon, im November
    Es war ein eiskalter Tag, und Jer war am Verhungern. Seine Heilung kostete unglaublich viel Energie. James hatte den Prozess in Gang gesetzt, doch Jers Genesung war noch lange nicht abgeschlossen. Er war noch immer von schrecklichen Narben gekennzeichnet.
    In eine Cabanjacke gehüllt und mit einer Decke über den Knien saß er auf einer steinernen Bank und blickte aufs Meer hinaus. Er fragte sich, was Holly gerade tat und ob sie von ihm träumte. Es hätte ihn überrascht, wenn sie nicht von ihm träumen würde. Er wusste jedenfalls, dass er in seinen Träumen stets nach ihr rief.
    Ich muss mir mehr Mühe geben, das sein zu lassen. Sonst bringe ich ihr noch den Tod.
    Leise Schritte drangen an sein Ohr. Jer blickte auf und sah eine der Dienerinnen, die sich vorsichtig mit einem Silbertablett näherte. Schimmernde silberne Servierhauben bedeckten die Teller.
    Jer bedeutete ihr, näher zu kommen. Sie fürchtete sich vor ihm, und er wusste nicht, ob das an seinem abscheulichen Aussehen lag oder daran, dass er ein mächtiger Hexer war.
    Er sprach sie an. »Was möchtest du heute wissen?«
    Schüchtern antwortete sie: »Wie man Geld findet.«
    »Also gut.«
    Sie reichte ihm das Tablett. Sie hatten einen Handel geschlossen. Sie erzählte ihm alle Neuigkeiten, die sie erfuhr, und im Gegenzug brachte er ihr einfache kleine Zauber bei.
    »Was hast du für mich?«, fragte er.
    »James ist zurück«, sagte sie. »Er hat ein Mädchen dabei. Eine Hexe.«
    Das weckte sein Interesse. Ihm sträubten sich die Haare im Nacken, und seine Wangen wurden heiß bei dem Gedanken: Haben sie Holly entführt?
    »Wie heißt sie?«, fragte er.
    Sie neigte den Kopf zur Seite. »Ich will wissen, wie man Geld findet und wie ich dafür sorgen kann, dass ein Mädchen, das ich hasse, seine Brille verliert.«
    An jedem anderen Tag hätte er vielleicht darüber gelacht. Doch heute wiederholte er: »Wie heißt sie?« Er hob den Zeigefinger und deutete drohend auf sie.
    Sie wich zurück. »Nicole.«
    Hollys Cousine. Sie war früher mit meinem Bruder zusammen.
    Das konnte nichts Gutes bedeuten.
    Er nickte und sagte: »Also schön. Ich zeige dir, was du wissen willst. Aber zuerst...« Er hob die Haube von einem der Teller und lächelte erfreut. Fish and Chips. Die aß er besonders gern.
    Er nahm sich eine Fritte und wollte sie sich gerade in den Mund stecken, als ihm ein abscheulicher Geruch in die Nase stieg. Er erstarrte und blickte auf das Stückchen Kartoffel hinab.
    Es war von grün schimmernder Energie umhüllt und in seiner manifesten Form nur ein verschrumpeltes Stück fauligen Abfalls.
    Gift, erkannte er. Von Eli gesandt... oder von James?
    Die junge Frau beobachtete ihn. Sie war neugierig, schien aber nicht zu wissen, dass sie ihm Essen gebracht hatte, das ihn krank machen oder gar umbringen sollte.
    Er legte das Stück wieder auf den Teller. Dann sah er sie an und sagte: »Bring mir etwas anderes. Etwas, wovon du selbst gegessen hast.«
    Ihre Augen weiteten sich, als sie begriff, was er damit andeutete.
    Ohne ein weiteres Wort nahm sie ihm das Tablett ab und eilte davon, als fürchtete sie, er könnte ihr die Schuld geben.
    Er starrte aufs Meer hinaus.
    Nicole ist bei James. Erhöhen sie den Einsatz, um Holly dazu zu bringen, dass sie hierherkommt, nach Avalon?
    »Tu es nicht«, sagte er laut. »Holly, komm nicht hierher.«

Zehn
    Brachmond
    Ergreift sie, wenn sie vor uns fliehen
    So wie die Sonne löscht den Mond
    Was sie nicht geben, nehmen wir uns
    Der Cahors Tod ist der Deveraux Leben
    Bekämpft die Macht des Sonnengottes
    Und ruft die Göttin um Hilfe an
    Wehrt euch, tötet sie, gebt nicht auf
    Das Haus Deveraux darf nicht gewinnen
    Seattle, im November
    In ihrem Hotel in der Nähe des Pioneer Square schrak Anne-Louise hellwach aus dem Schlaf. Sie blieb noch einen Moment lang still liegen und ließ die Erinnerungen an den vergangenen Tag in sich aufsteigen. Einer ihrer Banne wurde angegriffen. Es war der Bann, den sie in Hollys Haus platziert hatte. Sie schloss die Augen, ertastete die Barriere und erspürte die Energie, die sie zu durchbrechen

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