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Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II

Titel: Hexer-Edition 22: Der Sohn des Hexers II Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ist nur eine Theorie, aber … die Übereinstimmung ist verblüffend, finden Sie nicht? Anscheinend beeinflusst unsere Anwesenheit hier die Zeitlinien bereits so stark, dass die Möglichkeiten der Manipulation eingeschränkt werden. Statt unmittelbar nach Ihrem Aufbruch konnten Sie erst nach einer Zeit zurückkehren, die der realen Dauer Ihrer Reise entsprach. Erinnern Sie sich an den Scherz, den Sie vor Ihrer Abreise machten? Dass Sie sich beeilen müssten, um nicht anzukommen, bevor Sie abgereist sind?«
    George nickte und Howard fuhr fort: »Möglicherweise gibt es eine Kraft, die genau so etwas verhindert. Wie gesagt, es ist nur eine Theorie – aber die einzige Erklärung, die mir einfällt.«
    George kam nicht mehr zum Antworten. Ein leises Rascheln ertönte und Rowlf stieß einen warnenden Ruf aus. Howard sah aus den Augenwinkeln einen Schatten herankommen und warf sich instinktiv zur Seite. Der Morlock, der von den Felsen aus auf ihn herabgesprungen war, verfehlte ihn und stürzte mehrere Yards von ihm entfernt in den Sand.
    Weitere Morlocks tauchten am Waldrand und hinter den Felsen auf und kamen brüllend näher gerannt.
    »Hierher!«, brüllte George. »Auf die Maschine!«
    Er zog an einem Hebel. Das große Schwungrad begann sich schneller zu drehen. Mit einem Satz sprang Howard auf das Trittbrett und ergriff das Gestänge.
    Rowlf hatte einen Knüppel ergriffen und führte einen wuchtigen Hieb nach dem ersten der heranstürmenden Morlocks. Die Keule fügte dem affenartigen Ungeheuer eine tiefe Wunde an der Schläfe zu. Mit einem schmerzerfüllten Schrei taumelte es zurück und behinderte zwei seiner Begleiter. Rowlf sprang auf der anderen Seite der Maschine auf das Trittbrett, doch einer der Morlocks war fast direkt hinter ihm. Er klammerte sich mit einer Hand fest, mit der anderen stieß er seinen Knüppel vor. Der Morlock konnte seinen Lauf nicht mehr abbremsen. Er rannte direkt in das zersplitterte Ende des Astes hinein und wurde regelrecht aufgespießt. Von seinem eigenen Schwung noch weiter vorwärtsgetragen stürzte er auf die Armaturen der Zeitmaschine. Unter seinem Gewicht wurden die Hebel nach unten gedrückt. George schrie auf, als der schwere Körper des Ungeheuers auf ihm landete, seine Arme nach unten drückte und ihn in den Sitz presste.
    Das Schwungrad drehte sich nun rasend schnell. Die Morlocks schienen in der Bewegung zu erstarren, wurden unscharf und durchscheinend wie Schemen, dann waren sie verschwunden. Auch der Strand und das Meer verschwammen vor Howards Augen, als wären sie hinter einem von Sekunde zu Sekunde dichter werdenden Schleier verborgen. Alles, was sich außerhalb der Zeitmaschine befand, löste sich in einem Kaleidoskop wild durcheinander wirbelnder Formen und Farben auf.
    »Helfen Sie mir!«, kreischte George. Er bemühte sich den Leichnam des Morlock von sich herunterzuwälzen, doch seine Kräfte reichten dazu nicht aus.
    Howard hörte ihn kaum. Was um ihn herum geschah, schlug ihn völlig in Bann. Anders als Rowlf und George sah er nicht nur, was seine Augen ihm zeigten, sondern mit seinen besonderen Sinnen erkannte er auch das Muster, das sich hinter den nur scheinbar wild durcheinander wirbelnden Farben und Formen verbarg. Deutlich spürte er, wie ein weiteres Mal das Gefüge der Zeit durchbrochen wurde, nur nahm er es diesmal nicht als Außenstehender wahr, sondern war direkt davon betroffen. Unvorstellbare Energien tobten um ihn herum, doch er erkannte auch, dass sie nicht von der Maschine selbst verursacht wurden. Sie bediente sich ihrer nur, zapfte sie an und lenkte sie in die entsprechenden Bahnen. Es war ein ähnlicher Vorgang, wie er ihn auch mit seinem Willen bewirken konnte, aber im Gegensatz zu dem seelenlosen Apparat wäre sein Geist niemals in der Lage gewesen, den Ansturm dieser ungeheuren Gewalten zu ertragen.
    Gleich darauf begriff er den Fehler, der in diesem Gedanken lag.
    In Ermangelung eines besseren Ausdrucks hatte er die Zeit bereits mehrfach als einen Strom bezeichnet. Hier jedoch hatten sie es nicht mit diesem gemächlich dahinfließenden Strom zu tun, sondern mit einem reißenden Sturzbach, auf dem sie dahinschossen. Es war keine kontrollierte Bewegung, wie er sie zu bewirken vermochte, stattdessen wurden die Maschine und ihre Passagiere einfach mitgerissen. George hatte lediglich eine Möglichkeit gefunden, eine winzige Lücke in das Gefüge zu reißen und in die dahinfließenden Energien einzutauchen, um sie später durch eine weitere

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