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Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod

Titel: Hexer-Edition 20: Hochzeit mit dem Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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Gesicht zu erkennen, ein Gesicht, das viel eher einem riesigen Fisch gehörte als einem Menschen und (Dagon!) zu einem hämischen Grinsen verzogen war. Dann verschwand die Illusion, so schnell, wie sie gekommen war.
    Was geschah hier? Großer Gott, verlor ich nun vollends den Verstand?
    »Was ist mir dir, Liebling?«, flüsterte Priscylla neben mir. »Du zitterst.«
    »Nichts«, wisperte ich. »Es ist nichts, wirklich. Ich bin nervös.«
    Beinahe Hilfe suchend blickte ich das gewaltige Kruzifix über dem Altar an.
    Das Gesicht des geschnitzten Jesus verzerrte sich zu einer Grimasse der Qual. Blutige Tränen quollen aus seinen Augen und zogen rote Spuren über seine Wangen. »Tu es nicht, mein Sohn«, sagte er schwach. »Du brächtest großes Leid über dich und die Welt.«
    Mein Traum! Es war der Traum, der wahr wurde!!!!!
    »Nein«, stöhnte ich. Die Kirche begann sich um mich herum zu drehen.
    »Tu es nicht«, wisperte die Stimme in meinem Kopf. Die Gestalten des Priesters, Priscyllas und all der anderen begannen zu verschwimmen. Plötzlich war ein dumpfes, an- und abschwellendes Brausen in meinem Kopf. Ich stöhnte.
    »Robert, was hast du?«
    Diesmal sprach Priscylla so laut, dass ihre Stimme einfach gehört werden musste. Ein erschrockenes Raunen lief durch die Menge hinter meinem Rücken und selbst der Priester hörte auf seinen lateinischen Kuddelmuddel herunterzubrabbeln und sah verstört auf mich herab.
    »Was ist mit dir, Liebling?«, fragte Priscylla erschrocken. Ihre Hand berührte meine Schulter. Und es war sonderbar – im gleichen Moment erloschen die Visionen. Es war, als strömte neue Kraft aus Priscyllas Fingern in meinen Körper.
    Verwirrt sah ich auf, registrierte bestürzt, dass sich aller Aufmerksamkeit nun wirklich auf mich konzentrierte, und versuchte mich in ein Lächeln zu retten, das aber wohl eher zu einem dämlichen Grinsen geriet.
    »Es ist … nichts«, sagte ich ausweichend. »Es tut mir Leid. Ich … hatte einen Schwächeanfall.«
    »Ist alles in Ordnung, Mr. Craven?«, fragte der Priester von seinem Altar herab.
    »Sicher«, antwortete ich. »Normalerweise ist es ja das Privileg der Bräute in Ohnmacht zu fallen, aber ich bin für Gleichberechtigung, wissen Sie? Machen Sie weiter.«
    Sein Gesichtsausdruck verriet, wie wenig komisch er meinen Scherz fand. Er schenkte mir noch einen strafenden Blick, schüttelte kaum sichtbar den Kopf und fuhr schließlich fort, seine Litanei herunterzurasseln.
    Die Visionen kamen nicht wieder. Und die ganze Zeit lag Priscyllas Hand auf der meinen, was der Priester sehr wohl bemerkte, aber diskret überging.
    Schließlich war es soweit:
    Aus dem Rhabarberrhabarber des Priesters wurde verständliches Englisch, in dem er mich fragte:
    »… willst du, Robert Andara-Craven, Priscylla zur Frau nehmen, sie lieben und ehren, in guten wie in schlechten Zeiten, bis dass der Tod euch scheidet?«
    NEIN!, dröhnte eine Stimme in meinem Kopf. Tu es nicht, Robert! Sie bringt dich um! Der steinerne Engel an der Wand bäumte sich auf wie in Qual. Das Gesicht des geschnitzten Jesus zuckte. Pure Angst glomm in seinen hölzernen Augen auf. Blut quoll aus den Seiten der aufgeschlagenen Prachtbibel auf dem Altar. Tu es nicht, dröhnte die Stimme in meinem Kopf.
    Ich stöhnte. Priscyllas Hand glitt von meinen Fingern herunter. Für einen Moment verzerrte sich ihr Gesicht, wurde zu einer entsetzlichen Fratze, in deren Augen ein satanisches Feuer glomm.
    »Nein …«, stöhnte ich. Mir wurde übel.
    »Was?«, fragte Priscylla verdutzt. »Was hast du gesagt?« Wieder glitt ihre Hand über die meine.
    Und wieder durchströmte mich diese ungeheure Ruhe und Kraft.
    Mit einem Male kam ich mir lächerlich vor. Zum Teufel, war ich verrückt geworden? Ich war dabei, meine eigene Hochzeit zu schmeißen!
    »Willst du, Robert Andara-Craven«, sagte der Priester noch einmal.
    »Natürlich will ich«, unterbrach ich ihn grob. »Wozu bin ich wohl sonst hier, Blödmann? Ja, zum Teufel!«
    Der Unterkiefer des Priesters klappte herunter. Aus den Zuschauerbänken hinter mir erhob sich ein unruhiges Murren und auch Priscyllas Lächeln wirkte mit einem Male etwas verkrampft – vorsichtig ausgedrückt.
    Aber sie bewahrte Haltung und auch der Priester versuchte wenigstens so zu tun, als wäre nichts geschehen, und wandte sich nun Priscylla zu, um ihr die gleiche dusselige Frage zu stellen.
    Eine fast hysterische Heiterkeit begann sich in mir breit zu machen. Der Priester in seinem rotgolden

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