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Hexentraum

Hexentraum

Titel: Hexentraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Debbie Viguié , Nancy Holder
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ins All hinaufschleudern und zusehen, wie er verbrannte. Dann würde der Windmond niemals kommen.
    Sein anhaltendes Schweigen machte die anderen nervös. Jer konnte die Anspannung in der Luft spüren. Er trank einen Schluck Kaffee und fand ihn sehr bitter. Aber für ihn war alles nur noch bitter.
    Ich bleibe am Leben, um ihn zu Fall zu bringen. Und dann ...
    Amanda runzelte die Stirn, rückte näher an Philippe heran und fragte: »Was? Was bedeutet der Windmond?«
    »Ich weiß es nicht«, antwortete Philippe achselzuckend. Fragend sah er erst Alex, dann Jer an.
    Jer blickte zu ihm auf. Amanda verzog leicht das Gesicht, aber Philippe nicht.
    »Das ist der Mond des Gehörnten Gottes. Jeder Hexer und jede Hexe, die beim nächsten Vollmond sterben, werden zum verfluchten Sklaven des Gottes, für alle Ewigkeit.«
    »Gut erklärt«, sagte Alex. »So ist es.«
    »Dios mio«, murmelte Pablo und bekreuzigte sich.
    »Warum habt ihr beiden das nicht viel früher erwähnt?«, fragte Armand vorwurfsvoll und mit zorniger Miene. »Uns bleibt kaum noch Zeit, uns vorzubereiten.«
    »Ich war nicht ganz sicher«, antwortete Alex. »Ich habe erst die Runen gelesen.«
    Die anderen wandten sich Jer zu, als er erklärte: »Nicht jeder Windmond ist mit der gleichen Energie geladen. Aber bei diesem hat Alex recht: Das ist ein schlimmer Mond.«
    Amanda seufzte schwer. »Es hört einfach nicht auf«, murmelte sie. »Es wird immer nur noch schlimmer.«
    Pablo fragte Jer: »Was müssen wir tun?«
    Ehe Jer antworten konnte, erklärte Alex: »Wir sollten einen Hexer töten, um uns seine Macht einzuverleiben, genau wie Michael Deveraux es vorhat.«
    Er starrte Jer direkt an... und der hielt seinem Blick ruhig stand.
    »Eine Hexe erfüllt denselben Zweck«, entgegnete Jer.
    Die beiden funkelten einander an.
    Einer von uns beiden wird beim Windmond sterben, dachte Jer. Und das werde verdammt noch mal nicht ich sein.
    »Das reicht jetzt«, herrschte Richard sie an. »Ihr beiden, auseinander, sofort«, befahl er. Er trat zwischen sie und durchbohrte beide mit drohenden Blicken.
    Alex schlug die Augen nieder, doch Jer konnte seine Drohung noch in der Luft spüren, ein Versprechen, das nur an ihn allein gerichtet war. Jer seinerseits lockerte die Fäuste und wandte seine Aufmerksamkeit Richard zu. Er verdankte Hollys Onkel sein Leben, und diese Schuld würde er nicht so bald vergessen. Alex war irgendwie aufgetaucht und hatte das Schwarze Feuer gelöscht, aber Richard war derjenige gewesen, der Jer aus dem Fels befreit hatte. Außerdem glaubte Jer insgeheim, dass sie auch ohne Alex' Hilfe entkommen wären. Wenn ich so darüber nachdenke, ist das Feuer überhaupt erst wieder erschienen, nachdem er die Traumzeit betreten hatte.
    Aber er hatte keinen Beweis für diese Vermutung, und wenn Alex ihm helfen konnte, seinen Vater zu besiegen, dann würde er für diese Hilfe dankbar sein. Mein Vater... Wo er wohl ist und was er gerade macht? Jer ballte automatisch die Hände zu Fäusten. Es ist, als könnte ich ihn spüren - seine Präsenz. Er kommt, und wir sind noch nicht bereit. Wir brauchen Informationen, und die bekommen wir nicht, indem wir hier herumsitzen. Aber ich könnte ihn finden und feststellen, was er vorhat... ob er weiß, was mit Holly geschehen ist...
    Er wartete, bis die anderen eingeschlafen waren. Dann stand er auf, schlüpfte in seine Schuhe und schlich sich hinaus. Als er an Pablo vorbeiging, zuckte der Junge leicht und runzelte die Stirn. Jer hielt den Atem an, aber der junge Mann wachte nicht auf.
    Er öffnete leise die Tür, trat hinaus und schloss sie hinter sich. Nach weiteren drei Schritten stieß er den angehaltenen Atem aus. Da nahm er aus dem Augenwinkel eine Bewegung wahr und fuhr erschrocken zusammen.
    Richard stand da und sah ihn mit beinahe gütigem Blick an. Jer wusste nicht, was er sagen sollte. Er hatte geglaubt, der ältere Mann schliefe mit den anderen in der Hütte.
    »Ich weiß, wohin du willst, und ich wollte dir nur viel Glück wünschen.«
    »Danke«, entgegnete Jer.
    Richard legte ihm eine Hand auf die Schulter. »Sei vorsichtig. Falls du Holly oder Kari findest, befreie sie, wenn du kannst.«
    »Mache ich.«
    »Wir werden nicht mehr hier sein, wenn du zurückkommst. Ich hoffe, das verstehst du. Aber wenn du uns brauchst, versuche Pablo zu benachrichtigen. Der Junge hat ein paar unglaubliche Fähigkeiten.«
    Jer nickte. Er wusste, dass die Zuflucht des Mutterzirkels irgendwo in der Nähe war, aber er wusste nicht, wo,

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