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Heyne Galaxy 02

Heyne Galaxy 02

Titel: Heyne Galaxy 02 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter (Hrsg.) Ernsting
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anderer die Sache in die Hand genommen habe. Ich habe nicht herausgefunden, wer nun tatsächlich das Band aus dem Zentralgewölbe nahm und die Nachahmung dafür hinlegte. Sie behaupten also, dort läge ein gelber Plastikbehälter…«
    »Ich weiß, wie das Programmband aussieht. Das hier ist es, oder es ist eine verdammt genaue Imitation.«
    »Granthan«, sagte Kayle, und diesmal vermeinte ich sogar Verzweiflung und Angst in seiner Stimme zu spüren. »Ich glaube, es wurden einige Fehler begangen. Ich weiß, daß Sie unter dem Einfluß der Gool stehen, aber ich habe nicht bedacht, daß es mir genauso gehen könnte. Warum habe ich zugelassen, daß Sie ohne Schwierigkeiten in das geheime Records Center eindringen konnten? Es hätte doch tausend andere Möglichkeiten gegeben, Sie hereinzulegen. Ich fürchte, wir sind in Schwierigkeiten geraten, Granthan. In sehr große Schwierigkeiten. Das Programmband, das dort vor Ihnen liegt, ist echt. Wir haben es in die Hand des Feindes gespielt.«
    »Sie verschwenden Ihre wertvolle Zeit, Kayle«, sagte ich scharf. »Wann geht die Bombe los?«
    »Granthan, wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Nehmen Sie das Band und kommen Sie heraus …«
    »Keine Tricks, Kayle! Ich bleibe hier, bis ich den Transmitter vollendet habe, und dann …«
    »Granthan! Hören Sie jetzt genau zu! Wenn wirklich etwas an der Idee ist, die Sie da haben, dann vergessen Sie sie. Zerstören Sie alles, was von der Ausführung vorhanden ist. Schnell! Sehen Sie endlich ein, daß die Gool Sie die Idee und das Geheimnis des Materietransmitters nur deshalb haben stehlen lassen, damit sie in den Besitz des Programmbandes gelangen.«
    Ich legte den Hörer auf. Irgendwo war ein Geräusch gewesen. Oder nur ein Gedanke, den ich aufgefangen hatte?
    Ich esperte…
    … freiwillig … verdammter Narr … das Ding auf meinem Kopf… so … jetzt ist es besser … aufdrehen … Gas! Es tötet in Sekunden … dann aber nichts wie raus hier …
    Ich griff stärker zu und esperte den Mann, draußen im Vorraum, wo das Elektronengehirn stand. Er trug einen grauen Overall und über dem Kopf ein seltsames Gitternetz, eine Art Haube. Er streckte gerade seine Hand nach einem roten Hahn aus …
    Ich schlug hart zu und fühlte, wie er taumelte. Sein Gehirn – ich fand den Weg zu seinem Nervenzentrum. Ich schläferte ihn ein. Bewußtlos sank er zu Boden.
    Erschöpft lehnte ich mich gegen den Tisch. Die schnelle Reaktion hatte meine Kraftreserven fast aufgebraucht. Beinahe wäre es Kayle gelungen, mich mit einem Trick zu erledigen.
    Lange wartete ich nicht.
    Ich sondierte die Umgebung und fand in großer Entfernung eine Ansammlung von Gedanken. Sie waren außer Reichweite. Mehr esperte ich nicht. Das Giftgas war eine echte Bedrohung gewesen – außer der Bombe, natürlich. Nun aber drängte die Zeit. Ich mußte mich beeilen, wenn ich die Bombe noch rechtzeitig mit dem Transmitter in die Wüste schaffen wollte.
    Ich blieb mitten in der Bewegung plötzlich stehen.
    Wüste?
    Welche Wüste?
    Der Materietransmitter, soviel wußte ich, arbeitete nach den vorhandenen Naturgesetzen. Das tun die Planeten auch, wenn sie ihre Bahn um die Sonne einhalten. Es sind manchmal merkwürdige und schwer zu begreifende Gesetze, aber sie sind logisch und vernünftig. Ich benötigte keine Empfangsstation. Das Ziel für die Materie im Transmitter wurde durch den Operateur bestimmt, der allein in seiner Vorstellung die fünfdimensionalen Koordinaten bereithielt. Er allein leitete mit seinem Gehirn die Arbeit der Maschine.
    Und ich hatte kein Ziel. Die Wüste, ja. Aber wo war sie?
    Ohne eine feste Vorstellung von der raumzeitlichen Lage der Wüste relativ zur Rotation des Planeten und dessen Stellung im Sonnensystem konnte ich die Bombe nicht ins Ziel befördern. Ich war mit einem Mann zu vergleichen, der eine abgezogene Handgranate in der Hand hielt und nur deshalb nicht werfen konnte, weil er in einer Zelle eingesperrt war.
    Die Telefonverbindung …!
    Ich konzentrierte mich darauf und erahnte einen schwachen Gedankenimpuls. Er ließ sich verfolgen, durch den Fels des Gebirges, tief unter der Oberfläche, über eine weite Strecke hinweg. Niemals teilte sich die Spur. Sie stieg wieder nach oben, drang durch dicke Wände – und war plötzlich zu Ende.
    Erschrocken hielt ich inne. Da war ein Raum, Männer. Kayle erkannte ich sofort, graugesichtig und hager. Neben ihm stand ein hoher Offizier. Daneben andere. Auf ihren Gesichtern zeigte sich Spannung und

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