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Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume

Titel: Hexer-Edition 24: Das Haus der bösen Träume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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weißt du von Howard, du Knirps?« Ich sah, wie das Misstrauen aus seinem Blick wich und Verblüffung Platz machte; und obwohl Langley noch nicht völlig überzeugt schien, stellte er mich immerhin auf den Boden zurück.
    »Ich bin nicht das, was ich scheine«, erklärte ich und massierte meine schmerzenden Arme. »Es ist alles … ziemlich kompliziert. Dieser Junge …« Ich brach ab. Wahrscheinlich war es besser, wenn ich verschwieg, dass es sich um meinen eigenen Körper handelte und mein Geist mehr als dreißig Jahre aus der Zukunft stammte, um meiner Geschichte wenigstens einen kleinen Rest Glaubwürdigkeit zu belassen. »Mein Name ist Robert Craven«, setzte ich neu an. »Aber ich bin nicht das Kind, das Sie vor sich sehen. Wie Sie wohl schon gemerkt haben, besitze ich gewisse … magische Fähigkeiten. Es ist Howard und mir nicht gelungen, ein Tor hierher zu öffnen, aber es gelang uns, meinen Geist in den Körper dieses Kindes zu versetzen, als es hierher verschleppt wurde. Ich bin hier, um Ihnen zu helfen.«
    Bangend blickte ich Langley an. Ich hätte es ihm nicht verdenken können, wenn er mir nicht glaubte, aber er überraschte mich abermals, indem er nur nickte. Anders als ich zunächst geglaubt hatte, war er nicht wirklich wahnsinnig, wie mir mittlerweile klar geworden war, sondern sein Geist hatte sich auf eine Art verwirrt, dass er sich in eine Scheinwelt geflüchtet hatte und nicht mehr richtig in der Lage war, zwischen Wahn und Wirklichkeit zu unterscheiden. In diesem Zustand erschien ihm meine verworrene Geschichte offenbar völlig glaubhaft.
    »Ich wusste, dass H.P. mich nicht im Stich lässt«, sagte er. »Obwohl ich gehofft hatte, dass er selbst kommen würde, um mich zu retten. Für die anderen ist es bereits zu spät. Ihre Kraft war nicht groß genug, sie waren schon schnell ausgebrannt und starben. Aber ich war stärker und habe überlebt, weil ich wusste, dass ich H.P. warnen musste und er mich retten würde.«
    »Die anderen?«, hakte ich nach.
    »Natürlich. Sie haben in letzter Zeit immer wieder Menschen hierher verschleppt. Menschen mit magischen Fähigkeiten. Zuerst dachte ich, die Kröten wollten mit ihrer Hilfe Cthulhu erwecken, aber das wäre ein sinnloses Unterfangen. Ich weiß nicht, was sie wirklich wollen, aber es muss etwas mit diesem Relief zu tun haben.«
    Ich konnte es mir durchaus vorstellen, aber ich verzichtete darauf, es ihm zu erklären. Seit Langley durch seine verhängnisvollen Experimente und Beschwörungen hierher gelangt war, hatte er mehrere der Siegel von dem Relief entfernt, was die Kröten, wie er die Tiefen Wesen nannte, aufs Höchste alarmiert hatte. Die meisten der Amphibienwesen, denen ich bislang begegnet war, waren höchst intelligent gewesen, doch die, die hier in R’lyeh wachten, waren im Laufe der Äonen offenbar degeneriert. In ihrer Einfalt wussten sie sich nicht anders zu helfen, als weitere Menschen zu verschleppen und mit ihren Kräften zu versuchen, den Kerker der Thul Saduun zusätzlich zu sichern. Auch mich hatten sie unmittelbar nach meiner Ankunft dafür missbraucht, aber dennoch hatten sie mein magisches Potenzial anscheinend nicht richtig erkannt und mich unterschätzt, wohl nicht zuletzt auch deshalb, weil sie mich für ein harmloses Kind hielten. Nur deshalb war uns die Flucht gelungen.
    »Wir müssen uns ein Versteck suchen«, sagte ich. »Auch wenn die Kröten nicht besonders intelligent sind, werden sie bald entdecken, auf welchem Weg wir geflohen sind, und eine Großsuche nach uns starten.«
    Ich blickte mich genauer um. Wir befanden uns in einem großen, völlig leeren Raum, der sich hauptsächlich dadurch von dem unterschied, aus dem wir gekommen waren, dass in den Wänden mehrere offene Durchgänge klafften. Zögernd, fast widerwillig, tappte Merlin auf einen davon zu.
    »Wie haben Sie Howard kennen gelernt?«, fragte ich möglichst beiläufig, während wir dem Kater folgten.
    »Auf eine Art, die wohl typisch für ihn ist«, berichtete Langley. »Er kam eines Tages in die Miscatonic Universität und bat ohne Umschweife darum, die Ausgabe des NECRONOMICON sehen zu dürfen, die wir dort unter Verschluss halten. Ich weiß bis heute nicht, wie er davon erfahren hat, dass die Universität über ein Exemplar verfügt, denn es ist ein streng gehütetes Geheimnis, aber sein Wissen …« Er brach ab und blieb stehen. »Wir … wir sollten nicht dort hingehen«, sagte er. »Nehmen wir einen anderen Weg.«
    Auch ich spürte die Ausstrahlung

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