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Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London

Titel: Hexer-Edition 23: Das Labyrinth von London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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bitte?«, krächzte ich.
    »Aber selbstverständlich«, sagte Montgomery. »Dieser Fund muss gesichert werden.«
    »Aber das … das geht doch nicht«, murmelte ich. Das durfte auf keinen Fall geschehen, unter gar keinen Umständen.
    »Und wieso nicht?« Montgomerys Augen wurden schon wieder schmal vor Misstrauen. Ich hatte schon früher mit ihm über die Frage diskutiert, ob es immer richtig war, alles und jedes Artefakt aus der Vergangenheit zu retten oder ob die Zeit manchmal gut daran tat, den Mantel des Vergessen über gewisse Dinge zu breiten. Wir waren in dieser Frage nicht immer einer Meinung gewesen.
    »Ich … ich meine, das … das geht doch gar nicht«, antwortete ich hastig. »Das Ding muss doch Tonnen wiegen!«
    »Ach das.« Montgomery winkte ab. »Es wird sicher ein hartes Stück Arbeit, aber ich bin sicher, dass wir es schaffen. Keine Sorge.« Er lachte. »Es ist unglaublich, wissen Sie das? Ich könnte schwören, dass ich Ihrem Bruder gegenüberstehe! Er hatte die gleiche Art, über diese Dinge zu reden, wie Sie. Aber jetzt entschuldigen Sie mich bitte. Ich habe noch zu tun. Vielleicht sehen wir uns später noch einmal? Ich würde gerne ein wenig mehr mit Ihnen über Ihren Bruder plaudern, doch im Moment …«
    »Sicher«, sagte ich hastig, drehte mich herum und ging mit schnellen Schritten zu Howard und Cohen zurück, die neben dem kleinen See in der Mitte der Höhle standen und mit gedämpften Stimmen miteinander redeten. Howard sah sehr alarmiert aus und auch Cohen blickte mir nicht unbedingt erfreut entgegen.
    »Nun?«, begann er. »Was halten Sie davon?«
    »Das Relief?« Ich tauschte einen raschen Blick mit Howard und nickte andeutungsweise. »Es gibt gar keinen Zweifel. Es stammt von Ihnen.«
    »Von Ihnen?« Cohen legte den Kopf schräg. »Sie meinen, diesen … diesen Wesen.«
    »Warum sprechen Sie es nicht aus, Cohen?«, fragte Howard. »Was Robert meint, ist, dass es von den GROSSEN ALTEN stammt. Das Ding muss zerstört werden.«
    »Nicht so hastig«, sagte Cohen. »Es ist nur ein Bild.«
    »Das ist es nicht«, behauptete Howard. »Cohen, Sie haben selbst genug erlebt, um zu wissen, wovon ich rede. Was muss eigentlich noch passieren, damit Sie endlich begreifen, womit wir es hier zu tun haben?«
    »Ich sehe nur einen alten Stein, in den jemand ein paar sinnlose Krakel gemeißelt hat«, behauptete Cohen stur. Howard wollte abermals widersprechen, aber Cohen brachte ihn mit einer herrischen Geste zum Verstummen. »Und selbst wenn – was denken Sie, sollte ich tun? Ein paar Stangen Dynamit holen und das Ding in die Luft sprengen? Wir befinden uns hier unmittelbar unter einer bewohnten Straße, mein Freund.«
    »Das würde nicht einmal etwas nutzen«, sagte ich. »Ich glaube nicht, dass wir es überhaupt zerstören können. Aber es darf auf gar keinen Fall hier herausgeschafft werden.«
    »Herausgeschafft?« Cohen starrte mich an. »Was meinen Sie damit?«
    »Hat Ihnen Montgomery nichts gesagt?«, erkundigte ich mich. Cohen schüttelte den Kopf und ich erklärte ihm rasch, was der Archäologe vorhatte. »Und das darf auf gar keinen Fall geschehen«, schloss ich.
    »Das wird es auch nicht«, sagte Cohen grimmig. »Dafür werde ich sorgen. Das Ding bleibt hier.«
    »Sie kennen Montgomery nicht«, sagte ich. »Wenn er sich einmal etwas in den Kopf gesetzt hat, ist er schwer wieder davon abzubringen.«
    »Und Sie kennen offenbar die englische Bürokratie noch immer nicht«, antwortete Cohen. Plötzlich grinste er. »Keine Angst. Ich finde mindestens ein Dutzend Gesetze und Verordnungen, die es verbieten, einen tonnenschweren Felsbrocken aus dem Londoner Untergrund auszugraben und ins Museum zu schaffen. Wenn das alles ist, worum Sie sich Sorgen machen …«
    »Das ist es leider nicht«, sagte ich. Ich sah Howard an. »Hast du ihm noch nichts gesagt?«
    Howard deutete ein Kopfschütteln an und Cohen fragte scharf: »Was gesagt?«
    Anstelle einer sofortigen Antwort streckte ich die Hand in Howards Richtung aus. Howard zögerte einen spürbaren Augenblick, dann griff er unter den Mantel und zog das Marmeladenglas mit den Würmern heraus. Er achtete sorgsam darauf, es mit seinem Körper vor allzu neugierigen Blicken abzuschirmen, während er das Tuch abnahm und Cohen das Glas zeigte.
    »Igitt, was ist denn das?«, fragte Cohen angeekelt. »Diese Biester sind ja widerlich.«
    »Ich fürchte, nicht nur das«, sagte ich. Howard verbarg das Glas wieder unter seinem Mantel und ich nahm Cohen beim Arm und

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