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Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht

Titel: Hexer-Edition 13: Ein Gigant erwacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Körperbau. Und sie alle waren nicht mehr als durchsichtige Schemen, die im silbernen Mondlicht zu geisterhaftem Glanz erstrahlten.
    Es waren Hunde!
    Ich hatte kaum Zeit, meiner Überraschung Herr zu werden. Mit wenigen Sätzen hatten die größten dieser Bestien die kurze Distanz überwunden und sich auf uns gestürzt. Alles ging derart schnell vonstatten, dass keiner von uns bisher zum Schuss gekommen war.
    Nun sirrten die ersten Pfeile durch die Luft, trafen die heranjagenden Körper – und gingen durch sie hindurch, als würden sie tatsächlich nur aus einem Nebelhauch bestehen.
    Und doch waren ihre Pranken und Zähne Wirklichkeit. Ich fuhr herum, als hinter mir ein entsetzter Schrei erklang. Einer der Indianer war von einem riesigen Dobermann niedergerissen worden. Er wehrte sich verzweifelt gegen das mächtige Tier, versuchte seine Kehle zu packen – und griff durch den Körper hindurch.
    Der Hund schnappte zu und der gellende Schrei verstummte abrupt.
    Neben mir dröhnten Schüsse auf. Ich fuhr zusammen und duckte mich instinktiv. Die Bewegung rettete mir wahrscheinlich das Leben.
    Ein lang gestreckter Körper flog über mich hinweg, streifte meine Schulter und ließ mich zu Boden stürzen. Als ich mich abrollte und von meinem eigenen Schwung getragen wieder auf die Beine kam, sah ich, wie Annie auf das Tier anlegte.
    Eine grelle Feuerlanze stach aus der Waffe; im gleichen Moment, als der graue Killer auf dem Boden aufkam und mit einem dumpfen Knurren herumwirbelte.
    Die Kugel traf ihn genau zwischen die Augen. Und schlug zwei Yards hinter ihm in den Sand.
    Auch Blei konnte diesen reißenden Bestien nichts anhaben! Jetzt lag es an mir, dem mordgierigen Tier den Garaus zu machen. Mit einem Schrei hob ich den Degen. Das Mondlicht spiegelte sich auf der scharfen Klinge und ließ sie wie ein feuriges Schwert aufleuchten.
    Das Tier, eine große, muskulöse Dogge, wich knurrend zurück. Ihre Nackenhaare sträubten sich. Sie schien die Gefahr zu spüren, die von der magischen Waffe ausging.
    Ihr Zögern gab mir neuen Mut. Mit einem Sprung war ich bei der Bestie, holte weit mit dem Degen aus – und schlug mit aller Macht zu.
    Die silberne Klinge fuhr durch ihren Nebelkörper, ohne auf Widerstand zu treffen. Und zeigte keine Wirkung.
    Für eine endlose Sekunde war ich wie betäubt. Fassungslos starrte ich auf das nachtschwarze Tier, sah, wie es sich zum Sprung duckte, wie flockiger Geifer von seinen Lefzen tropfte, wie es sich abstieß und auf mich zuflog.
    Es war, als hätte die Zeit selbst sich verlangsamt, als wären mit einem Male alle Bewegungen um mich herum Bestandteile eines grausamen Balletts, dessen Finale im Tod enden musste. Gleichzeitig mit dem Heranfliegen des Hundes sah ich die erste Welle der grauen Killer über die Indianer hereinbrechen, sah die Krieger fallen unter dem Ansturm nebelhafter Körper, die sie nicht berühren konnten, und die ihnen das Verderben brachten. Sah am Rande meines Blickfeldes eine Gestalt auftauchen und erkannte erst nach Ewigkeiten, dass es Bill war, der, die Arme vorgestreckt, unendlich langsam auf mich zuhastete.
    Erst als mich seine Hände berührten und zur Seite stießen, lief die Zeit wieder an und diesmal geschah alles derart schnell, als wollte die Zeit sich rächen für die ewige Sekunde, die ich ihr entrissen hatte.
    Ich stürzte schwer, verlor den Stockdegen und hörte im gleichen Moment Annies Schrei. Sand drang mir in Mund und Augen und blendete mich. Ich riss die Hände hoch, fuhr mir über das Gesicht und versuchte gleichzeitig, wieder auf die Füße zu kommen.
    Ein schreckliches, wildes Fauchen drang an mein Ohr, dann prallte ein schwerer Körper gegen mich und riss mich abermals zu Boden. Schmerz explodierte in meiner Brust, als scharfe Krallen mein Hemd zerrissen und tiefe Kratzer in meiner Haut hinterließen.
    Noch immer war mein Blick durch den Sand getrübt und das brachte mich fast an die Grenze des Wahnsinns. Denn obwohl ich die Bestie über mir spürte, ihren fauligen Atem roch und ihre Klauen in mein Fleisch drangen, konnte ich sie nicht greifen! Ich schlug wie von Sinnen um mich und traf doch auf keinen Widerstand.
    Todesangst überfiel mich wie eine reißende Flut. Noch nie zuvor in meinem Leben war ich so hilflos gewesen. Ich würde sterben, wenn es mir nicht gelang, die Bestie abzuschütteln!
    Tief in meinem Inneren schien eine unsichtbare Barriere zu brechen. Ein Feuer, das direkt aus meiner Seele kam, brannte sich den Weg durch meine Adern,

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