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Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012

Titel: Heyne - Das Science Fiction Jahr 2012 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sascha u. a. Mamczak
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Momente der Menschlichkeit und des mitfühlenden Blicks. Doch wenn es dann wieder spirituell wird, fällt ihm leider auch nicht mehr ein als wabernde Schemen im Gegenlicht, und die Stimmung kippt ein ums andere Mal ins nahezu Lächerliche.
    Hätte ich die Decke bloß nicht gestrichen. Hereafter
    Hereafter ist ein Film, der sich Zeit nimmt, der auf lange Einstellungen setzt, auf Pausen, auf Langsamkeit. Eine Ausrichtung, die ihm in Verbindung mit dem verhaltenen Piano-Score eine phasenweise fast schon meditative Qualität verleiht. Je nach Sichtweise und Sympathie kann man das unaufgeregt nennen oder öde, letztendlich ganz abhängig davon, ob man sich auf das Thema einlässt oder nicht. Und genau das macht Eastwood dem Zuschauer nicht immer leicht, denn der Traktat-Charakter seines Films sowie die oft plumpen Visualisierungen seiner Jenseits-Konzeption verlangen dem Betrachter schon eine Menge guten Willens ab. Doch die nahezu perfekt besetzten und brillant agierenden Schauspieler und die bedachte Regie sorgen immer wieder für Augenblicke zeitloser Eleganz.
    Eastwoods 32. Regiearbeit ist wahrlich kein Meisterstück. Und dennoch bleibt am Ende das wohlige Gefühl, ungeachtet des oft etwas ungelenk präsentierten Themas, das sehr persönliche Werk eines echten Auteurs gesehen zu haben, der am ganz späten Abend seiner Karriere nun wirklich niemandem mehr etwas beweisen muss.
    Lars Zwickies
    DIE HERRSCHAFT DER SCHATTEN
(VANISHING ON 7 TH STREET)
    USA 2010 · Regie: Brad Anderson · Darsteller: Hayden Christensen, Thandie Newton, John Leguizamo (DVD-Premiere)

     
    Hayden (»Anakin«) Christensen spielt Luke (!), einen TV-Journalisten, Thandie Newton ist (mal wieder) im Krankenhaus unterwegs und John Leguizamo (der auch schon in der Notaufnahme tätig war) gibt einen Filmvorführer. Um sie herum verschwinden plötzlich alle Menschen. Einfach so. Das Licht geht aus und dann liegt nur noch die Kleidung herum. Und überall kriechen Schatten. Schatten, die verdammt lebendig wirken. Irgendwann landen alle zusammen in einer Bar (wo schon ein kleiner Junge ist) und der Kampf ums Überleben beginnt. Einfacher geht’s im Grunde nicht. Ein klassisches Action-Szenario, das schon etliche Male durchdekliniert wurde. Aber wohl selten war der Gegner so unfassbar wie in Brad Andersons Film. Leider ändert das nichts daran, dass man nie mit den in die Ecke getriebenen Protagonisten warm wird. Sie sind schlicht langweilig und Anderson gibt sich wenig Mühe, dass man Mitleid für sie empfindet. Was vielleicht auch daran liegt, dass er sofort in medias res geht und erst später ein paar Rückblenden einbaut, dann, wenn man sie eigentlich gar nicht mehr haben möchte. Auch aus den Möglichkeiten, die ein nichtphysischer Feind bietet, der am Rand des Lichts lauert, macht Anderson unterm Strich – selbst wenn einem zwei-, dreimal fast das Herz stehenbleibt vor Schreck – viel zu wenig. Oder zu viel: Überall kriechen und wabern diese digitalen Schatten, bis man sie irgendwann wirklich überhat. Immerhin, wenn es um das unvermeidliche Spekulieren der Figuren geht, was die Schatten eigentlich sind, zieht Verschwörungsfan Leguizamo etwas eher Seltenes aus dem Ärmel, nämlich das Verschwinden der Roanoke-Kolonie im 16. Jahrhundert. Das hat tatsächlich ein gewisses Schauerpotenzial, aber da der Film nicht wirklich etwas daraus macht, ist es irgendwie auch egal. In Wirklichkeit sind die Schatten nämlich außerirdische Altkleidersammler, die eine effektive Methode gefunden haben, das überflüssige Fleisch zu entfernen.
    Bernd Kronsbein
    Wäre ich mal beizeiten über meinen Schatten gesprungen.
    Die Herrschaft der Schatten

    THE HUMAN CENTIPEDE 2: FULL SEQUENCE
    NL/UK/USA 2011 · Regie: Tom Six · Darsteller: Laurence R. Harvey, Ashlynn Yennie (Import)

     
    Manchmal gibt es Filme, die es nicht nur immanent zu rezensieren gilt, sondern die Anlass bieten (was dann eben auch Teil ihrer Qualität ist), grundsätzliche Überlegungen auszubreiten, die einem schon länger im Kopf rumschwirren. Mit dieser Rechtfertigung für lange und umständliche Einleitungen soll es nun also losgehen. »Bevor Sie aus Ihrem Lehnstuhl aufspringen, um Ihren Kongressabgeordneten einzuschalten, denken Sie bitte daran, daß dieser Film letzten Endes eine Komödie ist.« So spricht der Regisseur John Waters in seiner wunderbaren Essaysammlung »Abartig: Meine Obsessionen« (Frankfurt a. M./Berlin 1989, S. 56; Originaltitel: Crackpot ) direkt zur Leserschaft über

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