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Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons

Titel: Hexer-Edition 12: Die Hand des Dämons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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um einen Gauner handelte, der aus meiner nicht gerade ärmlichen Kleidung und dem superteuren Hotel, aus dem ich gekommen war, auf ein Opfer schloss, dem er ohne großes Risiko den Geldbeutel abknöpfen konnte. Diese Version hätte ich vorgezogen.
    Aber sie war nicht sehr wahrscheinlich. Kein Gelegenheitsdieb hätte das Geschick aufgebracht, mich den ganzen Tag über zu narren; die Geduld übrigens auch nicht.
    Die zweite – und weitaus unangenehmere – Möglichkeit war, dass es sich um einen meiner alten Freunde handelte; einen von Necrons Drachenkriegern.
    Diese Überlegung brachte mich vollends in die Wirklichkeit zurück.
    Instinktiv blickte ich zur Tür, aber das Einzige, was ich sah, war das dümmliche Viertel-Dollar-Grinsen des Rausschmeißers. Ich erwiderte es, griff nach meinem Glas und nippte vorsichtig daran. Aber das Bier wollte mir nicht mehr schmecken.
    Ich war nervöser, als ich zugeben wollte. Aber wenn meine Befürchtung zutraf, hatte ich auch Grund dazu. Es gibt ein paar Dinge, die noch tödlicher sind als ein Drachenkrieger mit einem Mordauftrag. Ein Hurrikan zum Beispiel, einer von den ganz großen. Oder ein Fallbeil, das auf den Mann unter der Guillotine zurast. Aber damit hörte die Auswahl auch schon beinahe auf.
    Eigentlich nicht aus Lust an einem Spiel – ich habe niemals gern gespielt – ging ich zum Kassier, schob ihm eine zusammengefaltete Hundert-Dollar-Note in seinen vergitterten Affenkäfig und ließ mir dafür Jetons geben.
    Unschlüssig drehte ich mich zweimal im Kreis, bis ich einen freien Platz an einem Tisch erspähte, von dem aus ich einen prachtvollen Blick auf den Eingang hatte.
    Ich ging hin, ließ mich auf den Stuhl fallen und baute meine Jetons in vier gleichen Türmchen vor mir auf. Erst danach lehnte ich mich zurück und musterte die anderen Spieler, die noch am Tisch saßen.
    Es waren fünf – vier Männer und eine Frau.
    Aber es war nicht irgendeine Frau. Ihr Anblick schlug mich sofort in seinen Bann.
    Sie war …
    Schön allein wäre das falsche Wort. Ich war in meinem Leben einer Menge schöner Frauen begegnet und gerade in Etablissements wie diesem war ein hübsches Gesicht etwas, das man geradezu erwarten konnte. Und doch war sie anders.
    Ganz anders.
    Sie hatte schwarzes, lang über die Schulter fallendes Haar, dunkle Augen, die eine Spur zu groß waren, und einen Teint, der mir den trivialen Vergleich mit Alabaster geradezu aufdrängte. Hier traf er zu. Ihr Gesicht war von einem sonderbaren, schwer zu beschreibenden Schnitt, im gleichen Maße sanft und natürlich wie … ja, es gab keine bessere Bezeichnung dafür: edel.
    »Verzeihung, Sir.«
    Es dauerte einen Moment, bis ich begriff, dass die Worte keinem anderen als mir galten.
    Verlegen fuhr ich zusammen, rettete mich in ein Lächeln und wandte mich dem Mann zu, der mich angesprochen hatte.
    »Meinen Sie mich?«
    Der andere – ein hochgewachsener, schwarzhaariger Schnauzbärtiger in piekfeiner Kleidung, mit manikürten Fingernägeln und dem unverkennbaren Ausdruck des Berufsspielers auf den Zügen – nickte. Schon dieses Nicken allein reichte, ihn mir auf Anhieb unsympathisch werden zu lassen. Vielleicht lag es auch nur daran, dass er zur Rechten der unbekannten Schönheit saß und ihre Hand in eindeutiger Manier auf seinem Unterarm lag.
    »Ich meine in der Tat Sie, Sir«, antwortete der Mann ärgerlich. »Sind Sie gekommen, um zu spielen, oder meine Braut anzustarren?«
    Die Art, in der er das Wort Braut betonte, machte ihn mir nicht gerade sympathischer. Aber ich verstand den Wink, lächelte noch einmal verzeihungsheischend und beeilte mich zu versichern: »Natürlich zum Spielen. Verzeihen Sie.«
    »Schon gut«, antwortete der andere. Seine Begleiterin musterte mich mit einem Blick, in dem gleichzeitig ein sanftes Interesse wie auch Spott lag. Ein wenig zu hastig griff ich nach den Karten und begann zu mischen.
    »Mein Name ist Teagarden«, stellte sich mein Gegenüber vor. »Ralph Teagarden. Und das ist meine Braut Annie.« Er deutete abermals auf die schwarzhaarige Göttin, dann zauberte er eine dekorative Falte zwischen seine Brauen. »Und mit wem haben wir das Vergnügen, wenn ich fragen darf?«
    »Craven«, antwortete ich. »Robert Craven. Was spielen wir?«
    »Haschmich bestimmt nicht«, versetzte Teagarden patzig und grinste.
    Ich verbiss mir im letzten Moment die scharfe Antwort, die mir auf der Zunge lag. Teagarden wollte ganz offensichtlich ausprobieren, wie weit er mit dem unbeholfenen

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